Emmerlings Appell: "Wir stehen in der Verantwortung"

Der Abstieg von Rot-Weiß Erfurt steht nach der Verkündung der Insolvenz so gut wie fest. Doch wie wird das Team in den kommenden zehn Ligaspielen auf diese Nachricht reagieren? Immerhin können die Thüringer mit ihren Leistungen den Auf- und Abstiegskampf noch entscheidet beeinflussen. 

Emmerling: "Ziel ist es, nichts abzuschenken"

Zumindest Trainer Stefan Emmerling fordert trotz der schlechten Nachrichten weiterhin vollen Einsatz von seiner Mannschaft: "Ziel ist es, nichts abzuschenken. Wir sind da auch den anderen Vereinen der Liga gegenüber verpflichtet, alles herauszuknallen, was geht. Wir stehen in der Verantwortung und unter Beobachtung. Es darf keine Auftritte geben, bei denen man uns vorwerfen kann, nicht alles gegeben zu haben. Man muss der Mannschaft mitteilen, dass sie unter Beobachtung steht", sagte der 52-Jährige der "Bild".

Wie das Team aber letztendlich auf die Nackenschläge reagieren wird, weiß auch Emmerling nicht: "Ich bin selbst gespannt, was die Entscheidung für Auswirkungen auf das Sportliche hat. Ich habe auch noch keine Erfahrungen damit, muss mich damit beschäftigen. Jetzt ist vielleicht ein wenig Druck weg, die Jungs können noch befreiter aufspielen. Sie müssen jetzt ihre Zukunft planen, das können sie mit guten Leistungen. Sowohl für RWE, als auch für einen anderen Verein." Am Freitagabend gegen Wiesbaden wird sich zeigen, wie die Mannschaft auf dem Platz mit den ganzen negativen Nachrichten umgeht.

Große Unruhe hinter den Kulissen

Stichwort negative Nachrichten: Hinter den Kulissen rumort es weiterhin gewaltig: Nachdem der komplette Aufsichtsrat am Donnerstag seinen Rücktritt erklärt hatte, erhob dessen Vorsitzender, Michael Tallai, in der "Thüringer Allgemeinen" nun erneut schwere Vorwürfe: "Es hat sich leider herausgestellt, dass Frank Nowag den Verein alleine führen möchte und auf die Zusammenarbeit mit den Gremien keinen Wert legt."

Vor allem die Tatsache, dass Nowag die Insolvenz am späten Dienstagabend beantragte, ohne den Aufsichtsrat davon in Kenntnis zu setzen, ist Tallai ein Dorn im Auge: "Der Alleingang war der Höhepunkt einer Entwicklung, die sich seit einigen Wochen angedeutet hat." Warum der Aufsichtsrat das Präsidium nicht abgesetzt hat? "Niemand war bereit, das Amt zu übernehmen." Mit der Abberufung des Präsidiums wäre RWE in der "größten Krise seiner Geschichte" handlungsunfähig gewesen wäre, so Tallai. Zeitnah soll im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung ein neuer Aufsichtsrat gewählt. Bis dahin bleibt der bisherige kommissarisch im Amt.

   

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