Paderborn brilliert, FCM distanziert KSC, Wehen patzt erneut
In den Samstagsspielen deklassierte Paderborn Jena mit 6:0 und baut den Vorsprung an der Spitze weiter aus. Magdeburg hielt mit einem wichtigen Sieg die Karlsruher auf Abstand (2:0), Wehen schlug sich mit zwei Platzverweisen in Münster selbst (1:1). Rostock verdiente sich gegen Unterhaching nach schwacher erster Halbzeit noch ein Remis.
Paderborn 6:0 Jena: SCP kommt Aufstieg immer näher
Mit einer Bilanz von vier Siegen in den letzten fünf Spielen ging Spitzenreiter Paderborn in die Partie mit Carl Zeiss Jena. Bereits zu Beginn zeigte sich die Gäste-Abwehr unkonzentriert, der SCP konnte daraus aber zunächst kein Kapital schlagen. Nach 22 Minuten war es dann soweit: Michel setzte sich stark gegen Slamar und Grösch durch und spielte Antwi-Adjej glänzend frei, der nur noch einzuschieben brauchte. Der 24-Jährige war es auch, der den zweiten Treffer erzielte: Diesmal nach Vorarbeit von Tietz (35.). Michel rundete eine fulminante erste Halbzeit ab, indem er zwei Minuten später mit feinem Heber das 3:0 markierte.
Jena wechselte zur Pause gleich dreimal aus, doch auch diese Maßnahme hatte nur bedingten Erfolg. Vielmehr drängte Paderborn auf das nächste Tor. Das war Michel vergönnt, der in der 64. Minute nach Zuspiel von Krauße vor Jena-Schlussmann Coppens cool blieb und auf 4:0 stellte. Dem Thüringer war es zu verdanken, dass Carl Zeiss nicht noch höher zurücklag, denn sowohl Michel, als auch Yeboah und Ritter scheiterten in der Folge an ihm. Auch mit Beginn der Schlussphase ließen die Gastgeber nicht locker und erhöhten durch Michel (82.) und Yeboah (85.) sogar noch auf 6:0. Die Jenaer wurden dann schließlich erlöst, für den SCP war es ein Big Point im Aufstiegskampf. In der Tabelle liegt der SCP nun bereits acht Punkte vor Platz drei.
Magdeburg 2:0 Karlsruhe: Türpitz wird doch noch zum Helden
Das Duell des Tabellenzweiten Magdeburg gegen den Vierten Karlsruhe war mit Spannung erwartet worden, und beide Mannschaften schenkten sich von Beginn an nichts. Die Anfangsphase war geprägt von intensiven Zweikämpfen. Wie von den beiden besten Abwehrreihen der Liga zu erwarten war, spielte sich das Geschehen meist zwischen den Strafräumen ab. In der 40. Minute die Riesenchance für Magdeburg, als Türpitz nach einem Missverständnis der KSC-Defensive bereits an Keeper Uphoff vorbei war, aus sechs Metern aber drüber schoss! Die letzte Aktion der ersten Hälfte hatte Bader auf der Gegenseite; Glinker lenkte den Versuch über die Latte.
Am Bild der ersten 45 Minuten änderte sich vorerst wenig – beide Teams warteten auf den entscheidenden Fehler des Gegners. Fast wäre Beck per Flugkopfball erfolgreich gewesen (61.). Acht Minuten später machte Türpitz seine vergebene Großchance vergessen und besorgte das 1:0 für den FCM mit einem Faden aus 20 Metern. Auf das große Aufbäumen warteten die Karlsruher Fans vergeblich, Magdeburg konterte mustergültig über Lohkemper und Beck und machte mit dem 2:0 den Deckel drauf (90.). Somit bauen die Sachsen-Anhaltiner den Vorsprung gegenüber dem KSC auf sechs Punkte aus. Karlsruhe kassierte unterdessen die erste Pleite nach 21 Spielen.
Münster 1:0 Wiesbaden: Wehen sieht zweimal Rot
Die Begegnung hatte vom Anpfiff weg hohes Tempo, besonders der erst 18-Jährige Cyrill Akono sorgte auf für viel Wirbel vor dem Wiesbadener Tor. Brauns Distanzschuss verfehlte das Gäste-Tor denkbar knapp (17.). Der SVWW versuchte dagegenzuhalten, doch im Vorwärtsgang gab es immer wieder Ungenauigkeiten. In der 40. Minute verlor Wehens Andrich die Nerven und trat gegen Akono nach – glatt Rot! Das rächte sich sofort, denn Kobylanskis Freistoß fiel quasi mit dem Halbzeitpfiff ins Tor von Gäste-Keeper Kolke (45.).
Nach Wiederanpfiff bot sich Brandstetter die Möglichkeit zum 1:1, doch aus kurzer Distanz verstolperte der Stürmer kläglich (54.). Auch Dams im Anschluss an eine Ecke (61.) sowie der eingewechselte Dittgen (66.) konnten nicht für den erlösenden Ausgleich sorgen. Die Münsteraner machten aus ihrer Überzahl viel zu wenig, aber anstatt auf 2:0 zu stellen, flog nach 83 Minuten der nächste Wiesbadener vom Platz! Brandstetter säbelte seinen Gegenspieler im Mittelfeld unsanft um und sah demzufolge seine zweite gelbe Karte. Fast hätte sich Akono noch mit einem Tor für seine gute Leistung belohnt (88.), ansonsten passierte nicht mehr viel. Wehen muss mit dieser Niederlage einen weiteren Rückschlag im Aufstiegsrennen hinnehmen.
Rostock 1:1 Unterhaching: Hansa wacht zur zweiten Hälfte auf
In Rostock kam es zum Duell zweier im oberen Mittelfeld postierter Teams. Den besseren Start hatte Unterhaching, Kiomourzoglou erzielte mit dem ersten Torschuss das 1:0 (17.). Nach weiteren guten Gäste-Aktionen verflachte das Spiel Mitte der ersten Halbzeit. Die SpVgg tat nicht mehr sonderlich viel nach vorne, Hansa fehlten die Mittel, was einige Fans mit Pfiffen quittierten. Bis auf wenige Halbchancen gab es keine nennenswerten Aktionen mehr zu verzeichnen.
Umso motivierter kam die Kogge aus der Kabine und wurde direkt belohnt: Hüsing wurde nicht angegriffen und flankte von der Grundlinie nach innen, wo Scherff aus Nahdistanz zum Ausgleich einschoss (48.). Rostock war nun am Drücker, keine zwei Minuten später scheiterte Benyamina am Pfosten. In der 56. Minute erneut Aluminium, als Rieble nur die Latte traf. Die Hanseaten hätten zu diesem Zeitpunkt längst führen müssen. Dann aber traf Hain für die Gäste, doch das Schiedsrichtergespann hatte eine vermeintliche Abseitsstellung erkannt (65.). Die letzte Chance hatte wieder Haching, doch Rankovic entschärfte Dombrowkas Kopfball auf der Linie. Danach war Schluss, Hansa wartet nun seit sieben Partien auf einen Sieg.
Würzburg 1:0 Köln: Keita-Ruel verpasst möglichen Siegtreffer
Das Spiel benötigte einige Anlaufzeit, obwohl sowohl die Kickers als auch die Fortuna engagiert bei der Sache waren. Der erste ernstzunehmende Torschuss kam nach 27 Minuten von Kaufmann, der das Außennetz des Kölner Tores traf. Kurz darauf verhedderte sich Würzburgs Baumann im Angriff, da wäre deutlich mehr drin gewesen (28.). Von Köln kam auch nichts Gefährliches, folglich stand es mit dem Halbzeitpfiff noch 0:0.
Nach 61 Minuten die erste Großchance des Spiels: Wagner zog aus gut 25 Metern einfach mal ab, der Ball ging ganz knapp vorbei (61.). Auf der Gegenseite sorgte Keita-Ruel für eine Slapstick-Einlage, als er es schaffte, die Kugel aus acht Metern an die Latte des leeren (!) Tores zu befördern (63.). Dieser Gelegenheit wird man in Köln hinterher trauern, denn in der 74. Minute erzielte Neumann das 1:0 für die Hausherren. Von diesem Treffer erholten sich die Südstädter nicht mehr, eine Viertelstunde später war das Spiel beendet.
Großaspach 1:1 Lotte: Elfmeter rettet Lotte einen Punkt
Die Partie bei bestem Frühlingswetter startete träge. Klare Chancen gab es lange Zeit nicht, Fehlpässe und Ungenauigkeiten dominierten das Geschehen. Die SGS sorgte nach 25 Minuten mit einem Özdemir-Freistoß zumindest für etwas Gefahr. Lottes Defensive präsentierte sich nicht immer sattelfest und musste nach einer halben Stunde einen Gegentreffer schlucken: Fountas und Binakaj kombinierten sich nach vorne, der mitgelaufene Sohm schob zum 1:0 ein (32.). Kurz vor der Pause wäre Oesterhelweg fast der Ausgleich gelungen, bei seinem Versuch aus Nahdistanz fehlte nicht viel (42.).
Die zweite Hälfte hatte gerade erst begonnen, da setzte Straith mit seinem Kopfball an die Latte des Aspacher Tores ein Ausrufezeichen (47.). Langlitz prüfte Reule in der 59. Minute, dessen Abpraller beförderte Heyer ans Außennetz. Dann wieder eine Chance für die Sportgemeinschaft, und was für eine! Fountas zog nach energischem Antritt einfach mal ab, der Ball knallte an den linken Pfosten (71.). Auch Sohm hatte noch die Möglichkeit zum 2:0, es klingelte allerdings auf der anderen Seite. Oesterhelweg traf per Strafstoß (83.), vorausgegangen war ein Foul Özdemirs an Facklam. Am Ende trennten sich beide Teams leistungsgerecht 1:1.