Nach Derby-Pleite: Hat Steffen beim CFC noch eine Zukunft?
Die Krise beim Chemnitzer FC nimmt immer größere Formen an. Am Samstag unterlagen die Himmelblauen trotz einer 2:0-Führung mit 2:3 im Derby gegen den FSV Zwickau, kassierten somit die sechste Niederlage in Folge und überwintern auf einem Abstiegsplatz. Die Tage von Trainer Horst Steffen sind wohl gezählt.
Ein Kopfproblem
Zunächst waren die Chemnitzer im Sachsenderby die bessere Mannschaft und belohnten sich bereits nach 18 Minuten mit dem 1:0 durch Slavov. Im weiteren Verlauf erarbeitete sich der CFC weitere Chancen und bekam in der 38. Minute einen Elfmeter zugesprochen. Frahn trat an, lupfte die Kugel aber überheblich in die Mitte – genau auf Zwickau-Keeper Johannes Brinkies. "Natürlich hätte ich mir gewünscht, dass der Ball mit Schmackes reingeschossen wird", sagte Steffen nach dem Spiel. "Aber das ist am Ende egal. Wir müssen solche Chancen nutzen und haben dies leider in dieser Saison schon dreimal verpasst. Solche Szenen sind spielentscheidend", führte der CFC-Trainer weiter aus.
Besser machten es die Himmelblauen nach 59 Minuten. Nach einer Ecke kam Innenverteidiger Trapp am langen Pfosten zum Kopfball und netzte zum 2:0 ein. "Alle haben gesehen, dass wir gut im Spiel waren und bis zur 64. Minute nur eine Torchance des Gegners zugelassen haben. Es sah eher nach einem Sieg für uns aus", war Steffen bis dahin durchaus zufrieden. Nach einem guten Angriff verkürzten die Zwickauer dann jedoch auf 1:2. "Das Unheil nahm seinen Lauf", wusste der CFC-Trainer. "Mit dem ersten Gegentor war das Gefühl der Niederlagenserie wieder in den Köpfen drin." Denn nur vier Zeigerumdrehungen nach dem Anschlusstreffer war es erneut Eisele, der per Kopf zum 2:2 traf. "Der Freistoß springt unglücklich auf, ich denke aber, dass Kunz den Ball abwehren muss", nahm der Trainer seinen Torwart in die Pflicht.
"Wir sind maßlos enttäuscht"
Doch damit nicht genug. Während die Chemnitzer Spieler mit ihrem Kopf in Gedanken waren, nutzten die Zwickauer ihren zum Tore schießen. Bahn köpfte nach einer Ecke den Ball per Bogenlampe ins lange Eck. Die Entscheidung. "Es waren einige kuriose Szenen, die uns mit einem ganz unglücklichen Gefühl zurücklassen. Wir sind natürlich maßlos enttäuscht und schlecht gelaunt“, zog Steffen ein Fazit, welches womöglich sein letztes für den CFC gewesen sein könnte.
20 Spiele, nur vier Siege und Platz 19: Die Bilanz des Chemnitzer FC nach 20 Spieltagen liest sich desaströs. Zudem stellen die Himmelblauen mit 37 Gegentoren die schwächste Abwehr der Liga. Und somit ist fraglich, ob Horst Steffen nach Weihnachten noch auf der Bank sitzen wird. Das Problem ist jedoch: Eigentlich kann sich der CFC aufgrund der finanziell angespannten Situation keinen Trainerwechsel leisten, zumal Steffen noch bis 2019 unter Vertrag steht. Doch der Abstieg in die Regionalliga würde den Sachsen wohl deutlich teuer zu stehen kommen.