Vier Gründe, warum Rostock gegen Magdeburg gewinnt
Ausverkauftes Stadion, Spitzenspiel und jede Menge Prestige: Das Ost-Duell zwischen Hansa Rostock und dem 1. FC Magdeburg ist das Duell der 3. Liga. liga3-online.de nennt vier Gründe, warum Hansa am Samstag als Sieger vom Platz gehen wird.
Grund 1: Realismus und Selbstvertrauen
Kaum hatte Hansa Rostock beim 0:2 gegen Preußen Münster erstmals in diesem Jahr eine Niederlage kassiert, da zeigte sich am Beispiel von Torhüter Janis Blaswich, dass man in Rostock nach den erfolgreichen letzten Monaten durchaus in der Lage ist, ein gesundes Selbstvertrauen mit dem nötigen Realismus zu mixen. "Ein kleiner Dämpfer ist vielleicht gar nicht verkehrt, damit wir wissen, dass wir immer mehr als 100 Prozent geben müssen, weil es sonst einfach nicht reicht", sagte Blaswich der "Bild". Trainer Pavel Dotchev wird das sicher gerne hören, schließlich hat er in den vergangenen Wochen wie kein anderer vor Überheblichkeit gewarnt.
Grund 2: Dotchev kann überraschen
Personell kann Dotchev vor dem Ost-Schlager beinahe aus dem Vollen schöpfen, lediglich Marcel Ziemer (Kreuzbandriss) fehlt. Der Kader ist breit und ausgeglichen, und so bieten sich Dotchev viele Möglichkeiten, um Magdeburgs Trainer Jens Härtel am Samstag so richtig zu überraschen. Das fängt schon beim System an. Fehlten Dotchev in der Hinrunde noch die Alternativen zu Torjäger Soufian Benyamina, so steht ihm nun mit Neuzugang Pascal Breier ein zweiter Stürmer von Format zur Verfügung, weshalb Hansa meist im 4-4-2 antritt. Das ist auch gegen Magdeburg wahrscheinlich, möglich wäre aber theoretisch auch ein 4-1-4-1 oder ein 4-2-3-1. Auch beim Personal könnte es Überraschungen geben: Ein Mentalitätsspieler wie Christopher Quiring, zuletzt zweimal gar nicht im Kader, wäre wie gemacht für ein solches Derby. Oder doch lieber ein Techniker wie Selcuk Alibaz, der mit dem Ball Dinge kann, die ihm in der 3. Liga so schnell keiner nachmacht?
Grund 3: Bei Hansa treffen sie (fast) alle
Es gibt sicher torgefährlichere Teams als Hansa Rostock in Liga, das unterstreichen 35 erzielte Saisontore. Nur möchte man fast sagen, denn für ein Spitzenteam ist das fast ein bisschen dürftig. Doch Hansa spielt kompakt und gleich das damit wieder aus. Und weil für diese Tore gleich 15 verschiedene Akteure verantwortlich zeichnen, ist es für den Gegner extrem schwer, alle Gefahrenherde aus dem Spiel zu nehmen. Über die Stürmer Benyamina und Breier dürften jeder Drittliga-Trainer Bescheid wissen, das gilt auch für den linken Fuß von Marcel Hilßner, den man durchaus etwas martialisch als Waffe bezeichnen kann, die Freistöße oder Ecken von Amaury Bischoff und die Kopfballstärke von Oliver Hüsing. Verteidigen lässt sich dieses Gesamtpacket trotzdem nur selten, wie die Erfahrungen dieser Spielzeit zeigen.
Grund 4: Vorteile im Torjäger-Duell?
Mit Spannung wird vor dem Derby auch auf das Duell der beiden Top-Torjäger geschaut. Magdeburgs Christian Beck, der alleine in den vergangenen beiden Jahre 36 Drittliga-Treffer erzielt hatte, suchte in dieser Saison lange nach seiner Top-Form und stellte erst in den letzten Wochen alte Torgefahr unter Beweis (sieben Tore aus den letzten neun Spielen). Als reiner Mittelstürmer ist Beck aber abhängig von den Zuspielen seiner Teamkollegen.
Schwerer auszurechnen ist dagegen spätestens seit der Ankunft von Breier, der weite Wege geht und Verwirrung stiftet, das Spiel von Benyamina, auf den sich bislang meist alle Defensiven des Gegners konzentriert hatten. Aller Voraussicht nach wird er nun die statistisch gesehen beste Saison seiner Karriere hinlegen. Bislang liegt sein Tor-Rekord bei 12 Treffern in der Spielzeit 2012/13, aktuell steht er bei zehn Treffer, es sind aber auch noch 13 Spiele zu absolvieren. Alleine in den letzten zehn Spielen erzielte er sechs Treffer. Schwerstarbeit für Magdeburgs Defensive.
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