Erfurt geht unter: "Jeder war für sich auf dem Platz"

Beim Heimspiel gegen den Chemnitzer FC erwischte der FC Rot-Weiß Erfurt einen gebauchten Tag, kassierte beim 0:5 eine böse Klatsche und musste sich nach der Niederlage viel Kritik anhören. Für die Thüringer gilt es nun, sich in der Schlussphase der Saison nicht regelmäßig abschießen zu lassen.

Horror-Debüt für Maximilian Engl

"Wir haben heute als Mannschaft keine gute Leistung gezeigt. Es ist ärgerlich. Da darf man endlich mal spielen, freut sich und dann wird man abgeschlachtet. Das ist natürlich nicht schön", zeigte sich Maximilian Engl enttäuscht. Der 20-jährige Torhüter kam zu seinem Drittliga-Debüt, da Stammkeeper Philipp Klewin zuletzt gesundheitlich angeschlagen war. Einen viel schlimmeren Tag hätte es dafür nicht geben können.

Dass es gegen den Tabellenachtzehnten gleich fünf Gegentore gab, passte Trainer Stefan Emmerling überhaupt nicht. Er kritisierte: "Wir waren nach dem Halle-Spiel auf Wiedergutmachung aus. Wir dachten, dass wir mit Erfahrung in der Viererkette dem Gegner Paroli bieten können. Der Plan ging nicht auf. Die Tore fielen zu einfach. Unter einer Abschiedstour verstehe ich, dass man deutlich bessere Leistungen zeigt als in den letzten beiden Spielen."

Möckel: "Es ging nur noch um Schadensbegrenzung"

Bereits nach 16 Minuten lagen die Gäste 3:0 in Führung, zudem kassierte Angreifer Nermin Crnkic nach 27 Minuten die rote Karte. Er spuckte seinem Gegenspieler Mikko Sumusalo, der letzte Saison noch in Erfurt spielte, ins Gesicht. Kapitän Jens Möckel: "So darf man sich nicht präsentieren. Wir sind ja nur hinterhergelaufen. Nach dem 0:3 und der roten Karte ging es nur noch um Schadensbegrenzung." Nach der Halbzeit kam dementsprechend wenig von RWE. Der CFC spielte die Partie locker herunter, konnte sogar noch zwei Tore nachlegen.

Emmerling drohte nach dem peinlichen Auftritt auch Konsequenzen für die kommenden Spiele an. Der Neuanfang für die kommende Saison beginne nun, "wir werden unseren jungen Spielern, eventuell auch aus der U19, die Möglichkeit geben, sich zu präsentieren. Viel schlechter kann das Ergebnis dann ja auch nicht mehr ausfallen. Wir müssen uns so schnell wie möglich straffen, um uns mit Respekt aus der Liga zu verabschieden.“

Wie groß der Frust beim 52-Jährigen war, machten die folgenden Aussagen klar: "Ich hatte das Gefühl, jeder war für sich auf dem Platz. Entweder sind die Spieler schon woanders mit ihren Gedanken oder sie sind nicht bereit, sich noch einmal zusammenzureißen." Die Chance, ein anderes Gesicht zu zeigen hat die Mannschaft am Sonntag in Lotte. Diese befinden sich noch im Abstiegskampf. Nicht nur Emmerling, sondern die gesamte Liga wird genau hinsehen, wie sich Erfurt dort präsentiert.

 

   

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