Baumgart: Konzentration und Respekt statt Euphorie
Nun steht der SC Paderborn tatsächlich kurz vor der Rückkehr in die 2. Bundesliga. Noch im vergangenen Jahr wären die Ostwestfalen beinahe in der sportlichen Versenkung verschwunden. Jetzt kann der SCP mit einem Heimsieg gegen den starken Aufsteiger aus Unterhaching die Überraschung klarmachen. Doch SCP-Trainer lässt nicht locker – jetzt erst recht.
Konzentration und Respekt statt Euphorie
Wer Steffen Baumgart kennt, der weiß, der Mann von der Ostsee ist sehr gut darin Gefühle wie Vorfreude oder Euphorie für sich zu behalten. Selbst vor dem entscheidenden Heimspiel gegen die SpVgg Unterhaching, in dem der SCP den Aufstieg klarmachen kann, bleibt der Trainer seiner Linie treu: Volle Konzentration, totaler Fokus auf den Gegner. Als Spieler befand sich Baumgart bereits in der Situation des Spielverderbers, als er damals mit Cottbus dem späteren Meister VfB Stuttgart alles abverlangte. Keine Frage, ein Selbstläufer ist gegen die Mannschaft um Bigalke und Hain nicht zu erwarten. Mit den Oberbayern kommt eine der spielstärksten Mannschaften der 3. Liga in die Benteler-Arena. Haching gelang es sogar in der Hinrunde den großen Konkurrenten Magdeburg im eigenen Stadion zu stürzen und gehörte bis zum Beginn der Rückrunde sogar zu den Clubs, den man den Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse zutraute. Nicht umsonst warnt Baumgart also vor den Münchner Vorstädtern.
Aber warum sollte der Überraschungstrainer auch etwas an seiner bescheidenden Herangehensweise ändern? Immerhin spricht das "Von-Spiel-zu-Spiel"-Mantra für den Erfolg der Paderborner, die sich nach einer kurzen Schwächephase im Winter überaus torreich in die günstige Ausgansposition zurückballerten. Jetzt fehlt nur noch der eine Heimdreier, um den Aufstieg vor den eigenen Fans feiern zu können.
Stadion nahezu ausverkauft
Die werden sich in ihrer Euphorie kaum bremsen lassen. Zu viel spricht für den Tabellenführer, der in den letzten drei Spielen mit 16 Treffern ohne Gegentor (!) seine Gegner wie Amateure aussehen ließ und seine Ambitionen in Richtung 2. Bundesliga mehr als deutlich unterstrich. Mit rund 14.500 Zuschauern wird das Stadion am Samstag bis auf den Gästebereich ausverkauft sein.
Soviel ist klar, Baumgart wird gegen Unterhaching dieselbe Elf auflaufen lassen, die sich zuletzt wiederholt in einen Rausch spielte. Ob diese auch am Samstag ein erlösendes Lächeln in das Gesicht des knorrigen Paderborn-Trainers zaubern wird, bleibt abzuwarten. Die Lizenz für die 2. Bundesliga haben die Ostwestfalen unterdessen bereits erhalten.