Rot-Weiß Erfurt zieht Einspruch zurück: Punktabzug endgültig

Der Punktabzug für den FC Rot-Weiß Erfurt ist endgültig. Am Dienstag hat RWE den Einspruch gegen das DFB-Urteil überraschend zurückgezogen. Somit liegen die Thüringer nun zwölf Punkte hinter dem rettenden Ufer – die Plan-Insolvenz rückt immer näher.

250.000 Euro nicht anerkannt

1,6 Millionen Euro hätte Erfurt bis zum 23. Januar im Rahmen der Nachlizenzierung nachweisen müssen. Dies gelang RWE nach eigener Auffassung zwar, allerdings erkannte der DFB eine Summe von 250.000 Euro nicht an. Hauptsächlich ging es dabei um prognostizierten Einnahmen aus geplanten Freundschaftsspielen gegen Hannover, Leverkusen und Köln. Diese erschienen dem DFB zu hoch, zumal RWE beim letzten Benefizspiel gegen Dynamo Dresden "meilenweit von den Kalkulationen entfernt war", wie selbst Präsident Frank Nowag zugeben musste. Aus Sicht des DFB konnte RWE die Liquiditätslücke somit nur zu 84 Prozent schließen, was gemäß dem DFB-Statut 3. Liga einen Abzug von einem Zähler nach sich zieht.

Dagegen hatte RWE fristgemäß Beschwerde eingerecht, die nach erneuter Prüfung des Sachverhaltes von der DFB-Zentralverwaltung jedoch abgelehnt wurde. Daraufhin legten die Thüringer Widerspruch beim Zulassungsbeschwerdeausschuss ein. Dieser wollte sich am Mittwoch mit dem Fall beschäftigen, doch da RWE den Einspruch zurückgezogen hat, ist das nun nicht mehr nötig.

Plan-Insolvenz rückt näher

In der Tabelle verliert Rot-Weiß Erfurt somit weiter an Boden und hat nun bereits zwölf Punkte Rückstand auf die Nicht-Abstiegsplätze – hinzukommt die deutlich schlechtere Tordifferenz im Vergleich zur Konkurrenz. Da der Klassenerhalt angesichts von nur noch zehn ausstehenden Partien kaum noch zu schaffen ist, rückt der angekündigte Schritt in die Plan-Insolvenz immer näher. Dieser geht mit einem sofortigen Abzug von neun Punkten einher, sodass der Abstieg in die Regionalliga so gut wie besiegelt wäre.

Allerdings wären die Thüringer nach erfolgreichem Durchlaufen des Insolvenzverfahrens schuldenfrei und könnten sich in der Regionalliga neu aufstellen. In der "Thüringer Allgemeinen" bestätigte Präsident Frank Nowag am Dienstag bereits, der Aufsichtsrat habe "das Präsidium angehalten, eine Insolvenz zu prüfen und diese gegebenenfalls auch einzuleiten." Schon in den nächsten Tagen könnte es soweit sein.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button