"Glück gehabt": Neidharts treffende Analyse
Als Aufsteiger hatte der SV Meppen vor der Saison nur ein Ziel: den Klassenerhalt. Das gilt auch nach dem 1:0 gegen Wehen Wiesbaden noch – obwohl Meppen positiv überrascht, bleibt man im Emsland realistisch. Zumal Trainer Christian Neidhart auch nach dem fünften Sieg Verbesserungsbedarf erkannt hatte.
Zwei Halbzeiten, zwei Gesichter
Hinterher waren sich alle einig, dass der Sieg in Wiesbaden ein glücklicher war. Wieder einmal war es Torjäger Benjamin Girth, der mit seinem siebten Treffer kurz vor der Pause die Punkte für Meppen sicherte (42.). Doch so zufrieden man im Emsland mit dem bisherigen Abschneiden – 18 Punkte, Platz sechs -, auch ist, abheben wird beim SV Meppen niemand. Dafür sorgt nicht zuletzt Trainer Christian Neidhart, der mit dem Spiel seiner Mannschaft im zweiten Durchgang gar nicht zufrieden war.
Nach einer "richtig guten ersten Halbzeit" hatte sich Meppen in die Defensive drängen lassen und bekam einige Probleme. "Wiesbaden hat Druck gemacht und wir haben in der einen oder anderen Situation Glück gehabt, dass wir nicht den Ausgleich kassiert haben", sagte Neidhart bei der Pressekonferenz nach dem Spiel.
Retter Domaschke
Dass es am Ende trotzdem zum Sieg reichte, lag nicht nur am Torschützen Girth, sondern vor allem an Torhüter Erik Domaschke. Der hatte zwischen 2009 und 2011 für den Gegner aus Hessen gespielt, seit diesem Sommer steht er in Meppen zwischen den Pfosten – und das überaus erfolgreich. Gleich mehrmals rettete er seine Farben vor dem drohenden Ausgleich, gar herausragend waren seine Reaktionen gegen Manuel Schäffler (58.) und Sascha Mockenhaupt (88.).
Auch in der 71. Minute bewahrte er seine Mannschaft nach einem Kopfball von Schäffler vor dem Gegentreffer, wenngleich unklar blieb, ob der Ball möglicherweise doch im Tor war. Die Meppener Ersatzspieler, die die Szene aus nächster Nähe verfolgten, "haben gesagt, dass er drin war", berichtete Neidhart nach Spielende. Doch anhand der TV-Bilder lässt sich nicht aufklären, ob der Ball die Torlinie tatsächlich überquert hatte. So blieb es beim knappen Sieg und der weißen Weste für Domaschke. Dieser musste nach dem Spiel nicht lange auf Lobeshymnen der Mitspieler warten. "Das ist Wahnsinn, was Erik heute herausgeholt hat. Bei ihm ist es schon seit mehreren Spielen, in denen er überragend hält", sagte etwa Marius Kleinsorge der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Girth, Domaschke und eine Portion Glück – das waren an diesem sonnigen Oktobertag die Meppener Sieg-Zutaten.