Rot-Weiß Erfurt und die falschen Hoffnungen auf den Aufstieg
Lange Zeit waren sie ganz nah dran – doch nun dürfte das Thema "Aufstieg in die 2. Bundesliga" für Rot-Weiß Erfurt wohl beendet sein. Nach zuletzt vier Unentschieden in Folge setzte es am heutigen Nachmittag für das Team von Trainer Stefan Emmerling eine bittere Niederlage: trotz Führung mussten sich die Thüringer bei Aufsteiger Preußen Münster mit 3:2 geschlagen geben. Der SCP konnte derweil den dritten Heimsieg in Folge feiern. Sechs Punkte liegen die Erfurter derzeit hinter dem Relegationsplatz. Auf diesem begehrten Rang steht derzeit der Chemnitzer FC, der am morgigen Sonntag im Spiel gegen Darmstadt 98 nachlegen kann und bei einem Sieg den Vorsprung auf die Thüringer auf ganze neun Zähler ausbauen kann.
DFB-Pokalteilnahme steht auf der Kippe
Schwer vorstellbar, dass RWE da noch ein Mal rankommen würde. Ohnehin liefen die letzten Tage alle andere als rund beim Traditionsclub: unter der Woche unterlagen die Rot-Weißen im Halbfinale des Thüringenspokals beim Regionalligisten ZFC Meuselwitz mit 0:1. Damit steht nun gar die finanziell sehr wichtige Qualifikation für die erste Runde des DFB-Pokals auf der Kippe. Ohnehin muss man sich bei Rot-Weiß Erfurt fragen, wie es in den kommenden Jahren sportlich weitergehen soll. Immer wieder waren die Steigerwälder in den letzten Jahren am Aufstieg in die 2. Bundesliga dran. Insbesondere in der letzten Spielzeit hätte der Sprung auf den Relegationsplatz am letzten Spieltag sogar noch gelingen können. Doch Dynamo Dresden machte den Erfurter einen Strich durch die Rechnung.
1,5 Millionen Euro Schulden
Wo der Verein sich in den letzten Jahren einordnen wollte, bleibt ungeklärt. Die einen sprachen leise von einem Aufstieg in die 2. Bundesliga, andere dachten nur an die 3. Liga. Doch sollte dies der dauerhafte Anspruch der von RWE sein? Dabei liegt die letzte Saison in der 2. Bundesliga doch noch gar nicht so lange zurück: in der Spielzeit 2004/2005 durften sie immerhin ein Jahr im Fußball-Unterhaus mitmischen – stiegen aber sofort wieder ab. Die 3. Liga als dauerhafte Station anzusehen, könnte gefährlich werden – vor allem im finanziellen Bereich. Derzeit sind die Thüringer mit etwa 1,5 Millionen Euro verschuldet – alleine in der abgelaufenen Saison machten sie ein Minus von 340.000 Euro. Hauptgrund dafür: man spielte nicht im DFB-Pokal. Dieses Schicksal könnte den Hauptstädtern auch in dieser Saison widerfahren. Somit muss nun der vierte Tabellenplatz angepeilt werden, denn dieser berechtigt – neben den drei Aufstiegsplätzen – ebenfalls zur DFB-Pokalteilnahme.
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