Carsten Nulle: Mehr als nur ein Torwart

36 Gegentore nach 20 Spielen – diese Bilanz hört sich zunächst alles andere als gut an. Es stellt sich natürlich nun die Frage, ob man angesichts dieser Zahlen von einer guten Abwehr oder gar einem guten Torwart sprechen kann. Wer im Schnitt fast zwei Gegentore pro Spiel eingeschenkt bekommt, ist im Normalfall seinen Platz zwischen den Pfosten los. Nicht allerdings so beim FC Carl Zeiss Jena und seinem Stammtorhüter Carsten Nulle. Trotz der miserablen Bilanz, genießt der 35-jährige Schlussmann großes Vertrauen beim FCC.

Sportliche Bilanz kein Grund für Panik

Dies zeigt sich ganz eindeutig daran, dass Nulle in Jena als Kapitän auf den Platz läuft. Auch schon beim Aufwärmen der Spieler etliche Minuten vor dem Spielbeginn merkt man etwas ganz besonderes bei Nulle: er strahlt eine unglaubliche Ruhe und Gelassenheit aus. Selbst die derzeit eher schlechte sportliche Bilanz beim FC Carl Zeiss Jena gibt ihm nicht den Anlass, in irgendeiner Form in Panik zu verfallen. Ganz souverän macht er sich mit seinem Torwarttrainer warm. Auch während der Partie wird er seiner Kapitänsaufgabe immer wieder gerecht, wenn er seine Vorderleute dirigiert und ihnen klar macht, wo sie zu stehen haben. Nach jahrelanger Erfahrung aus insgesamt 197 Spielen als Profi fällt ihm dies mit Sicherheit nicht mehr schwer.

Probetraining bei Coventry City scheiterte

Über 17.500 Minuten stand Carsten Nulle in den letzten Jahren auf dem Platz – eine Zeit, die ihn natürlich sehr geprägt hat. In diesem Sommer allerdings schien es so, als ob er das Kapitel Jena zu schlagen wollte. Er absolvierte ein Probetraining beim englischen Zweitligisten Coventry City, wo er sich aber nicht beweisen konnte. Wieder zurück in Jena gab sich Nulle damit aber nicht zufrieden und hoffte auf weitere Angebote. Doch diese blieben jedoch aus. "Es ist auch gut möglich, dass sich noch im August etwas tut. Dann müsste ein neuer Klub aber eine Ablösesumme zahlen", erklärte sein Berater Jörg Neblung im August 2010.

Trotz bitteren Niederlagen bester Jenenser

Schließlich blieb er dann doch in Jena und zeigt dort Woche für Woche, warum er einer der besten Torhüter der 3. Liga ist. In Spielen wie in Braunschweig, als seine Mannschaft zwar deutlich mit 0:6 verlor, war er mit Abstand der beste Jenenser. Sorgen um einen Wechsel in der Winterpause muss man sich aber wohl nicht machen, da er sich mit seinen 35 Jahren in einem Alter befindet, in dem man eher selten noch bei einem neuen Verein anheuert.

Bei Abstieg ist seine Karriere wohl beendet

Im Sommer allerdings läuft sein Vertrag beim FCC aus. Schafft Jena den Klassenerhalt, wird er vielleicht noch ein Jahr dranhängen. Steigen die Thüringer allerdings ab, dürfte die Fußballkarriere von Nulle wohl beendet sein.

   

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