Hansa bezwingt Erfurt, SCP marschiert weiter, FCM nur 0:0
Am Samstag stand in der 3. Liga der 22. Spieltag auf dem Programm. Während Paderborn mit einem 5:0-Kantersieg gegen Lotte die Tabellenführung verteidigte, kam Magdeburg gegen Meppen nicht über ein 0:0 hinaus. Köln verspielte eine 2:0-Führung in Osnabrück, Karlsruhe setzte sich gegen Bremen II durch (1:0) und Hansa besiegte Erfurt mit 3:1. Zudem spielten Unterhaching-Wiesbaden (0:1) und Aalen-Chemnitz (3:2).
Hansa Rostock 3:1 Rot-Weiß Erfurt: Hansa antwortet auf RWE-Ausgleich
Die bisher spielfreien Rostocker wirkten zum ersten Pflichtspiel des Jahres von Beginn an motiviert. Schon in der ersten Minute musste Klewin im RWE-Tor einen Distanzschuss von Hilßner stark parieren. Erfurt spielte seinerseits mutig nach vorne und hätte in der 20. Minute in Führung gehen müssen, doch Odak konnte eine schöne Vorarbeit von Kammlott nur ans Außennetz setzen. Das Auf- und Ab hielt in der Folge an, sodass Hansa nach knapp einer halben Stunde in Führung ging. Ein Fehler im Aufbau brachte Hilßner auf den Plan, der Benyamina in Szene setzte. Der Stürmer überwand Klewin im 1-gegen-1 und traf flach zum 1:0. Während die Thüringer das Spiel wieder nach vorne tragen wollten, verwaltete Hansa den knappen Vorsprung in die Kabine.
Im Gegensatz zur Hinrunde konnte die Gäste nach der Pause allerdings zusetzen. Eine Viertelstunde Anlaufzeit brauchte das Spiel, dann war es der eingewechselte Razeek, der im letzten Moment am 1:1 gehindert werden konnte (58.). Vier Minuten später konnten die Gastgeber den Joker aber nicht mehr stoppen, sodass Razeek das 1:1 erzielen konnte. Die Freude wehrte jedoch nicht lange, denn die immer offensiver agierenden Gäste fingen sich knapp zehn Minuten nach dem Ausgleich das 1:2 durch Pascal Breier, der nach einem abgewehrten Schuss von Hilßner nur noch einschieben musste. Die Erfurter spielten nur noch nach vorne und kassierten in der Defensive die Entscheidung, als wieder Pascal Breier in der 83. Minute das Spiel entschied. Das Spiel endete kurz darauf mit einem Sieg für Hansa, da sich Erfurt für eine starke Leistung nicht belohnte. Erfurt bleibt damit Letzter, Hansa rückt auf Rang vier vor.
SC Paderborn 5:0 Sportfreunde Lotte: Paderborn deklassiert Lotte
Die Ostwestfalen ließen sich einen möglichen Knick durch den Srbeny-Abgang nicht anmerken und drängten die Gäste aus Lotte sofort in die eigene Hälfte. Zwar blieben Chancen für die Heimelf zunächst aus, doch die Überlegenheit der Paderborner war teilweise erdrückend. Aus dem Nichts wären die Lotter dennoch beinahe in Führung gegangen, doch Zingerle konnte einen abgefälschten Distanzschuss von Oesterhelweg klasse parieren. Der SCP zog im Anschluss wieder an und legte per Doppelschlag vor der Pause den Grundstein für den Erfolg. Ritter, nach schönem Lupfer von Tietz (36.), und Zolinski in der Schlussminute stellten trafen jeweils ins lange Eck zur 2:0-Führung.
Die Sportfreunde schlugen sich nach der Pause selbst. Fünf Minuten nach Wiederanpfiff verwandelte Ritter eine Ecke direkt (!) ins Tor und nur eine Minute später sah Rosinger auf Seiten der Gäste für ein Foul abseits des Balles eine harte rote Karte. Für die Gäste war es der Anfang vom Ende. Fünf Minuten nach der roten Karte konnte Tietz einen Abpraller vom Pfosten zum 4:0 einschieben. Die Spiellaune der Paderborner nahm auch nach dem 4:0 nicht ab. Antwi-Adjei vergab noch in der 67. Minute, doch Leon Fesser traf per Kopf in der 72. Minute zum 5:0. Bemitleidenswert schossen die Ostwestfalen Benedikt Fernandez die Bälle aufs Tor, da sich seine Teamkollegen mehr und mehr aufgaben. Es blieb letztlich bei fünf Gegentoren für die Gäste. In der Tabelle rangiert der SCP nun satte 13 Punkte vor Rang vier.
1. FC Magdeburg 0:0 SV Meppen: Chancewucher ohne Sieger
In der MDCC-Arena entwickelte sich eine rassige Partie unter beeindruckender Atmosphäre. Beck versuchte es nach acht Minuten für Magdeburg, Girth nach zehn Zeigerumdrehungen für den SVM. Wieder nur fünf Minuten später hatten Girth und Düker zwei weitere Chancen für ihre Farben. Es ging rauf und runter, doch die erste 100-prozentige Möglichkeit vergaben Erdmann und Düker in der 26. Minute. Die Qualität der Chancen nahm mit dem Spielverlauf weiter zu. Girths Flanke auf Granatowski in der 36. Minute stolperte dieser am leeren Tor vorbei und kurz vor der Pause traf Beck den Ball freistehend nicht richtig. Es blieb beim überraschenden 0:0 zur Pause.
Sofort nach Wiederanpfiff ging es rasant weiter im Stadion. Rothers Chip fand in der Mitte Erdmann, der mit dem Vollspann nur die Latte traf. Das ließ Meppen nicht auf sich sitzen und konterte mit einer eigenen Großchance. Ein Freistoß von Wagner landete bei Girth, der aus der Kurzdistanz am starken Glinker scheiterte (53.). Das torlose Remis wurde immer mehr zu einer grotesken Angelegenheit. Beide Teams ließen beste Chancen liegen und schossen Domaschke und Glinker die Bälle um die Ohren. Die beiden Torhüter gaben sich keine Blöße und avancierten zu den besten Spielern zweier starken Kontrahenten. Es blieb somit bei einem 0:0 der deutlich besseren Art, dennoch verlort der FCM zwei Punkte auf Spitzenreiter Paderborn.
Karlsruher SC 1:0 Werder Bremen II: KSC bleibt in der Erfolgsspur
Im Karlsruher Wildpark startete die Heimelf von Beginn an mit mutigem Offensivfußball. Nach einem Fehler im Aufbauspiel der Gäste brachte Wanitzek den Ball nach elf Minuten in die Box, wo Schleusener frei vor Oelschlägel scheiterte. Die Bremer leisteten sich immer wieder grobe Fehler, sodass Fink in der 21. Minute nur knapp das Tor verfehlte. Die Achterbahnfahrt ging zwei Minuten später weiter, als zuerst Fink den Pfosten traf und auf der Gegenseite Barry alleine an Uphoff scheiterte (24.). Im direkten Gegenzug ging die Heimelf in Führung, als Oelschlägel einen schönen Distanzschuss von Wanitzek nicht parieren konnte. Die Badener blieben weiter konzentriert und hatten das Spiel vollkommen im Griff, doch kurz vor der Pause brachte Jacobsen den Ball nach Manneh-Vorarbeit über die Linie. Der Ball war zuvor allerdings im Aus, sodass es beim 1:0 zur Pause blieb.
Der KSC begann auch nach dem Pausentee mutig und hätte in der 48. Minute erhöhen können. Finks Direktabnahme landete aber neben dem Pfosten. Den ersatzgeschwächten Bremern gelang kaum eine Aktion nach vorne, sodass Karlsruhe die Partie durchweg im Griff hatte. Nur nach Standards kamen die jungen Werderaner zu Möglichkeiten, doch Uphoff war auf dem Posten (60.). 20 Minuten vor dem Ende drehten beide Teams noch einmal an der Temposchraube. Zuerst verpasste Manneh eine Hereingabe nur haarscharf und vier Minuten später traf Gordon per Kopf die Latte des Gästetores (74). In der 83. Minute hätte sich der knappe Spielstand beinahe noch gerächt als ein Kopfball von Wagner nur auf der Latte landete. Somit nahmen die Badener den knappen Sieg mit über die Zeit. In der Tabelle ist der KSC jetzt Sechster.
VfL Osnabrück 2:2 Fortuna Köln: Osnabrück verschläft Anfangsphase
Die Osnabrücker erwischten gegen Fortuna Köln den absoluten Horrorstart. Nach 18 (!) Sekunden gingen die Gäste schon in Führung. Dahmani sah, dass Keeper Gersbeck zu weit vor dem Tor stand und schoss aus 30 Metern ins Tor. Nur acht Minuten später erhöhten die Rheinländer durch Keita-Ruel auf 2:0. Erst nach einer halben Stunde wachte Osnabrück auf, dafür aber mit Macht. Heider köpfte in der 33. Minute aufs Tor, wo Boss sensationell parierte. Zehn Minuten später flankte Groß in die Mitte, wo Danneberg frei zum 1:2 vollenden durfte. In der Schlussminute setzte Klaas einen abgefälschten Schuss sogar noch an den Pfosten, sodass Köln tatsächlich etwas glücklich zur Pause mit 2:1 führte.
Den Beginn des zweiten Durchgangs verschlief der VfL nicht und das Spiel an sich bewegte sich auf Augenhöhe. Große Chancen ergaben sich in den ersten 20 Minuten zwar keine, doch mit zunehmender Spieldauer wurde die Überlegenheit der Osnabrücker erkennbar. Eine Viertelstunde vor dem Ende belohnte sich der VfL. Ein Luftloch von Christoph Menz verwandelte der Reimerink zum 2:2-Ausgleich. Am Ende spielte Osnabrück sogar noch auf Sieg, doch das Remis war am Ende für beide Seiten gerecht.
SpVgg Unterhaching 0:1 SV Wehen Wiesbaden: Wehen bleibt dran
Das Spitzenspiel in Unterhaching zeigte in der ersten Hälfte nur selten ansehnlichen Fußball. Diawusie (4.) und Schäffler (8.) vergaben erste kleine Chancen für Wehen. Die Heimelf stand in der Defensive sehr geordnet, kam aber in der Offensive gar nicht zur Geltung. Erst in der Schlussminute brachte Brandstetter eine Kuhn-Flanke zum 0:1 im Tor unter.
Direkt nach dem Seitenwechsel hätte Wehen erhöhen müssen, doch Schäffler scheiterte alleine vor dem Tor an Korbinian Müller (49.). Von der Schromm-Elf kam indes kam beinahe schon erschreckend wenig in der Offensive. Eine geklärte Flanke von Greger in der 62. Minute war die größte Gefahr aus dem Spiel für das SVWW-Tor. Die Hessen nahmen den knappen Sieg mit über die Zeit und distanzieren den vierten Rang der Tabelle auf fünf Punkte.
VfR Aalen 3:2 Chemnitzer FC: Doppelschlag schockt den CFC
Die Partie auf der Ostalb nahm sich eine Viertelstunde Anlaufzeit und legte dann richtig los. Nach einer Flanke von Schorr netzte Schnellbacher in der 14. Minute zur Führung ein und im Gegenzug glich Baumgart nach einer Frahn-Vorlage halbhoch ein. Beinanhe wieder sofort im Anschluss wäre der VfR wieder in Führung gegangen, doch die Kombination Schorr auf Schnellbacher vergab diesmal links am Tor vorbei. In der Folge wurde das Spiel weiter ins Mittelfeld verlagert, sodass die großen Chancen wieder weniger worden. Kurz vor der Pause war es dann wieder Aalen, das sich nach vorne traute. Ein Schuss von Traut und eine Flanke von Bär flogen nur haarscharf am Tor der Gäste vorbei (40.). Es blieb beim 1:1 zur Pause.
Aus dieser kamen die Sachsen mit deutlich mehr Schwung und gingen prompt in Führung. Eine Ecke von Reinhardt fand am langen Pfosten Slavov, den den Ball als Aufsetzer im Tor unterbrachte. Die gesamte Arbeit machten sich die Chemnitzer allerdings in fünf Minuten wieder zunichte. Nach einer Stunde hämmerte Morys einen Volley aus 12 Metern ins Tor und keine fünf Minuten später drehte Preißinger per Kopf die Partie komplett. Den Himmelblauen war mit dem Doppelschlag der Zahn gezogen, sodass der VfR den knappen Sieg relativ entspannt über die Zeit brachte. Der CFC kassierte damit die achte Niederlage in Folge und bleibt Vorletzter.