Nach Rücktritt: Erfurts Ex-Vizepräsident Kalt übt Kritik
Rot-Weiß Erfurt kommt einfach nicht zur Ruhe. Am Donnerstag erklärte Thomas Kalt seinen Rücktritt vom Amt des Vizepräsident, jetzt meldet er sich aus dem Urlaub in Südafrika mit einer persönlichen Erklärung. Als Hauptgrund für seine Entscheidung nennt er das "belastete Verhältnis zwischen Vorstand und Aufsichtsrat".
Seit Dezember 2012 arbeitete Thomas Kalt für Erfurt, erst als Geschäftsführer, später dann als Vizepräsident. Trotzdem hatte er, wie erst kürzlich die "Thüringer Allgemeine" berichtet hatte, keinen leichten Stand im Umfeld des Vereins. Demnach hatte Erfurts Oberbürgermeister Andreas Beausewein im Frühjahr den Rücktritt von Kalt, Geschäftsstellenleiter Konstantin Krause und Manager Torsten Traub gefordert. Erfolglos, denn Kalt hatte in Präsident Rolf Rombach einen mächtigen Fürsprecher.
Kalt ergreift Partei für Rombach
Und so verwundert es nicht, dass es Kalt nun ein Anliegen war, die Gründe seines Rücktritts zu erklären und gleichzeitig zu verdeutlichen, dass seine Entscheidung nichts mit Rombach zu tun hatte. "Es hat sehr viel Spaß gemacht und es war mir eine Ehre, an der Seite eines so großen Kämpfers, für RWE zu agieren"; schrieb Kalt über sein Verhältnis zu Rombach. "Ich kann nur hoffen, dass die aktuellen Ereignisse rund um den Verein Rolf Rombach nicht weiter zermürben und er den Club noch lange in der Position als Präsident erhalten bleibt. Jedem RWE-Fan und Kritiker muss bewusst sein, dass es den Verein ohne Rolf Rombach schon lange nicht mehr geben würde."
Stress zwischen Vorstand und Aufsichtsrat
Auch zu den Gründen seines Rücktritts äußerte sich Kalt. Er habe am vergangenen Donnerstag (12.10.) seinen Rücktritt schriftlich eingereicht, dabei aber angeboten, das Amt bis zur Mitgliederversammlung Ende November weiter auszuüben, um "dem Aufsichtsrat für eine Neubesetzung zeitliche Handlungsmöglichkeiten einzuräumen". Dass er bereits am nächsten Tag von Medienvertretern mit Passagen seiner schriftlichen Erklärung konfrontiert wurde, dürfte nicht nur Kalt als endgültigen Vertrauensbruch werten. "Der Grund meines Rücktrittes liegt in dem seit Monaten belasteten Verhältnis zwischen Vorstand und Aufsichtsrat", schrieb Kalt weiter. Die Ära Kalt ist damit beendet, Rot-Weiß Erfurt kommt einfach nicht zur Ruhe. Die aber bräuchte der Tabellenletzte angesichts der sportlichen Lage dringender denn je.