Chemnitz: Mitgliederversammlung wird zur Schlammschlacht

Sportlich läuft es nicht beim Chemnitzer FC, dazu kommen, wie bei der Mitgliederversammlung am Montag deutlich wurde, hausgemachte Probleme: Zwischen Aufsichtsrat, Vorstand und Ex-Vorstand ging es hoch her, vieles erinnerte an eine Schlammschlacht. Es gab aber auch positive Nachrichten: Es gibt drei neue Aufsichtsräte und eine Teil-Entlastung von Aufsichtsrat und Vorstand.

Es flogen die Fetzen

Vor allem zwischen Ex-Präsident Dr. Mathias Hänel, Aufsichtsrat-Chef Uwe Bauch und dem Vorstand in Person von Stefan Bohne flogen die Fetzen. Das berichtet der "MDR". So kritisierte offenbar erst Bauch die Zusammenarbeit mit dem Vorstand, ehe er strukturelle Defizite anprangerte. Als Beispiel dafür nannte er eine fehlende Kaffeemaschine in der Geschäftsstelle, deren Räumlichkeiten ohnehin nicht repräsentativ genug seien. Und dann griff Bauch Bohne persönlich an, dem er vorwarf, seinen Posten zu missbrauchen. "Ein ehrenamtlich im Verein tätiges Mitglied von Aufsichtsrat oder Vorstand könne nicht gleichzeitig Dienstleister für den CFC sein. Bei Stefan Bohne und seiner Firma Logsol war bzw. ist das der Fall", sagte Bauch dem Sender zufolge. Das wiederum wollte Bohne nicht auf sich sitzen lassen. Er habe nie einen Cent erhalten", sagte Bohne und kündigte rechtliche Schritte an.

Gewinn mit Einschränkungen

Dieses Chaos sorgte bei einem Teil der anwesenden 530 Mitglieder für Unmut, es ging sogar ein Antrag ein, den Aufsichtsrat ab- und anschließend neu wählen zu lassen. Das Ansinnen wurde dem Bericht zufolge abgeschmettert, dafür mit Helmut Brunhuber, Thomas Uhlig und Norman Löster drei neue Aufsichtsräte bestimmt. Die sportliche Krise geriet an diesem Abend beinahe zur Nebensache, was Sportchef Steffen Ziffert sicher nicht ungelegen kam. Und so passte es ins Bild, dass auch die einzige nennenswerte Positivmeldung des Abends, einen Haken hatte: Der CFC gab bekannt, im Geschäftsjahr 2016/17 einen Gewinn von 184.000 Euro erwirtschaftet zu haben – allerdings nur deshalb, weil darin bereits Zuschüsse von der Stadt und ein Kredit in Millionenhöhe eingerechnet waren.