Fortuna Köln: (K)eine Pflichtaufgabe gelöst
Dank des 2:1-Heimsiegs gegen die U23 von Werder Bremen erhöht Fortuna Köln den Druck auf die Konkurrenten im Kampf um Platz 3. Farrona Pulido entschied das Spiel mit einem Traumsolo, welches Hamdi Dahmani zum Schwärmen brachte. Derweil zog Trainer Uwe Koschinat Lehren aus der Vergangenheit.
(K)eine Pflichtaufgabe gelöst
Fortuna-Coach Uwe Koschinat zeigte sich nach dem wichtigen Sieg gegen den Abstiegskandidaten im "Telekom Sport"-Interview sichtlich erleichtert: "Das Spiel war sehr nervenaufreibend. Ich hätte mir eine frühere Entscheidung gewünscht, die Möglichkeiten waren da." Dabei war es für die Fortunen ein wahrer Kaltstart, lagen die Südstädter nach sieben Minuten doch zunächst in Rückstand. "Wir haben die Anfangsphase verschlafen“, so der 47-Jährige. "Wir wollten das Spiel gewinnen, doch dann hat Bremen schnell das 1:0 gemacht. Wir waren ein wenig perplex“, beschrieb Kapitän Hamdi Dahmani die ersten Spielminuten.
Doch die Kölner zeigten sich unbeeindruckt: "Es war enorm wichtig, dass wir sofort eine Reaktion gezeigt haben. Wir sind nach dem Rückstand so aufgetreten, dass wir das Spiel zuhause unbedingt gewinnen wollen“, lobte der 30-Jährige seine Mannschaft. Auch Koschinat sprach seiner Mannschaft ein Kompliment aus, die "die Pflichtaufgabe, welche es für uns in der Liga eigentlich nicht gibt", sehr gut lösen konnte. Dabei sah der Coach ein "sehr ansehnliches Spiel" seiner Jungs. "Wir haben speziell in der ersten Halbzeit viele tiefe Sprints gehabt, sehr schnell umgeschaltet und in der Gegenbewegung aggressiv verteidigt."
Aus Vergangenheit gelernt
Einen dieser Sprints in die Tiefe verwandelte Farrona Pulido per Traumsolo zum vorentscheidenden 2:1. "Farrona hat eine extreme Qualität. Er ist unter der Hüfte extrem beweglich. Was er da teilweise veranstaltet ist schon beeindruckend", lobte der Kapitän den Torschützen. Auch Trainer Koschinat war sichtlich froh über die Leistung des Mittelfeldspielers: "Ich habe Pulido in die Pflicht genommen. Er muss für uns der Spielentscheider und Unterschiedsspieler werden. Dies hat er in dieser Saison zu wenig gezeigt. Heute hat er es aber gut gemacht."
Dank des Sieges haben die Kölner nun 44 Punkte auf dem Konto, den Klassenerhalt also wie in den letzten Jahren frühzeitig sicher. Danach folgten jedoch oft nicht mehr viele Punkte. Der Übungsleiter sieht die Schuld daran bei sich und möchte es dieses Jahr besser machen: "Wir sind oft gut aus dem Winter gekommen und haben uns dann mit dem nahezu sicheren Klassenerhalt zu früh in der Zielerfüllung gesehen. Die Mannschaft hat sich dann vielleicht nicht mehr zugetraut. Dies wollte ich bei meiner jungen und auch unverbrauchten Mannschaft in diesem Jahr anders machen. Wir wollen unsere Gier behalten und so lange wie möglich um den 3. Platz kämpfen. Mit jedem Sieg üben wir Druck nach oben aus und unser Glaube wächst." Die Konkurrenz sollte auf diese hochmotivierte Fortuna ein Auge werfen.