Köln und Karlsruhe marschieren – Rostock unterliegt Zwickau
Fortuna Köln und der Karlsruher SC geben sich im Kampf um die Aufstiegsplätze keine Blöße. Am Mittwochabend gewannen sie ihre Heimspiele mit 3:0 (gegen den Chemnitzer FC) und 3:1 (gegen Großaspach) souverän. Etwas den Anschluss verliert hingegen Hansa Rostock, das unglücklich mit 0:1 beim FSV Zwickau unterlag. Zudem spielten Halle-Bremen (1:0) und Aalen-Münster (0:0).
Zwickau 1:0 Rostock: Hansa verzweifelt an Brinkies
Ein Spiel auf ein Tor entwickelte sich in der ersten Halbzeit in Zwickau, wo Torwart Johannes Brinkies schnell zum zentralen Spieler des FSV wurde. Zuvor elf Jahre lang bei Hansa Rostock unter Vertrag, zeigte der 24-Jährige gegen seine ehemaligen Kollegen sofort seine ganze Klasse und parierte bereits nach zwölf Minuten bärenstark gegen Benyamina, der per Hacke im Strafraum der Hausherren zum Abschluss kam. Rostock blieb gefährlich und drückte Zwickau in die eigene Hälfte und kam immer wieder zu kleineren Chancen. In der 39 Minute dann die nächste Bewährungsprobe für Brinkies: Mounir Bouziane tankte sich bei einem seltenen Konter links durch und gab in die Mitte auf Pascal Breier, der den Torwart der Gastgeber mit einem Flatterball zu einer weiteren tollen Flugeinlage zwang. Es sollte damit aber auch die letzte Herausforderung der ersten Hälfte bleiben.
Der zweite Abschnitt begann mit etwas weniger Schwung, auch weil Zwickau jetzt mehr mitspielte. Dennoch gehörte die nächste dicke Möglichkeit wieder den Gästen, bei denen Breier mit einem Chip an einem guten Reflex von Brinkies scheiterte (58.). Rostock investierte nun wieder mehr, doch sowohl Benyamina (61.), als auch Holthaus (63.) und erneut Breier (67.) zeigten sich nicht zielsicher genug, um das erlösende 1:0 zu erzielen. Und so sollten sich die vergebenen Chancen plötzlich rächen. Nach einer Ecke von der rechten Seite stand Abwehrspieler Nico Antonitsch goldrichtig und traf aus dem Nichts zum überraschenden 1:0 für die Heimmannschaft (72.). Zwar versuchten die Gäste im Anschluss alles, um wenigstens noch einen Punkt mitzunehmen, doch Zwickau wusste nun geschickt, den Gegner vom Tor fernzuhalten. Durch den Erfolg steht der FSV mit 34 Punkten nun auf Platz 11, während Rostock im Kampf um den Relegationsrang einen kleinen Dämpfer erhalten hat und bei einem Spiel weniger jetzt vier Punkte Rückstand hat.
Karlsruhe 3:1 Großaspach: Nächster Heimdreier im Wildpark
Zielstrebig und druckvoll startete der KSC in sein Heimspiel gegen Großaspach und ließ die Gäste in den ersten zehn Minuten kaum mal aus der eigenen Hälfte kommen, ohne dabei aber torgefährlich zu werden. Stattdessen erzielte Taxiarchis Fountas mit der ersten Chance für Großaspach beinahe die überraschende Gästeführung, scheiterte mit seinem wuchtigen Kopfball aber an der Querlatte (11.). Ein Nadelstich, der den KSC erschreckte und fortan für ein offenes Spiel mit Möglichkeiten auf beiden Seiten sorgte. Doch weder Jeff Denis-Fehr mit einem Schuss über den Kasten (16.), noch Fabian Schleusener, der mit einem Abschluss an Torwart Kevin Broll scheiterte, vermochten in den ersten 45 Minuten für einen Treffer zu sorgen.
Das Tor fiel dann aber quasi mit Wiederanpfiff und es war der Gastgeber, der jubeln durfte. Nach einem Einwurf in der eigenen Hälfte sprintete Schleusener zunächst an der linken Außenbahn entlang und schickte dann Burak Camoglu auf die Reise, der von links in den Strafraum eindrang, Broll umkurvte und dann aus spitzem Winkel einnetzte (47.). Von der Führung beschwingt, erspielte sich der KSC nun weitere Möglichkeiten und kam nach 63 Minuten zu einer Ecke, die David Pisot aus kürzester Distanz zum 2:0 einnickte. Der Knock-Out für die Gäste, die in der Folge zunächst noch das 3:0 durch Jonas Föhrenbach kassierten (79.) und dann durch Timo Röttger (86.) immerhin noch zum Ehrentreffer kamen. Damit wartet Großaspach aber weiterhin auf den ersten Sieg im Jahr 2018 und belegt in der Rückrundentabelle aktuell den letzten Rang. Der KSC hingegen springt nach dem 17. Spiel in Folge ohne Niederlage auf Platz drei und darf sich weiterhin ernsthafte Aufstiegshoffnungen machen.
Köln 3:0 Chemnitz: Keita-Ruel stellt die Weichen früh auf Sieg
Mit einem wahren Paukenschlag begann die Partie von Fortuna Köln gegen den Chemnitzer FC. Direkt nach Anpfiff eroberte Patrick Scheu den Ball von Dennis Grote, um dann seinen Mannschaftskollegen Daniel Keita-Ruel ins Eins-gegen-eins mit CFC-Keeper Kevin Tittel zu schicken. Der Toptorjäger der Kölner behielt die Nerven und vollendete mit einem tollen Schlenzer in den rechten Winkel zur frühen Führung nach gerade einmal 27 Sekunden. Und es dauerte nur weitere 16 Minuten, bis der 28-Jährige den Kölner Fans einen weiteren Grund zum Jubeln bot. Dieses Mal nahm Keita-Ruel eine Hereingabe von Rechtsverteidiger Dominik Ernst im Fünfmeterraum direkt und erhöhte damit zum 2:0. Die Sachsen, bereits mit der schwächsten Abwehr der Liga nach NRW gereist, hatten auch in der Folge Probleme mit den früh anlaufenden Hausherren und streuten selbst im eigenen Aufbauspiel immer wieder grobe Fehler ein. Nach gut einer halben Stunde verlor Mikko Sumusalo am gegnerischen Strafraum den Ball und ludt die Fortuna im eigenen Stadion zum kontern ein. Okan Kurt bedankte sich und erhöhte auf 3:0 (31.), was schließlich auch der Pausenstand war.
Mit dem Vorsprung von drei Toren musste Fortuna Köln im zweiten Abschnitt nicht mehr viel machen und drosselte unübersehbar das Tempo, während Chemnitz die Mittel fehlten, um zu echten Torchancen zu kommen. Nach 58 Minuten versuchte es Julius Reinhardt immerhin mal per Distanzschuss, stellte Tim Boss im Tor der Kölner damit aber nicht vor Probleme. Die Fortuna beschränkte sich jetzt aufs kontern und war dabei brandgefährlich. Doch Nico Brandenburger (63.) und Markus Pazurek (66.) zielten bei ihren Torschüssen zu hoch. Letztendlich blieb es beim 3:0, wodurch Fortuna Köln punktemäßig zu Wehen Wiesbaden aufschließt, während Chemnitz nun schon acht Punkte auf die Nicht-Abstiegsplätze fehlen.
Halle 1:0 Bremen: Gjasula trifft vom Punkt
Beide Mannschaften legten offensiv los, Ajani scheiterte nach fünf Minuten im Eins-gegen-Eins an Werder-Keeper Oelschlägel. Kurz danach setzte auch Werder ein erstes Ausrufezeichen, wenngleich der Schuss von Eggestein klar am Tor vorbei flog (12.). Es ging hin und her, in Minute 19 hatte Fennell das 1:0 für den HFC auf dem Fuß, Oelschlägel konnte den Ball aber mit einer Glanzparade entschärften. Danach flachte das Niveau auf beiden Seiten etwas ab, sodass es ohne Tore in die Halbzeit ging.
Zur Pause wechselten beide Trainer je einmal, bei Werder kam Kazior für Eilers und Halle brachte El Helwe für Franke. Auf dem Platz machten sich die Wechsel zunächst nicht bemerkbar, erst nach 57 Minuten ging wieder ein Raunen durch den trotz Freikarten-Aktion nur mit 4.700 Zuschauern besetzten Erdgas-Sportpark, als Kazior die Chance zur Führung hatte, dann aber keinen Druck hinter seinen Schuss bekam. Im Gegenzug meldete sich auch Halle wieder in der Partie an, ein Fennell-Kopfball ging lediglich um Zentimeter über das Tor (59.). Wenig später gab es Elfmeter für den Halleschen FC, nachdem Jacobsen den Ball mit der Hand gespielt hatte. Kapitän Klaus Gjasula nahm sich der Sache an, ließ Oelschlägel keine Chance und traf zum 1:0 (66.). Mit der Führung im Rücken gab Halle nun den Ton an und nahm in der Schlussphase anschließend viel Zeit von der Uhr. Zwei Minuten vor dem Ende wurde es dann auf der anderen Seite noch einmal gefährlich: Schmidt zog aus spitzem Winkel ab, verfehlte sein Ziel letztlich aber deutlich. So blieb es beim 1:0-Sieg für den Halleschen FC, der damit die Serie von drei Niederlagen in Folge beendete und nun komfortable zehn Punkte vor den Abstiegsplätzen liegt. Werder ist unterdessen seit 24 Partien sieglos und hat weiterhin elf Punkte Rückstand auf das rettende Ufer.
Aalen 0:0 Münster: Nullnummer auf der Ostalb
Nach einer kurzen Abtastphase hatte Morys in Minute sieben die Aalener Führung auf dem Fuß, fand in Münster-Keeper Schulze-Niehues aber seinen Meister. Insgesamt sahen die Zuschauer in der Ostalb-Arena eine unterhaltsame Partie, in der Münster nach 25 Minuten die große Chance auf das 1:0 hatte: Kobylanski ließ Müller im Strafraum aussteigen und hatte dann freie Schussbahn, setzte das Leder allerdings knapp am Pfosten vorbei – das hätte die Führung sein müssen. Nur fünf Zeigerumdrehungen später wurde es auf der anderen Seite richtig gefährlich, als Wegkamp aus vollem Lauf knapp vorbeizog. Der VfR drückte nun auf das 1:0, bis zur Pause sollten aber keine Tore fallen.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit machte Aalen da weiter, wo sie im ersten Durchgang aufgehört hatten. Wegkamp (47.) und Schnellbacher (50.) hatte früh erste Chancen, nutzten diese aber nicht Von Münster war indes nur wenig zu sehen. Erst nach 65 Minuten gab es seitens der Gäste mal wieder eine Chance zu verzeichnen, als ein Distanzschuss von Kobylanski auf dem Tordach landete. Danach plätscherte die Partie vor sich hin, weitere Möglichkeiten sahen die Zuschauer zunächst nicht. Spannend wurde es erst wieder in der Schlussphase: Beide Mannschaften investierten nun etwas mehr, kurz vor dem Ende verpasste Grimaldi auf Seiten der Gäste den Lucky-Punch (89.). So blieb es beim 0:0. Aalen ist weiterhin Achter, Münster verbessert sich auf Rang 13.