Fünf Fragen: Das erwartet uns am 28. Spieltag

Der elftletzte Spieltag beginnt schon am Dienstagabend – die letzte Englische Woche der Saison steht an. Wobei: So richtig "englisch" ist sie nur für etwa die Hälfte der Mannschaften, denn am vergangenen Wochenende wurden insgesamt vier Partien witterungsbedingt abgesagt. Mannschaften wie Magdeburg und Wiesbaden an der Spitze, aber auch Chemnitz und Erfurt im Keller pausierten unfreiwillig, könnten daraus aber einen konditionellen Vorteil ziehen. Mit Osnabrück und Meppen spielen sogar zwei Mannschaften im Derby gegeneinander, die beide seit mehr als einer Woche nicht mehr gespielt haben.

Der 28. Spieltag

Hochspannende Spiele gibt es im Flutlicht allerorts. Alles andere überstrahlt das Spitzenspiel zwischen den punktgleichen Teams aus Paderborn und Magdeburg – der Sieger ist erster Anwärter auf die 2. Bundesliga. Bei Wiesbaden gegen Lotte und Köln gegen Chemnitz geht es sowohl um den Auf- als auch den Abstieg, für das Ostduell zwischen Zwickau und Rostock gilt das Gleiche. Der Hallesche FC muss derweil mit Sorge dem Spiel gegen Werder Bremen II entgegenblicken. Nach den jüngsten Ergebnissen ist ein absoluter Tiefpunkt möglich, der HFC steht ordentlich unter Druck.

Frage 1: Wer holt sich das Duell der Giganten an der Spitze?

Mehr geht in dieser Drittliga-Saison nicht: Der SC Paderborn trifft auf den 1. FC Magdeburg. Schon in der Hinrunde waren die beiden Mannschaften die Gradmesser schlechthin – und sie sind es trotz eines mäßigen Starts ins Jahr 2018 noch immer. Klar ist aber auch, dass sowohl Paderborn als auch Magdeburg noch keine Zweitligisten sind und auch noch nicht mit einem Bein in der 2. Bundesliga stehen. Die Konkurrenz ist stark und mindestens ein Verein des Verfolger-Quartetts wird einen starken Schlussspurt hinlegen. Das ist zumindest sehr wahrscheinlich.

Umso mehr geht es für beide Mannschaften um drei Punkte im direkten Duell. Spielerisch bleibt der SC Paderborn das Maß aller Dinge, auch wenn der Motor zuletzt stotterte oder nur phasenweise auf Betriebstemperatur lief. "Viel Risiko" erwartet aber FCM-Trainer Jens Härtel vom Gegner, hellwache Spieler fordert er in seinen Reihen. Je länger Magdeburg die Null hält, desto höher werden seine Siegchancen. Denn für einen Lucky Punch sind die Elbestädter immer gut – das haben sie zuletzt beim Auswärtsspiel in Bremen unter Beweis gestellt.

Frage 2: Revanchiert sich der VfL Osnabrück beim SV Meppen?

Aktuell läuft es beim VfL Osnabrück. Der Sprung ins Mittelfeld ist geglückt und vom Abstieg muss bei den Niedersachsen vorerst niemand mehr reden. Zeit, sich anderen offenen Rechnungen zu widmen. So etwa zwei Niederlagen aus dem Jahr 2017, die besonders geschmerzt haben: Das 1:4 bei Preußen Münster kann am 18. März wiedergutgemacht werden – die 0:1-Niederlage beim SV Meppen, dem „kleineren“ Derby aus Osnabrücker Sicht, schon am heutigen Dienstag. Die Voraussetzungen sind bei beiden Teams vollkommen identisch: Beide spielten am vergangenen Wochenende nicht, Meppen ist durch den schlechten Rasen in seiner Hänsch-Arena ohnehin regelmäßig zu Pausen gezwungen. Dem VfL fehlt Kapitän Christian Groß aufgrund der zehnten Gelben Karte. Die Schwächung tut weh.

Frage 3: Baut der Hallesche FC auch Werder Bremen II auf?

Am Mittwoch findet ein Spiel statt, das nur für Hartgesottene und Fußball-Katastrophentouristen eine willkommene Anlaufstelle ist: Der Hallesche FC empfängt Werder Bremen II. Das klingt nicht schön – und das wird es aller Voraussicht nach auch nicht. Lange vergessen sind Tage, an denen Halle die jungen Bremer mal mit 6:2 aus dem Stadion schoss. Danach sieht es am Mittwoch überhaupt nicht aus. Die Saalestädter haben drei Spiele in Folge verloren, rangieren auf dem 17. Platz und müssen allmählich über den Abstiegskampf nachdenken. Gar nicht auszudenken, mit welchem Ballast auf den Schultern der HFC am Sonntag nach Chemnitz fahren würde, wenn das Heimspiel auch noch in die Binsen geht. Doch so weit ist es noch nicht. Rico Schmitt wird gegen das 23-fach sieglose Bremen allerdings auf den gesperrten Erik Zenga verzichten müssen.

Frage 4: Ist Großaspach beim Karlsruher SC chancenlos?

Nach der Hinrunde stand Sonnenhof Großaspach noch einen Zähler vor dem Karlsruher SC. Dann aber legte der KSC so richtig los, holte 18 Punkte aus acht Spielen – die SGS nur noch zwei mickrige Pünktchen aus sieben Partien. Die Konsequenz: Karlsruhe ist mitten im Verfolgerfeld der Spitze, kämpft mindestens um den Relegationsplatz zur 2. Bundesliga. Großaspach dagegen zehrt noch von seinen satten Punkten der Hinrunde, kann aber mit dem zuletzt Erreichten nicht zufrieden sein. Das 1:2 gegen Unterhaching hätte schließlich durchaus auch mit vier, fünf Gegentreffern enden können.

Ohnehin treffen am Mittwoch Welten aufeinander. Karlsruhes Kader ist mit Profis gespickt, in Großaspach absolvieren einige Profis Ausbildungen oder ähnliches, um sich auf das Leben nach dem Sport vorzubereiten. Im Wildpark kann es unter normalen Umständen nur einen Sieger geben. Doch wir kennen diese 3. Liga gut genug, um zu wissen, dass Ausnahmen die Regel bestätigen…

Frage 5: Behält Fortuna Köln den Aufwärtstrend bei?

Seien wir ehrlich: Als bei Fortuna Köln im November die Ergebniskrise begann und sich bis in den Januar fortsetzte, da glaubte außerhalb des Südstadions kaum noch jemand, dass der kleine Verein vom Rhein noch einmal in das Aufstiegsrennen würde eingreifen können. Aber Uwe Koschinat hat wieder einmal die Kurve gekriegt, hat drei Siege aneinandergereiht und sich an die Fersen von Wiesbaden, Rostock und Karlsruhe geheftet. Die nackte Bilanz zeigt: Das ist ein Kandidat für den Aufstieg! Und das soll untermauert werden, am Mittwoch gegen Chemnitz. Die Himmelblauen sind unter Dauerdruck, brauchen Überraschungserfolge, um auf das hintere Mittelfeld aufzuholen. Köln wäre ein verdammt guter Zeitpunkt dafür, keine Frage.

   

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