Paderborn ist Herbstmeister – Verfolger patzen
Der SC Paderborn ist Herbstmeister! Am Samstag setzten sich die Ostwestfalen mit 3:1 gegen Fortuna Köln durch. Die Verfolger patzen unterdessen: Während Wiesbaden in Aalen unterlag (0:1), verlor Unterhaching in Osnabrück mit 0:2. Karlsruhe musste sich unterdessen mit einem 0:0 gegen Jena zufrieden geben. Außerdem spielten Münster-Großaspach (1:4) und Meppen-Bremen II (2:2).
SC Paderborn 3:1 Fortuna Köln: Paderborn ist Herbstmeister
Das Spitzenspiel in Paderborn begann ohne Abtastphase. Während Köln sich überraschend offensiv präsentierte, verpasste Srbeny nach vier Minuten mit einem Kopfball die Führung nur knapp. In der Folge wurde das Spiel zerfahrener, was auch dem einsetzenden Schneefall geschuldet war. Dennoch erarbeiteten sich die Paderborner ein leichtes Übergewicht. Nach einer halbe Stunde zog das Niveau der Partie schlagartig an. Nach einem schweren Fehler von Boss vergab zuerst Srbeny aus 12 Metern vor dem leeren Tor, doch zwei Minuten später legte der Stürmer auf Zolinski zurück, der aus 16 Metern unter Mithilfe von Boss zum 1:0 traf. Quasi im Gegenzug fiel prompt der Ausgleich. Eine Hereingabe von Dahmani schoss Zingerle gegen Boeder, von dem der Ball ins Tor kullerte. Kurz vor dem Pausentee holte sich der SCP die verdiente Führung wieder zurück. Nach einem Handspiel von Ernst im Strafraum verwandelte Massih Wassey gleich zweimal vom Punkt, nachdem der erste Elfmeter noch wiederholt worden war.
Fortuna kam mit viel Willen aus der Kabine, wurde aber kalt vom Spitzenreiter erwischt. In der 52. Minute verpasste Antwi-Adjei noch knapp das 3:1, doch eine Minute später legte Michel von der Grundlinie auf Srbeny zurück, der am zweiten Pfosten die Führung ausbauen konnte. Den Kölnern schien mit dem dritten Tor der Zahn gezogen, sodass Paderborn mehr Freiräume bekam und immer souveräner auftrat. Der Heimsieg über die Fortuna bedeutete auch gleich die Herbstmeisterschaft für die Ostwestfalen. In der Tabelle liegt der SCP nun elf Punkte vor Rang vier.
VfR Aalen 1:0 SV Wehen Wiesbaden: Aalen siegt trotz hitziger Schlussphase
Auf schwierigem Untergrund entwickelte sich in Aalen ein zähes Spiel ohne große Torgefahr in der ersten Viertelstunde. Eine Slapstick Szene sorgte in der 20. Minute erstmals für Gefahr, als Bernhardt mit einem Abschlag nur den Rücken von Diawusie traf, den Ball aber vor der Linie wieder aufnehmen konnte. Ein Leckerbissen wurde die Partie auch im Anschluss nicht. Erst in der 41. Minute (!) bekamen die Gäste den ersten Torschuss. Mintzels Flanke zog Schäffler aufs Tor, doch Bernhardt hielt das 0:0 zur Pause fest.
Aus dieser kamen die Gäste deutlich aktiver, sodass bereits nach drei Minute Robert Andrich mit einem Torschuss die Gefahr des ersten Durchgangs egalisieren konnte. Aus dem überhaupt Nichts ging die Heimelf nach einer Stunde in Führung. Schnellbacher steckte wunderbar auf Bär durch, der mit einem von Mintzel abgefälschten Schuss zum 1:0 traf. Die Gäste hatten mit dem Tor zu kämpfen, sodass Morys in der 64. Minute hätte erhöhen können, doch der Stürmer scheiterte an Kolke. Bei den Gästen saß nicht nur der Schock tief, sondern die Nerven lagen blank. Trainer Rehm warf eine Werbebande um und wurde in der Folge auf die Tribüne geschickt. Auch auf dem Rasen wurde es hektisch. Nachdem bereits Morys hätte mit Gelb-Rot vom Platz fliegen können, erwischte es in der 85. Minute Thorsten Schulz mit der Ampelkarte. Die numerische Überzahl konnten die Gäste aber nicht mehr in den Ausgleich ummünzten. In der Tabelle verliert Wiesbaden drei Punkte auf das Spitzentrio, bleibt aber Dritter.
VfL Osnabrück 2:0 SpVgg Unterhaching: Osnabrück befreit sich weiter
Die Heimelf machte gegen die Münchner Vorstädter von Beginn an einen guten Eindruck. Reimerink und Heider versuchten es in der 6. und 9. Minute mit Distanzschüsse, verfehlten aber noch ihr Ziel. Fünf Minuten später machte es Heider aber besser und brachte seine Farben in der 14. Minute mit 1:0 in Führung. Reimerink setzte den Mittelfeldmann in Szene, der aus zwölf Metern durch die Beine von Müller im Hachinger Tor versenkte. Der VfL nahm im Anschluss den Fuß etwas vom Gaspedal und ließ die Hachinger ein wenig ins Spiel kommen. Kurz vor der Pause hätte sich das beinahe gerächt. Zuerst vergab Taffertshofer in der 32. Minute nach einer Ecke kläglich und vier Minuten vor dem Kabinengang hätte Reimerink mit einer kuriosen Aktion beinahe das Eigentor des Jahres verbucht, als er seinen Torhüter umdribbelte und beinahe ins eigene Tor traf.
Nach dem Seitenwechsel wurde das Spiel unter den Wetterbedingungen mit Schneeregen und Schnee immer schwieriger. Erst zehn Minuten nach Wiederanpfiff setzte Bigalke das erste Ausrufezeichen, als er wunderbar auf Hain durchsteckte. Gersbeck hatte jedoch aufgepasst und schnappte sich das Leder. Auf der Gegenseite musste Müller eine scharfe Hereingabe von Reimerink abfangen. Die Osnabrücker wirkten durchweg näher am zweiten Tor als die Gäste dem Ausgleich, doch die Spannung und Angst vor dem Fehler hielt das Spiel bis in die Schlussphase offen. In dieser entschieden die Niedersachsen das Spiel. Ein langer Ball nach vorne landete bei Danneberg, der sofort aus zwölf Metern abzog und rechts unten zum 2:0 traf. Unterhaching bekam kurz darauf die große Chance zum Anschluss, nachdem Gersbeck Schimmer im Strafraum gefoult hatte. Der Keeper machte seinen Fehler in der 80. Minute wieder gut und parierte den Elfmeter von Hain. Der VfL nahm den 2:0-Heimsieg am Ende mit über die Zeit und verbessert sich auf Platz 13. Unterhaching rangiert jetzt auf Platz sieben.
SC Preußen Münster 1:4 SG Sonnenhof Großaspach: Münster verliert in Slapstick-Manier
Die Gastgeber starteten von Beginn an mit überraschend viel Druck. In der 1. Minute verpasste Grimaldi eine Hereingabe von Rühle nur haarscharf und zwei Minuten später musste Broll überragend gegen Rizzis Freistoß parieren. Von den Gästen kam in den ersten 20 Minuten kaum Gegenwehr gegen das Preußen-PowerPlay, doch mit der ersten Chance währen die Gäste beinahe in Führung gegangen. Hoffmann brachte den Ball wunderbar im Tor der Münsteraner unter, doch Vorlagengeber Röttger stand zuvor im Abseits. Nach einer halben Stunde wurde es dann kurios. In der 32. Minute vergab Grimaldi die große Chance zum 1:0 für die Preußen. Drei Minuten später konnte der Stürmer einer Ecke der Gäste nicht mehr ausweichen und köpfte den Ball ins eigene Tor. Der Treffer schockte die Heimelf, die auf einmal auseinanderfiel. Fünf Minuten später brachte Gyau den Ball in die Mitte zu Sané, der ohne Mühe einschieben konnte. Wieder nur zwei Minuten später hätte Röttger auf 3:0 erhöhen müssen, doch sein Schuss ging am Tor vorbei.
In den zweiten 45 Minuten ging der schwarze Tag für die Preußen gleich weiter. Während Kobylanski (50.), Rizzi (51.) und Tritz (57.) beste Chancen zum Anschluss liegen ließen, traf die SGS durch Joseph-Claude Gyau in der 58. Minute zur Entscheidung, was zu Fassungslosigkeit und Pfiffen auf den Rängen führte. Wiederum im Gegenzug rafften sich die Preußen sofort wieder auf. Rizzis Flanke köpfte Grimaldi zum hochverdienten 1:3 ins Tor ein. Der Fußballgott meinte es indes weiter nicht gut mit den bedauernswerten Münsteranern. Fünf Minuten nach dem Anschluss sorgte der völlig blank stehende Röttger mit dem 4:1 für die finale Entscheidung. Die SGS hatte letztlich auf fünf Chancen vier Tore erzielt, während Münster insgesamt einen wahren Chancenwucher betrieb. Die höhnischen "Deutsche Meister wird nur der SCP"-Gesänge der Fans untermauerten die Frustration der Westfalen ob der hohen und kuriosen Niederlage gegen Großaspach. In der Tabelle belegt Münster jetzt Rang 16, Großaspach ist Sechster.
SV Meppen 2:2 SV Werder Bremen II: Meppen verschenkt den Sieg
Außenseiter Werder Bremen II erwischte beim SV Meppen den besseren Start. Während Torjäger Benjamin Girth bei der Heimelf schon in der 3. Minute an der Seite behandelt werden musste, verpasste Ousman Manneh aus spitzem Winkel nur knapp das 1:0 für die Gäste und traf das Außennetz. Fünf Minuten später ging der Gast aber doch in Führung. Nach einem Freistoß von Jacobsen traf Verlaat per Kopf rechts unten ins Tor. Meppen zeigte sich davon absolut unbeeindruckt und kam schon fünf Minuten nach der Führung zum Ausgleich durch Marius Kleinsorge. Das hohe Tempo des Beginns konnte das Spiel nicht mehr halten. Erst in der 34. Minute versuchte es Kremer mal mit einem Heber aus 40 Metern, doch sein Versuch ging links am Tor vorbei. Es blieb beim 1:1 zur Pause.
Nach eben jener versuchte der SVM das Spiel in den Griff zu bekommen. Bremen lauerte beinahe nur auf Konter und überlies den Ball hauptsächlich den Emsländern. Die belohnten sich für ihre immer besser werdende Leistung nach rund einer Stunde. Puttkammers Pass auf Wagner vollendete dieser mit einem schönen Heber zum 2:1. Meppen blieb auch im Anschluss das aktivere Team, fing sich aber eine Viertelstunde vor dem Ende den unnötigen Ausgleich. Einen von Gebers verursachten Freistoß konnte final Ousman Manneh nach Vorlage von Käuper im Tor unterbringen. In den Schlussminuten versuchten beide Mannschaften das Spiel noch zu entscheiden, doch Puttkammer vergab in der 85. Minute die beste Chance zur Entscheidung. Es blieb beim 2:2-Remis im Emsland.
Carl Zeiss Jena 0:0 Karlsruher SC: Nullnummer in Jena
Mit einem neuen System und einer Dreierkette starteten die Gastgeber gegen den formstarken KSC mutig in die Partie. Bereits in der ersten Viertelstunde drängten die Thüringer die Gäste in die eigene Hälfte. Eckardts Schuss in der 11. Minute war die erste Torannäherung. Auch bei der anschließenden Ecke gab es Gefahr, doch Uphoff parierte einen schönen Drehschuss von Gerlach. Wieder nur zwei Zeigerumdrehungen später war der Schlussmann gegen Thiele gefordert und verhinderte den 0:1-Rückstand der Badener. Die Karlsruher fanden in der ersten halben Stunde nur verbal statt, als sie sich in zwei Szenen beim Schiedsrichtergespann beschwerten. Erst in den letzten zehn Minuten vor der Pause ließ der Druck der Jenaer ein wenig nach, sodass der KSC sich befreien konnte. In der 38. Minute konnte Wanitzek mit einem Schuss aus 20 Metern den ersten Torschuss verbuchen. Tore fielen vor der Pause keine mehr.
Aus der Kabine kamen der Zweitliga-Absteiger mit deutlich mehr Elan. Nach einer Ecke in der 50. Minute wurde Schleusener am langen Pfosten überrascht, sodass er den Ball nicht mehr im Tor unter bringen konnte. Durch die aggressivere Spielweise der Gäste wurde das Spiel zwar ausgeglichener, die Anzahl der Chancen nahm aber weiter ab. Jena kam nicht mehr durch die letzte Deckung des Gegners und der KSC lauerte auf Standards und Konter. Erst nach einer Stunde versuchte es Thiele mit einem Abschluss aus zehn Metern, der aber weit über das Tor flog. Die beste Chance der Badener hatte Camoglu nach 67 Minuten, doch sein Schlenzer landete auch nur in den Armen von Koczor. Kurz darauf lag der Ball tatsächlich mal im Tor der Thüringer, aber Schleusener stand zuvor in der verbotenen Zone. In der Schlussphase probierte Jena noch einmal alles, um doch noch den Führungstreffer zu erzielen, doch es blieb beim torlosen Remis am Ende.