Enochs-Assistent Wolfang Schütte "menschlich tief enttäuscht"
Auch nach der Entlassung von Joe Enochs rumort es beim VfL Osnabrück gewaltig: Co-Trainer Wolfgang Schütte, der ebenfalls seine Koffer packen musste, kritisierte Geschäftsführer Jürgen Wehlend scharf. Er sei "menschlich tief enttäuscht" vom Geschäftsführer, von dem er sich mehr Rückendeckung gewünscht hätte.
Kein Familiengefühl mehr
Ähnlich wie Enochs ist auch Schütte ein Osnabrücker Urgestein: Insgesamt 16 Jahre war er für den VfL aktiv, nun ist Schluss. Auch der 43-Jährige wurde beurlaubt. Nun lässt der ehemalige Co-Trainer kein gutes Haar an der Vereinsführung: Gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung beschreibt er das Gefühl, dass er die "Familie VfL Osnabrück", wie er sie noch als Spieler kennenlernte, "in den letzten zwei Jahren so nicht mehr wahrgenommen" habe.
"Wir wurden hängengelassen"
Zudem hätte er sich in den letzten Monaten mehr Rückendeckung gewünscht: Wehlend hätte das Trainergespann "hängenlassen und sich nie klar in der Öffentlichkeit zu Joe bekannt“, kritisierte Schütte. Dabei hatte Wehlend noch vor elf Tagen nach dem Spiel gegen die Würzburger Kickers (1:1) erklärt: "Wir sind weit davon entfernt, den Cheftrainer auszutauschen." Mittlerweile hat sich das Blatt aber gewendet. Enochs und Schütte sind Geschichte und stehen vor einer ungewissen Zukunft. Während Enochs dem VfL in anderer Funktion erhalten bleiben könnte, lässt Schütte diese erstmal auf sich zukommen. Mit dem Verein sei geplant gewesen, dass er Ende Oktober am Trainerlehrgang für die A-Lizenz teilnehme. Die scharfe Kritik am Verein dürfte für dieses Vorhaben aber nicht gerade förderlich gewesen sein.