CFC sendet wichtiges Lebenszeichen: "Wir haben gefightet"

Nach acht Niederlagen in Folge ist dem Chemnitzer FC am Samstag ein wichtiger Befreiungsschlag im Abstiegskampf gelungen. Großen Anteil am 1:0-Sieg gegen Carl Zeiss Jena hatte besonders Ersatztorwart Kevin Tittel, der mit seinen Paraden zum Held des Tages avancierte.

Tittel erhält Sonderlob

Seit 2014 steht Kevin Tittel in Chemnitz unter Vertrag. Als Ersatztorwart hinter Kevin Kunz kam der 24-Jährige in dieser Saison noch gar nicht zum Einsatz. Doch am Samstag stand der gebürtige Hamburger im Spiel gegen Jena gleich von Beginn an im Fokus. Denn bereits in der sechsten Minute musste Schlussmann Kevin Kunz nach einem Zusammenprall mit Jenas Timo Mauer mit einer Schultereckgelenksprengung vom Platz. Für ihn kam Tittel in die Partie, der sich sich schnell einfügte und mit starken Paraden dafür sorgte, dass die Chemnitzer nach drei Monaten wieder einen Heimsieg bejubeln durften.

Dafür erhielt der Schlussmann auch ein Sonderlob von Cheftrainer David Bergner. "Wie er uns am Ende am Leben erhalten hat, das ist schon aller Ehren wert. Ich hoffe, dass er den Schwung jetzt mitnimmt und einfach eine Säule wird", sagte der 44-Jährige nach Abpfiff der Partie. Der Debütant selbst blieb nach Spielende gelassen: "Das ist schon ein kleines Fußballmärchen", sagte Tittel gegenüber der "Freien Presse". "Ich war mir eigentlich immer sicher, dass ich es kann. Als Torwart muss man Ruhe ausstrahlen, es bringt überhaupt nichts, wenn man da hinten den Hampelmann macht. Aber wir haben nur drei Punkte geholt, mehr nicht."

Chemnitz in der Defensive gefordert

Tittel hatte direkt nach seiner Einwechselung alle Hände voll zu tun. Denn Jena kam besonders über die rechte Seite immer wieder zu hochkarätigen Chancen. Vor allem Thiele und Pannewitz sorgten mehrmals wieder für gefährliche Szenen im Strafraum. Kurz vor dem Pausentee musste Tittel nach einem Abschluss von Eckardt mit einer Glanzparade die Gästeführung verhindern. Auch einen Distanzschuss von Starke konnte der 24-Jährige wenig später entschärften.

In Halbzeit zwei blieb der CFC in der Defensive weiterhin enorm gefordert. Erst im letzten Spieldrittel zeigten sich auch die Himmelblauen in der Offensive, nachdem Jenas Cros mit Gelb-Rot vom Platz flog. In die nun freien Räume stürmte in der 79. Minute Mittelfeldspieler Tom Baumgart. Der wuchtige Aufsetzer des 20-Jährigen rutschte Jenas Schlussmann Raphael Kozcor unglücklich durch die Hände zur Führung. Zwar versuchte sich Jena im Anschluss noch gegen die Niederlage zu wehren. Doch mit dem Tor im Rücken brachten die Chemnitzer die Führung über die Zeit.

Bergner und Baumgart richten Blick nach Osnabrück

"Heute hat nicht der bessere gewonnen, sondern der glücklichere. Aber auch solche Spiele muss man nach acht Niederlagen in Folge erst mal wegstecken", erklärte Bergner bei der Pressekonferenz nach dem Spiel. "Wir haben gefightet. Die Jungs haben sich für einen aufopferungsvollen Kampf belohnt und man sieht, was man investieren muss, um in der Dritten Liga bestehen zu können. Wir sind glücklich darüber, wissen aber auch einzuordnen, dass die Aufgaben, vor allem jetzt gerade auswärts in Osnabrück, definitiv nicht einfacher werden", mahnte der 44-Jährige.

Und auch Torschütze Baumgart blickte am Samstag bereits auf das anstehende Kellerduell gegen die Lila-Weißen. In Osnabrück "wird es definitiv ein ähnliches Spiel werden wie heute. Viele hohe Bälle, viele Zweikämpfe. Mehr Kampf als alles andere", so der Mittelfeldspieler. Sollten die Chemnitzer am Freitag gegen Osnabrück gewinnen, würden sie punktemäßig mit den Niedersachsen gleichziehen und damit den Anschluss zum rettenden Ufer endgültig herstellen.

 

   

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