Golombek nach Wiesbaden-Pleite "maßlos enttäuscht"

Lange Zeit sah es so aus, als würden die Sportfreunde Lotte gegen den SV Wehen Wiesbaden zumindest einen Punkt mitnehmen. Doch in der Nachspielzeit kassierte Lotte in Überzahl noch zwei Treffer und Trainer Andreas Golombek war hinterher sichtlich bedient.

Golombeks Plan geht nicht auf

"Ich bin maßlos enttäuscht", sagte Golombek im Rahmen der Pressekonferenz nach dem Spiel. Man habe natürlich gewusst, dass der Gegner ein "echtes Spitzenteam" sei und deshalb extra eine vorsichtigere Taktik, sprich: Fünfer-Abwehrkette, gewählt. "Wir hatten einen Plan, der aber nach fünf Minuten eigentlich schon vorbei war", sagte Golombek dazu. Er spielte damit auf Manuel Schäffler an, der den SVW in Führung brachte (5.). Lotte wirkte zunächst geschockt, kämpfte sich dann aber zurück ins Spiel. Und kam durch einen Treffer von Jaroslaw Lindner im zweiten Durchgang zum 1:1-Ausgleich (71.) – kurz zuvor hatte Robert Andrich auf Seiten der Hausherren zudem die rote Karte gesehen, sodass die Westfalen in Überzahl agierten. Bis in die Nachspielzeit hinein sah es danach aus, als könne Lotte einen Punkt aus Wiesbaden entführen, ehe erneut Schäffler (90.+1) und Agyemang Diawusie (90.+3) trafen und die Sportfreunde mit leeren Händen dastanden.

"Kann nicht immer Pech sein"

Vor allem der Zeitpunkt der beiden letzten Gegentreffer ließ Golombek verärgert, aber irgendwie auch ratlos zurück. "Es kann ja nicht immer Pech sein", sagte er. "Wir haben gegen Osnabrück in der Nachspielzeit einen Treffer kassiert, gegen Würzburg auch und heute schon wieder. Das müssen wir einfach besser verteidigen." Auch die Mannschaft war verständlicherweise enttäuscht, wie das Beispiel Matthias Rahn zeigte. Der Innenverteidiger war entscheidend am 1:2 beteiligt, weil er bei einer Ecke Schäffler ziehen und zum Kopfball hochsteigen ließ. "Mir fehlen ehrlich gesagt die Worte", sagte Rahn im Gespräch mit "Telekom Sport". "Das Ergebnis ist einfach nur enttäuschend."

Am Samstag empfangen die Sportfreunde Fortuna Köln, es die nächste Chance, um einen Schritt aus dem Tabellenkeller zu machen. Derzeit ist Lotte 16., hat immerhin acht Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz und trotzdem müssen die Planungen noch zweigleisig laufen – ein kräftezehrender Zustand. Sicher auch für Trainer Golombek, der aber die Lösung zu kennen glaubt: "Wir müssen aufstehen und weitermachen, auch wenn es gerade wehtut."

   

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