Liga der Extreme: Ein ungewöhnlicher Saisonstart
Bislang hieß es über die 3. Liga immer, sie sei so ausgeglichen, dass auch wirklich Jeder gegen Jeden gewinnen könne. Keine Überflieger, aber auch keine abgeschlagenen Kellerkinder. Muss diese These nun korrigiert werden? Oben haben sich drei Teams bereits deutlich abgesetzt, am Tabellenende mussten drei Vereine bis zum siebten Spieltag auf den ersten Sieg warten.
Paderborn, Magdeburg und Köln setzen sich ab
Der Blick auf die Tabelle zeigt, was in diesem Jahr ganz offensichtlich anders läuft. Spitzenreiter Paderborn ist nach sieben Spieltagen noch ungeschlagen und hat schon 19 Zähler eingefahren, der Zweite aus Magdeburg kommt auf sechs Siege bei nur einer Niederlage – macht 18 Punkte. Über derer 17 freut sich das Überraschungsteam Fortuna Köln, doch danach kommt lange nichts. Satte fünf Zähler trennen die Drittplatzierte Fortuna und den Vierten VfR Aalen – in den vergangenen Jahren lagen die Vereine in der Tabelle deutlich näher zusammen. Nach dem 7. Spieltag der letzten Saison führten die Sportfreunde Lotte die Tabelle mit 14 Punkten an, auch Duisburg auf dem zweiten und Osnabrück auf dem dritten Rang kamen auf exakt diese Punkteausbeute. Und so eng ging es weiter: Holstein Kiel hatte zu diesem Zeitpunkt als Zehnter zehn Punkte und damit nur vier Zähler Rückstand auf Platz eins – dass am Ende Kiel aufstieg, passt zur These der ausgeglichenen 3. Liga. Und jetzt? Paderborn spielt wie ein Tabellenerster und liegt bereits sieben Punkte vor Platz vier, für Magdeburg spricht die individuelle Klasse und für Köln das Momentum.
Erleichterung in Zwickau, Halle und Erfurt
Anders sieht es am Tabellenende aus. Dort trennen den Dreizehnten Lotte und den Letzten Jena nur zwei Zähler. Ist also zumindest dort alles wie immer? Nicht ganz, denn dass in der 3. Liga gleich drei Teams bis zum siebten Spieltag auf einen Sieg warten müssen, ist dann doch ungewöhnlich. Dementsprechend war die Erleichterung an diesem Wochenende riesengroß in Zwickau (2:0 in Münster), Halle (2:1 gegen Wiesbaden) und Erfurt (1:0 gegen Jena). Dass die beiden letztgenannten Vereine damit die Abstiegsränge verlassen haben, spricht wiederum dafür, dass es auch in dieser Saison eng zugehen kann. Ein weiteres Indiz dafür: Mit Halle, Chemnitz, Erfurt und Karlsruhe auf den Plätzen 14 bis 17 weisen derzeit gleich vier Teams die Bilanz von einem Sieg, drei Unentschieden und drei Niederlagen auf. Abgeschlagen ist im Tabellenkeller somit niemand, ein spannender Abstiegskampf deutet sich damit bereits an. Und auch an der Tabellenspitze ist trotz des großen Vorsprungs natürlich noch lange keine Vorentscheidung gefallen. Schon nach der nun anstehenden Englischen Woche – und das wäre für die 3. Liga wiederum keine Überraschung – könnte das Bild schon wieder ganz anders aussehen.