Dritte Pleite in Folge: Hansa-Aufstiegstraum endgültig geplatzt

Schon nach der bitteren 2:3-Niederlage gegen den SC Paderborn am vergangenen Samstag hatte sich der F.C. Hansa Rostock praktisch aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet, mit der 0:1-Pleite in Aalen ist der Traum von der 2. Bundesliga nun endgültig geplatzt. Trainer Pavel Dotchev rätselte nach dem Spiel über den schwachen Auftritt seiner Mannschaft.

Dotchev "sehr überrascht"

Viel hatte sich die Kogge für die Partie beim VfR vorgenommen, Dotchev wollte zudem "den unbedingten Willen sehen". Doch was Hansa am Samstagnachmittag auf dem Platz in der Ostalb-Arena zeigte, war weit entfernt vom "unbedingten Willen". Schon in der ersten Halbzeit hatte Aalen gleich mehrere dicke Chancen und hätte die Partie zu diesem Zeitpunkt bereits entscheiden können. "Wir sind überhaupt nicht ins Spiel gekommen", befand Dotchev auf der Pressekonferenz nach der Partie und war vom "laschen und schwachen Auftritt" seiner Mannschaft "sehr überrascht."

Kurz nach der Pause hätte Hansa den Spielverlauf zwar auf den Kopf stellen können, als Breier den Ball freistehend vorbeisetzte, doch unter dem Strich war der Sieg für Aalen "absolut verdient", wie Dotchev anerkannte – der Gegentreffer nach 56 Minuten war folgerichtig und zu diesem Zeitpunkt längst überfällig. Selbst einen Elfmeter kurz vor Ende ließ Hansa liegen (Benyamina scheiterte an Bernhardt), allerdings wäre ein Punktgewinn auch nicht verdient gewesen.

"Nicht mal drittligareif"

Dementsprechend hart ging der Hansa-Coach mit seiner Mannschaft nach Spielende bei "Telekom Sport" ins Gericht: "Das war heute nicht mal drittligareif. Wir müssen anders auftreten – sonst machen wir viel vom dem kaputt, was wir uns bisher aufgebaut haben. Es ist mir ein Rätsel, warum wir ohne Leidenschaft gespielt haben." Eine Erklärung lieferte der 52-Jährige anschließend selbst: "Nach den vielen Spielen der vergangenen Wochen hat uns die geistige Frische gefehlt". Zudem sei die "klare Überzeugung" verloren gegangen – mit Konsequenzen für die Tabelle: Da der Karlsruher SC sein Spiel gegen den SV Meppen zeitgleich gewinnen konnte, liegt Hansa nun zehn Punkte hinter dem Relegationsplatz. Der Traum vom Aufstieg in dieser Saison ist damit geplatzt. Zwar hat die Kogge am Dienstag noch das Nachholspiel in Großaspach in der Hinterhand, doch selbst wenn Hansa gewinnen sollte: Der Zug ist abgefahren – dafür sind Wiesbaden (vier Siege in Folge) und Karlsruhe (seit 19 Spielen ohne Niederlage) zu konstant, als dass Rostock noch einmal Ansprüche anmelden könnte.

Dennoch kann der FCH auf eine bisher gute Saison zurückblicken, winkt doch erstmals seit dem Zweitliga-Abstieg vor sechs Jahren ein einstelliger Tabellenplatz – ein Erfolg nach mehreren Spielzeiten im Abstiegskampf. Für die Kogge wird es nun darum gehen, die Spielzeit vernünftig zu Ende zu spielen und in der kommenden Saison dann oben anzugreifen. "Ich glaube an die Jungs, wir dürfen uns jetzt nicht zerfleischen", betonte Dotchev, fordert nun aber ein Erfolgserlebnis – "am besten in Großaspach."

   

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