"Schwuchtel"-Ausraster: DFB ermittelt gegen Davy Frick
Der verbale Ausraster von Zwickaus Davy Frick nach dem Spiel gegen den Halleschen FC (1:1) hat ein Nachspiel. Am Montag hat der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ein Ermittlungsverfahren gegen den 27-Jährigen eingeleitet.
"Nur Schwuchtel hast du. Nur Schwuchtel"
Somit droht Frick eine nachträgliche Sperre – zusätzlich zur gelb-roten Karte, die er am Sonntag in der Nachspielzeit gesehen hatte. Als er danach den Platz verließ, rastete er verbal aus und schimpfte: "Nur Schwuchtel hast du. Nur Schwuchtel." Eine Äußerung, die in Richtung der Trainerbank des Halleschen FC ging. "Ich hab das zum Trainer von Halle gesagt. Sie haben auf dem Platz die große Fresse, aber fallen wie Mädchen. Das sind eben Emotionen, die da eine Rolle spielen", erklärte der Mittelfeldspieler nach Abpfiff gegenüber der "Bild".
Die Reaktion von HFC-Trainer Rico Schmitt, der über die Verbal-Attacke nach dem Spiel informierte wurde, fiel deutlich aus: "Er sollte mal lieber an seinem Gewicht arbeiten. Vielleicht kriegt er dann bei mir ein Probetraining. Ansonsten reicht es eben nur für Zwickau." Auch FSV-Trainer Torsten Ziegner war nicht erfreut über Fricks verbalen Ausraster: "Das sind Sachen, die passen nicht zu uns. Die Spieler sollen in die Kabine verschwinden und den Mund halten und nicht den Gegner beleidigen."
FSV spricht interne Geldstrafe aus
Rückendeckung gibt es unterdessen von Sportdirektor David Wagner: "Natürlich sagt man so etwas nicht in der Öffentlichkeit. Aber ich möchte mich auch vor den Jungen stellen. Auf dem Platz sind extrem viele Emotionen dabei. Da gibt es unter den Spielern genügend Kommentare. Das erlebe ich auch auf der Bank mit. Ich lasse es nicht zu, dass Davy jetzt von allen zerrissen wird", machte er in der "Bild" klar.
In den kommenden Tagen muss Frick nun eine Stellungnahme beim DFB abgeben und sein Verhalten erklären. Mit der Begründung, aus einer Emotion heraus verbal ausgerastet zu sein, wird sich der Kontrollausschuss aber kaum zufrieden geben. Schließlich handelte es sich um eine homophobe Äußerung, auch wenn sie möglicherweise nicht als solche gemeint war. Dennoch wird Frick dem FSV Zwickau wohl nicht nur beim Derby gegen den Chemnitzer FC am kommenden Samstag fehlen, sondern auch zu Beginn des neuen Jahres. Darüber hinaus muss der 27-Jährige mit einer Geldstrafe rechnen. Eine solche hat der FSV Zwickau am Montag hat ausgesprochen. Nach "Bild"-Angaben soll diese im niedrigen vierstelligen Bereich liegen.