FCM gewinnt Derby – Spektakel in Rostock – SVWW Dritter
Derby-Sieg für den 1. FC Magdeburg! Gegen den Halleschen FC setzten sich die Elbstädter am Samstag mit 2:1 durch und verkürzen somit den Rückstand auf Spitzenreiter Paderborn. Rostock machte aus einem 0:2 gegen Fortuna Köln ein spektakuläres 5:3, Unterhaching unterlag Aalen klar mit 1:3 und Wiesbaden gewann in Zwickau (2:0). Zudem spielten Jena-Osnabrück (0:0), Würzburg-Lotte (2:1) und Bremen-Erfurt (0:0).
Magdeburg 2:1 Halle: FCM gewinnt rassiges Derby – Zwei Platzverweise
Nachdem die Anfangsphase zunächst den Gästen gehörte, ging der FCM bereits nach acht Minuten in Führung. Sowislo brachte einen Ball aus dem Halbfeld in den Strafraum und fand Beck. Dieser nahm den Ball artistisch an und beförderte ihn in der Luft stehend mit der Hacke ins Tor. Die Hausherren waren nun voll da und erhöhten nur vier Zeigerumdrehungen später auf 2:0 durch Michel Niemeyer, der von links trocken ins lange Eck traf – das Stadion bebte. Nach dem Blitzstart der Hausherren ebbte das Tempo in der Folge etwas ab, Magdeburg blieb aber am Drücker und setzte über Niemeyer (17.) und Beck (30. / 32.) weitere Nadelstiche. Von Halle war unterdessen nicht viel zu sehen, nach vorne lief bei der Schmitt-Elf kaum etwas zusammen. Zum Pausenpfiff hatte die 2:0-Führung des FCM daher weiterhin Bestand.
Der zweite Abschnitt startete anschließend gemächlich, erst nach 59 Minuten ging wieder ein Raunen durch das mit 22.481 Zuschauern besetzte Stadion, als Beck einen Ball nur knapp vorbeiköpfte und damit die Entscheidung verpasste. Doch entschieden war die Partie noch keineswegs, denn in Minute 67 traf Mathias Fetsch zum 1:2 aus HFC-Sicht – Handke fälschte den Ball unhaltbar ab. Danach wurde es wild und unübersichtlich: Nach einem Ellenbogen-Check gegen den am Boden liegenden Bohl sah Philip Türpitz keine Minute nach seiner Einwechslung glatt Rot (71.) – zuvor hatte Bohl den Magdeburger offenbar gebissen, was jedoch ungeahndet blieb. Im Zuge der Rudelbildung ließ sich auch Marvin Ajani zu einer Unsportlichkeit hinreißen, schubste Rother um und wurde ebenfalls vorzeitig zum Duschen geschickt. Im Spiel Zehn gegen Zehn rannte der HFC nochmal an und drängte auf den Ausgleich. Erst hatte jedoch Schwede die Entscheidung auf dem Fuß, scheiterte aber an Müller (80.). In der vierten Minute der Nachspielzeit dann die Riesenchance für Halle: Zunächst musste Handke für den geschlagenen Glinker auf der Linie retten, dann schoss Baumgärtel den Ball aus fünf Metern an die Latte – Wahnsinn! So blieb es beim Derbysieg für den FCM, der in der Tabelle den Rückstand zum SC Paderborn auf drei Punkte verkürzt – Halle rutscht auf Platz zwölf ab.
Rostock 5:3 Köln: Acht-Tore-Spektakel an der Ostsee
Die Fortuna erwischte einen Traumstart und ging bereits nach nur 30 Sekunden durch Michael Kessel in Führung. Vorausgegangen war ein viel zu kurzer Rückpass, sodass Hansa-Keeper Blaswich aus seinem Tor kommen musste, sich dann aber verschätzte und am Ball vorbeigrätschte. Das Tor war somit fast leer und ebnete den Südstädtern den Weg zum frühen 1:0. Mit der Führung im Rücken gaben die Gäste nun den Ton an, Pazurek verpasste nach sieben Minuten das 2:0 – Blaswich parierte auf der Linie stark. Fünf Zeigerumdrehungen später war der Hansa-Keeper aber machtlos. Erneut stimmte in der Abwehr der Hausherren die Zuordnung nicht, sodass Hamdi Dahmani frei zum Abschluss kam und das Leder aus kurzer Distanz im Tor unterbrachte. Hansa steckte aber nicht auf und kam in Minute 21 zum Anschlusstreffer – Marcel Hilßner verwandelte per Außenrist. Danach wurde das Spiel wild: Erst traf Kessel die Oberkante der Latte (24.), dann wurde ein Treffer von Alibaz aufgrund einer Abseitsposition nicht gegeben (26.) und schließlich brachte Benyamina den Ball doch zum 2:2 im Tor unter (28.) – was für ein Spektakel. Erst danach beruhigte sich die Partie wieder, sodass es mit dem Remis in die Pause ging.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatte Hansa mehr vom Spiel, Benyamina verpasste eine Hereingabe nach 50 Minuten nur knapp. Sieben Zeigerumdrehungen später war die Kogge dann in Überzahl, nachdem Markus Pazurek für ein Foul Gelb-Rot sah – es war der Startschuss für eine spektakuläre Schlussphase. Hansa Rostock drehte nun richtig auf und ging nach 62 Minuten durch Oliver Hüsing, der einen Freistoß mit viel Gefühl über die Linie brachte, in Führung. Die Kogge spielte sich danach in einen Rausch und zog in Minute 65 davon: Hilßner war nach einem langen Pass frei durch und legte auf Selcuk Alibaz ab, der am langen Pfosten zum 4:2 erhöhte. Entschieden war die Partie damit aber noch nicht, Dahamni verkürzte in Minute 73 auf 3:4 aus Kölner Sicht. In Unterzahl spielend machten sich die Gäste nun neue Hoffnungen, die Marcel Hilßner nach 77 Minuten mit dem 5:3 für Hansa aber zunichte machte. Es war das dritte Tor des Offensivspielers an diesem Tag und die endgültige Entscheidung. Während Köln in der Tabelle auf Platz 4 abrutscht, ist Hansa nach dem zweiten Sieg in Folge jetzt Fünfter und liegt nur noch fünf Punkte hinter Platz drei.
Aalen 3:1 Unterhaching: VfR gewinnt Heimspiel klar
Bereits nach neun Minuten hätte Stahl die Gäste in Führung bringen können, scheiterte aber an Bernhardt im VfR-Tor. Unterhaching blieb dran, aber auch Aalen setzte Nadelstiche und hatte nach 18 Minuten die große Chance auf die Führung – erst in letzter Sekunde konnte Morys abgedrängt werden. Wenig später zappelte der Ball dann im Netz. Nach einer Flanke von Vasiliadis landete das Spielgerät bei Luca Schnellbacher, der zum 1:0 einnetzte. Während die Gäste anschließend um den schnellen Ausgleich bemüht warten, setzte Aalen nach und erhöhte kurz vor dem Pausenpfiff auf 2:0 – Marcel Bär war zur Stelle (45.).
Nach dem Seitenwechsel verpasste Hagn in Minute 49 den Anschlusstreffer, wenig später war die Partie zugunsten der Hausherren entschieden. Matthias Morys netzte ein (60). Geschlagen gaben sich die Gäste anschließend zwar noch nicht, bissen sich an der starken Abwehr der Gäste aber die Zähne aus. Erst in der Schlussphase kam Haching mal durch und erzielte in Person von Dominik Stahl den 1:3-Endstand. Durch die zweite Niederlage in Folge rutscht der Aufsteiger in der Tabelle auf Rang acht ab, Aalen ist jetzt Zehnter.
Zwickau 0:2 Wiesbaden: SVWW rückt auf Platz 3 vor
Die Gäste übernahmen von Beginn an das Spiel und zogen ein feines Kurzpassspiel auf, gefährliche Torchancen blieben zunächst aber Mangelware. Erst in Minute 22 ging ein Raunen durch das Stadion, als Brinkies im FSV-Tor einen Schuss von Andrist entschärfen musste. Wiesbaden rannte weiter an, hatte aber Glück, dass Antonitsch nach 41 Minuten nicht zum 1:0 traf. Sekunden später jubelte dann der SVWW: Andrist brachte einen Flanke auf Schäffler, der den Ball auf Breitkreuz ablegte. Dieser stand genau richtig und zirkelte das Leder aus elf Metern zum 1:0 ins Netz. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff hätte Schäffler auf 2:0 erhöhen können, jedoch scheiterte der Stürmer erst an Brinkies und dann an Wachsmuth, der auf der Linie klärte.
Auch nach dem Seitenwechsel gaben die Gäste den Ton an, Andrist hatte nach 57 Minuten die Riesenchance auf den zweiten Treffer, zog freistehend jedoch deutlich drüber. Zwickau witterte nun seine Chance und investierte mehr in die Partie, kam aber nicht zwingend genug zum Abschluss. In der Schlussphase stellte Trainer Torsten Ziegner offensiv um, nach 72 Minuten musste Mockenhaupt einen Schuss von Bahn auf der Linie klären – das war die Riesenchance. Der FSV warf nun alles nach vorne, lief zwei Minuten vor dem Ende aber in einen Konter und kassierte das 0:2 durch Diawusie. Damit war die Partie entschieden, in der Tabelle steht der SVWW nun auf dem Relegationsplatz. Zwickau bleibt nach der vierten Niederlage in Folge auf dem ersten Abstiegsplatz.
Bremen 0:0 Erfurt: Schwaches Spiel auf Platz 11
Im Duell zwischen dem Vorletzten und Letzten der bisherigen Saison bestimmte der Kampf die Partie, spielerische Akzente setzten beide nur selten. Wenn es gefährlich wurde, dann bei Standards oder Distanzschüssen. So wie in der 18. Minute, als Menz nur knapp drüber zog. Weitere Tormöglichkeiten gab es bis zum Pausenpfiff jedoch nicht, sodass es mit dem 0:0 in die Kabinen ging.
Im zweiten Durchgang sahen die Fans auf Platz 11 ebenfalls ein Spiel auf sehr überschaubarem Niveau, das vor allem durch den Kampf geprägt war. Erfurt hatte zwar etwas mehr vom Spiel, in der Offensive präsentierte sich die Emmerling-Elf aber zu harmlos. Einen Sieger hatte diese Partie nicht verdient, folglich blieb es beim 0:0, das keinem so richtig weiterhilft. Bremen wartet nun seit 13 Partien auf einen Sieg, Erfurt ist seit Mitte September sieglos.
Jena 0:0 Osnabrück: Keine Tore im Ernst-Abbe-Sportfeld
Nach einer gemächlichen Anfangsphase ohne Torannäherungen war es FCC-Kapitän René Eckhardt, der nach 14 Minuten plötzlich frei vor Gersbeck im Osnabrücker Strafraum auftauchte und das 1:0 liegen ließ. In der Folge nahm die Partie an Fahrt auf, auch die Gäste trauten sich nun aus ihrer Deckung. Die besseren Chancen aber hatte Jena, das in Person von Slamar nach 27 Minuten die Latte traf. Sucsuz hatte nach 29 Minuten eine weitere Chance, zur Pause blieb es trotz des Übergewichts der Hausherren aber beim 0:0.
Auch nach Wiederanpfiff hatte der FCC mehr vom Spiel, Starke scheiterte nach 50 Minuten mit einem Distanzschuss an Appiah. In der Folge investierte Osnabrück mehr in die Partie, Heider (57.) und Groß (58.) vergaben gute Möglichkeiten für den VfL. Beide Mannschaften begegneten sich nun auf spielerisch ansprechendem Niveau, Torraumszenen wurden jedoch seltener. Die beste Möglichkeit im zweiten Durchgang hatte Bock, der nach 66 Minuten die Latte traf. Am Ende blieb es beim torlosen Remis.
Würzburg 2:1 Lotte: Kickers feiern Last-Minute-Sieg
In der Anfangsphase ging es auf und ab, nach 13 Minuten jubelten dann die Kickers. Patrick Göbel brachte einen Freistoß aus knapp 20 Metern direkt im Tor unter. Kurz danach kam Lotte zur großen Chance auf den Ausgleich, Drewes und Göbel klärten aber im Verbund. Die Gäste wurden nun stärker, konnten Drewes im Kickers-Tor aber nicht überwinden.
Ein ähnliches Bild bot sich auch zu Beginn des zweiten Abschnitts, als Drewes einen Schuss von Al Ghaddioui abwehren konnte. In der Folge begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe, wobei weitere Torchancen ausblieben. Wie aus dem Nichts kamen die Gäste in Minute 75 dann aber zum Ausgleich. Hamadi Al Ghaddioui brachte eine Flanke von Freiberger im Kasten unter. Lotte drängte nun auf die Führung, in der Nachspielzeit jubelten aber die Hausherren – und der Dallenberg stand Kopf. Felix Müller war nach einer Flanke von Emanuel Taffertshofer zur Stelle und sorgte somit für den dritten Kickers-Sieg in Folge. In der Tabelle rückt die Elf von Trainer Michael Schiele auf den 13. Platz vor.