"Das war respektlos": Baumgart trotz Sieg verärgert

Der SC Paderborn bleibt nach dem 3:1 gegen den FSV Zwickau weiterhin Tabellenführer. Trainer Steffen Baumgart könnte zufrieden sein, er war es aber nur mit der Leistung seiner Spieler. Und so gar nicht mit der des Schiedsrichters Nicolas Winter, der ihn früh auf die Tribüne verwies. 

Baumgart ärgert sich

Als Steffen Baumgart seine Trainerbank in Zwickau verlassen musste, lief der erste Durchgang noch. Drittliga-Debütant Jamilu Collins hatte Paderborns frühe Führung durch Sven Michel sehenswert vorbereitet (13.), und der Tabellenführer anschließend das Spiel bestimmt. Bis zu jenen Minuten, die Baumgarts Arbeitstag nachhaltig verändern sollten: Zunächst blieb Kapitän Christian Strohdiek nach einem Zweikampf verletzt liegen, Schiedsrichter Nicolas Winter ließ weiterlaufen, und Zwickau nutzte das solange aus, bis es Sven Michel reichte – er holte Bentley Baxter Bahn von den Beinen, kassierte Gelb und der SC einen Freistoß gegen sich. Den trat René Lange, der Ball wurde lang und länger und flog an allen vorbei ins Netz – 1:1 (39.).

"Das war respektlos"

Kurz darauf knallten Zwickaus Robert Koch und Paderborns Christian Strohdiek mit den Köpfen aneinander, der SCP-Kapitän blieb erneut liegen, Schiri Winter ließ erneut weiterspielen – und geriet deswegen mit Baumgart aneinander. "Wenn zwei Spieler mit den Köpfen aneinanderknallen, hat der Schiedsrichter die Pflicht abzupfeifen", sagte Baumgart bei der Pressekonferenz nach dem Spiel. Winter sah das anders, er verwies Paderborns Trainer auf die Tribüne. Und brachte damit beide Trainer gegen sich auf. Wenn ein Trainer beim "ersten Statement direkt auf die Tribüne gesetzt wird, sollte sich das Schiedsrichterteam hinterfragen", sagte Zwickaus Trainer Torsten Ziegner. Und Baumgart fügte hinzu: "Von uns Trainern fordert man immer Respekt ein, dann tue ich das vom Schiedsrichter auch. Und das war respektlos den Spielern gegenüber."

Mit der ersten nicht abgepffiffenen Szene hatte der SCP-Trainer unterdessen keine Probleme: "Man muss nicht alles abpfeifen, schon gar nicht, wenn er am Fuß getroffen wird. Das tut zwar weh, aber davon stirbt keiner." Ehrliche Worte des 45-Jährigen, der seine Spieler in solchen Szenen auffordert, schnell aufzustehen.

Entscheidung vom Punkt

Fußball gespielt wurde dann allerdings auch noch. Und wie. "Es war ein Fight auf Augenhöhe", sagte Baumgart "Telekom Sport". Paderborn war insgesamt das reifere Team, doch Zwickau hielt körperlich dagegen, die Entscheidung fiel deshalb erst in der Schlussphase der Partie. Gleich zweimal sprach Winter dem SCP einen Elfmeter zu, den ersten vergab Dennis Srbeny, ehe Sebastian Schonlau den Ball im zweiten Versuch über die Linie köpfte (78.). Zum zweiten Strafstoß trat erneut Srbeny an, und diesmal verwandelte er – 3:1 (90.+3). In beiden Szenen waren wüste Proteste der Zwickauer die Folge, doch wie liga3-online.de-Experte Babak Rafati in seiner Analyse feststellte, waren beide Entscheidungen korrekt.

Unter dem Strich steht für den SCP somit der neunte Sieg im elften Spiel. Zwar sitzen den Ostwestfalen mit Magdeburg und Köln weiterhin zwei Konkurrenten direkt im Nacken, doch der Vorsprung auf Platz fünf beträgt bereits neun Punkte. Und selbst Wehen Wiesbaden auf Platz vier ist schon fünf Zähler entfernt. Zum Vergleich: In der vergangenen Saison hatte der SCP nach elf Spielen gerade einmal 15 Punkte auf dem Konto. Bis die Marke von 28 Zählern geknackt wurde, dauerte es bis Mitte Februar. Und so geht man an der Pader jetzt überaus entspannt in die anstehende Länderspielpause.

   

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