Osnabrück verpasst Pokal-Überraschung nur knapp
Der in der 3. Liga zuletzt stark angeschlagene VfL Osnabrück hat sich im DFB-Pokal jede Menge Selbstvertrauen für die anstehenden Aufgaben geholt. In der 2. Runde schlug sich das Team von Trainer Daniel Thioune gegen das Zweitligaspitzenteam vom 1. FC Nürnberg bei der 2:3-Niederlage mehr als achtbar.
Alvarez knipst früh, Nürnberg gleich spät aus
Das Duell an der Bremer Brücke hätte für die Niedersachsen gar nicht besser beginnen können. Bereits in der vierten Spielminute zeigte Schiedsrichter Dankert auf den Elfmeterpunkt, nachdem Nürnbergs Kammerbauer den bereits strauchelnden Reimerink im Strafraum unnötigerweise festhielt. Der in die Startelf gerückt Alvarez ließ sich die Chance zum Führungstreffer für den VfL gegen Nürnberg-Keeper Thorsten Kirschbaum nicht entgehen (4.). In der Folge übernahm der Favorit aus Franken zwar die Initiative, zeigte sich in seinen Offensivbemühungen allerdings relativ harmlos. Vielmehr hätte der Drittligist nach einer Viertelstunde gar auf 2:0 gestellt, doch der sehr agile Alvarez traf mit seinem Distanzschuss lediglich die Latte. Da Nürnberg weiterhin zu umständlich agierte, konnten sich die Osnabrücker im weiteren Spielverlauf bereits Hoffnungen auf die Pausenführung machen. Diese zerstoben allerdings, als Ishak nach einer Möhwald-Flanke am langen Pfosten an VfL-Keeper Gersbeck vorbei zum 1:1-Pausenstand einnetzte (38.)
Nürnberg führt, Groß setzt nach
Die zweite Halbzeit gönnte sich anschließend, wie bereits der erste Durchgang, keine lange Abtastphase. Auf Seiten der Clubberer verpassten Werner und Löwen die Führung, während Tim Danneberg beinahe wieder den VfL in Front brachte. Nur wenige Augenblicke drehte der Zweitligist auf kuriose Weise das Spiel. Danneberg fälschte eine Valentini-Flanke so unglücklich ab, dass er Leibold ins Spiel brachte, der zum 2:1 vollenden konnte (50.). Der VfL ließ sich von dieser Situation allerdings nicht abschrecken, auch weil Nürnberg nun die Zügel etwas lockerer ließ. Diese Gangart hätte sich fast gerächt, als Reimerink Kirschbaum aus 18 Metern zu einer Glanzparade zwang (63.) Nur eine Minute später wurde der Gastgeber für seine Beharrlichkeit belohnt. Eine Renneke-Flanke köpfte Kapitän Groß unbedrängt zum Ausgleich ein (64.).
Osnabrücks Kampf in Unterzahl nicht belohnt
In den nächsten Minuten entwickelte sich ein Spiel mit offenem Visier, in dem sowohl Osnabrück als auch Nürnberg großes Risiko gingen. Valentini bewies acht Minuten nach dem Ausgleich seine Klasse und schob aus 14 Metern zur abermaligen Club-Führung ein (72.). Die sich nun bietenden Räume hätte Teuchert fast zur Vorentscheidung genutzt, wurde aber von Osnabrücks Innenverteidiger Zorba durch eine Notbremse gestoppt (76.), die Schiedsrichter Dankert mit einer Rot bestrafte. Die letzte Viertelstunde musste der Drittligist nun zu zehnt bestreiten. Mit den offensiven Wechseln, bei denen Kristo und Klaas zu Einsatz kamen, setzte VfL-Trainer Thioune alles auf eine Karte. Die Nürnberger gingen abermals das Risiko ein, den Gastgeber in seiner Schlussoffensive gewähren zu lassen. Doch mit Glück und Geschick brachte der Favorit die knappe Führung über die Zeit. Die tapfer kämpfenden Osnabrücker haben sich mit einer starken Leistung beim unglücklichen Pokal-Aus allerdings viel Selbstvertrauen für die anstehende Aufgabe gegen den FSV Zwickau in der 3. Liga geholt.