Kommentar: So ist Rot-Weiß Erfurt nicht mehr zu retten

Vergangene Woche Montag gab es bei Rot-Weiß Erfurt das befreiende und benötigte Aufatmen: Tabellenführer Magdeburg wurde verdient mit 3:1 besiegt, der Abstand zum ersten Nicht-Abstiegsplatz betrug nur noch drei Punkte. Knapp anderthalb Wochen später ist diese Euphorie schon wieder weg! Ein Kommentar.

Bewerbungsschreiben für die Regionalliga

Während gegen Rostock noch Teile des Spiels schöngeredet werden konnten, ging das Team in Münster nicht nur aus Ergebnis-Sicht komplett unter. Von der ersten Sekunde an stolperte die Mannschaft den Preußen hinterher, die Defensive hatte den Namen nicht verdient – beinahe jeder Angriff des Gegners führte zu einem Abschluss. Dabei zeigte sich Münster noch gnädig, dass nur fünf Versuche zu einem Tor führten.

Die Leistung von RWE am Dienstagabend war ein Bewerbungsschreiben für die Regionalliga. Die Rot-Weißen zeigten in der bisherigen Saison schon viele schlechte Spiele, konnten sich jedoch noch einmal selbst toppen. Wäre der Trainer nicht schon vor ein paar Wochen ausgetauscht worden – man müsste ihn in Frage stellen!

"Münster wollte den Sieg mehr als wir", äußerte sich Daniel Brückner nach dem Spiel. Ein Satz, der jeden RWE-Fan vor den Kopf stößt, der die weite Reise unter der Woche nach Münster auf sich nahm. Wie kann ein Team, das akut abstiegsgefährdet ist, nicht den nötigen Willen an den Tag legen? Jeder bei Rot-Weiß muss sich nach diesem Debakel deutlich hinterfragen. Dass auch aufgrund des fehlenden Selbstvertrauens nicht jeder Trick funktioniert und nicht alle Pässe ankommen, ist verständlich. Doch zumindest kämpfen sollte jeder.

Es droht ein Punktabzug vom DFB

Aber nicht nur an der Einstellung mangelte es. Wie schon in den Spielen und Wochen davor, zeigten etliche Spieler, dass sie nicht die nötige Qualität für den Profi-Fußball haben. Die schlechte Einkaufspolitik von Ex-Manager Torsten Traub rächt sich sehr deutlich – sieben Punkte Rückstand auf das rettende Ufer! Es könnten auch mehr sein, wäre das Spiel zwischen Osnabrück und Karlsruhe nicht ausgefallen.

Und nicht nur sportlich brennt es: Wohl in dieser Woche wird der Bescheid des DFB kommen, ob der Klub tatsächlich die geforderten 1,6 Millionen Euro in einem nächtlichen Kraftakt nachweisen konnte. Noch immer droht ein Punktabzug. Er wäre das i-Tüpfelche und würde allen Beteiligten noch mehr den (Zweck)Optimismus rauben. Am Sonntag tritt Erfurt daheim gegen Zwickau an, muss gegen das Team von Ex-Spieler Torsten Ziegner gewinnen, um sich noch minimale Chancen auf den Klassenverbleib ausrechnen zu können. Doch dieser käme wohl zu spät. Am Dienstagabend kam RWE dem Abstieg ein großes Stück näher.

   

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