VfL Osnabrück zurück auf dem Boden der Tatsachen
Nach einer guten englischen Woche wurde der VfL Osnabrück beim Spiel in Paderborn wieder daran erinnert, warum er im Abstiegskampf steckt. Trotz eines couragierten Auftrittes in der ersten Halbzeit verloren die Niedersachsen auch in der Höhe verdient mit 0:3 beim Tabellenführer und sind nun Vorletzter.
Individuelle Fehler schwächen guten Auftritt
Eine "außergewöhnliche Leistung" – hatte Interimscoach Daniel Thioune im Vorfeld der Partie angekündigt – sei nötig, um Paderborn auf Augenhöhe zu begegnen. Dieses Ziel wurde aber "insgesamt verfehlt", wie er auf der Pressekonferenz nach dem Spiel feststellen musste. Dabei verlief der erste Abschnitt des Spiels durchaus zufriedenstellend für die Osnabrücker. Aus einer gut organisierten Defensive gelangen immer wieder "Nadelstiche, die vielleicht auch hätten erfolgreicher abgeschlossen werden können, aber es fehlte auch die Zielstrebigkeit", so Thioune nach dem Spiel.
Schon in diese Phase mischten sich jedoch immer wieder individuelle Fehler, welche Torhüter Gersbeck zu seiner ersten von vielen Glanzparaden an diesem Nachmittag zwangen. Das neu gewonnene Selbstvertrauen aus der vergangenen Woche nach guten Auftritten in Rostock, gegen den 1.FC Nürnberg im Pokal und vor allem nach dem Kantersieg gegen den FSV Zwickau schien aber wie weggeblasen nach einem Lattentreffer von Paderborns Michel in der 30. Minute. Mittelfeldspieler Ahmet Arslan sah nach dem Spiel "individuelle Fehler, nicht nur bei den Gegentreffern, sondern auch davor", als Grund für die zunehmende Verunsicherung in den Reihen der Osnabrücker. Der Führungstreffer der Paderborner nach Abstimmungsfehler in der Defensive zwischen Wachs, Danneberg und Reimerink war folgerichtig die logische Konsequenz.
Fehlende Struktur prägt Osnabrücker Spiel im Anschluss
Den Willen und die Einsatzbereitschaft konnte man den Niedersachsen auch im Anschluss keineswegs absprechen. Bis zur Pause sprangen aber nur noch lange Bälle teils quer über das Feld heraus, die selten ihren Abnehmer in Lila-Weiß erreichten.
Auch im weiteren Verlauf des Spiels mangelte es dem VfL Osnabrück an kreativen Ideen eine selbstbewusste Paderborner Hintermannschaft ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Bei den weiteren Gegentreffern nach zwei Standardsituationen kritisiert Thioune, dass diese "individuell besser, konzentrierter und entschlossener verteidigt" werden könnten. So bescheren individuelle Abwehrfehler und mangelnde offensive Kreativität den Osnabrückern eine in der Höhe gerechtfertigte Niederlage.
Positive Stimmung bleibt
Die Niederlage gegen den zuhause ungeschlagenen Tabellenführer können die Osnabrücker aber richtig einschätzen. Während Arslan bei "VfL-TV" darauf hofft, "die Köpfe frei" zu bekommen in den folgenden zwei Wochen, ist Thioune "guter Dinge die richtigen Schlüsse" zu ziehen um "in den nächsten Wochen eine VfL Mannschaft zu sehen, die dann etwas mehr Qualität auf den Platz bringt“. Vielleicht bereits zum Heimspiel gegen den VfR Aalen in knapp zwei Wochen.