Grimaldi trifft doppelt – Meppen mit Lucky-Punch
Zum Abschluss des 36. Spieltags holte der SV Meppen in einem tollen Spiel gegen Großaspach die Punkte 53 bis 55 und freute sich dabei über einen späten Treffer von Benjamin Girth. Münster gewann dank eines Fehlers von Kevin Kunz und zweier Tore durch Adriano Grimaldi mit 2:1 beim Chemnitzer FC, während die Negativserie der Erfurter auch gegen Bremen kein Ende fand.
Großaspach 2:3 Meppen: Girth gelingt der Lucky-Punch
Seit neun Heimspielen hatte die SG Sonnenhof Großaspach nicht mehr zu Hause gewonnen und hätte nach rund zehn Minuten beinahe schon wieder zurückgelegen. Nach einem katastrophalen Fehlpass von Nico Gutjahr sah Benjamin Girth, dass Kevin Broll zu weit vor seinem Kasten stand und zog aus gut 40 Metern einfach mal ab. Sein Heber segelte dabei nur knapp am linken Torwinkel vorbei. Die Gäste aus Meppen waren auch in den folgenden Minuten das bessere Team, lagen aber plötzlich in Rückstand. Shiqiprim Binakaj spielte aus halbrechter Position einen Pass durch die Schnittstelle zu Pascal Sohm, der dadurch frei vor Jeroen Gies auftauchte und dem Meppener Torwart den Ball durch die Beine schoss (18.). Meppen brauchte etwas, um sich nach dem überraschenden Gegentreffer zu sammeln und schlug dann zurück. Eine Ecke von Thilo Leugers gelangte über Umwege zu Max Kremer, der nur den Fuß hinhalten musste und zum Ausgleich traf (30.). Und damit nicht genug, kurz vor der Halbzeit schafften es die Emsländer gar noch, das Spiel zu drehen. Martin Wagner flankte von der linken Strafraumkante an den zweiten Pfosten, wo Mike-Steven Bähre den Ball direkt nahm und für die Pausenführung seines Teams sorgte (42.).
Großaspach hatte sich für den zweiten Durchgang aber einiges vorgenommen, kam gut ins Spiel und näherte sich immer weiter dem zweiten Treffer an. Der fiel schließlich nach 56 Minuten, Saliou Sane netzte nach feiner Vorarbeit von Jannes Hoffmann zum 2:2 ein. Meppen machte plötzlich einen gar ängstlichen Eindruck, während Großaspach immer stärker wurde. Sohm traf nach toller Einzelleistung die Oberkante der Querlatte (62.), Özgur Özdemir versuchte es mit einem Distanzschuss, verfehlte das Tor aber deutlich (71.). Kurz darauf zeigte sich Özdemir per Kopf zielsicherer, Gies stand aber richtig und parierte stark (77.). Und dann gelang ausgerechnet den inzwischen komplett passiven Gästen noch der Lucky-Punch. Nico Granatowski brachte den Ball hart vor das gegnerische Tor, wo Broll den Diagonalpass nicht festhalten konnte, so dass Girth das Leder zum 3:2-Siegtreffer über die Linie stocherte. So blieb Großaspach schließlich im zehnten Heimspiel in Folge ohne Sieg und rutscht auf Rang 14 ab, Meppen ist mit nun 55 Punkten Siebter und zudem der beste Aufsteiger.
Chemnitz 1:2 Münster: Grimaldi trifft doppelt
Obwohl bereits abgestiegen, wollte der Chemnitzer FC um Trainer David Bergner gegen Preußen Münster noch einmal alles abrufen und den treuen Fans im eigenen Stadion möglichst drei Punkte schenken. Das erste Geschenk der Begegnung verteilte der CFC allerdings in Form eines Tores an die Gäste aus dem Münsterland. Torhüter Kevin Kunz ließ sich nach einem Rückpass zu viel Zeit mit dem Ball am Fuß und schoss den heranstürmenden Adriano Grimaldi an, von dem der Ball ins Chemnitzer Tor flog (6.). Ein verückter Treffer, der an Grimaldis Tor vor wenigen Wochen gegen den SC Paderborn erinnerte und dem SC Preußen im zweiten Monat in Folge den Titel zum "Kacktor des Monats" von Arnd Zeigler einbringen könnte. Chemnitz zeigte sich von dem Gegentreffer allerdings kaum geschockt, spielte mutig nach vorne und hätte durch Daniel Frahn zweimal zum Ausgleich kommen können (10. und 19.), doch der Stürmer des CFC verzog einmal per Fuß und einmal mit dem Kopf nur knapp. Münster setzte hingegen auf Konter und hatte nach 41 Minuten durch einen Distanzschuss von Nico Rinderknecht noch eine nennenswerte Szene, doch Kevin Kunz gab sich dieses Mal keine Blöße und war rechtzeitig unten.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit ließ Chemnitz keinen Zweifel daran aufkommen, dass man sich noch nicht aufgegeben hatte und wurde in der 52. Minute für die Bemühungen belohnt. Florian Hansch wurde auf der rechten Seite freigespielt und fand Tom Baumgart in der Mitte, dessen Abschluss von Lion Schweers noch entscheidend ins eigene Tor abgefälscht wurde. Die Freude der Chemnitzer über das Tor währte aber nur kurz, nur vier Minuten später rutschte Grimaldi auf der anderen Seite in eine Hereingabe von Philipp Hoffmann und stellte die Gästeführung wieder her (57.). Es war das 13. Saisontor des Münsteraner Stürmers, der den Verein nach der dieser Spielzeit verlassen wird und kurz darauf dann auch ausgewechselt wurde. Münster versuchte den Vorsprung nun zu verwalten und hatte Glück, dass Marcus Mlynikowski einen Freistoß knapp über den Preußen-Kasten zirkelte (75.). Mehr passierte schließlich nicht und so entführte Münster schließlich alle drei Punkte aus Chemnitz und rückt auf Rang elf vor, während Chemnitz Vorletzter bleibt.
Erfurt 0:3 Bremen: Werder freut sich über das Tor-Comeback von Justin Eilers
Im Duell der beiden Absteiger wollte Rot Weiss Erfurt nach zuletzt fünf Niederlagen und einem Torverhältnis von 0:15 Toren Wiedergutmachung betreiben, traf aber auf einen Gegner, der in den letzten Wochen eine aufsteigende Form zeigte und auf einen Comebacker setzen konnte. Justin Eilers stand nach langer Leidenszeit zum vierten Mal in dieser Saison für die Grün-Weißen auf dem Platz und erzielte nach 18 Minuten sein erstes Saisontor. Eine Flanke von Lars Bünning verlängerte Rafael Kazior per Kopf an die rechte Kante des Fünfmeterraums wo Eilers, ebenfalls per Kopf, zum 1:0 für die Gäste traf. Erfurt versuchte direkt zu antworten, doch Eric Oelschlägel im Bremer Tor zeigte sich aufmerksam und hielt kurz darauf stark gegen Merveille Biankiadi (21.). Anschließend bekam Bremen aber das Spiel in den Griff, hielt die Erfurter meist erfolgreich vom eigenen Kasten fern und hätte erneut durch Eilers den Vorsprung sogar noch ausbauen können. Doch der Bremer Stürmer legte sich im eins-gegen-eins mit Erfurts Torhüter Philipp Klewin den Ball zu weit vor und kam so nicht mehr zum Abschluss (45.).
Nach Wiederanpfiff wirkte Erfurt nun deutlich stabiler, hatte aber weiterhin nicht viel im Spiel nach vorne zu bieten. Die größte Möglichkeit hatte noch der eingewechselte Christopher Bieber nach gut einer Stunde, sah aber auf dem Weg zum generischen Tor nicht die besser postierten Mitspieler Elias Huth und Biankiadi und lief sich stattdessen in der Abwehr fest (63.). Bei Bremen blieb Eilers der gefährlichste Spieler, wurde aber dann nach einer weiteren großen Chance (65.) schließlich ausgewechselt. In der Schlussviertelstunde erwachte die Erfurter Offensive dann doch noch zum Leben, doch Ahmed Waseem Razeek scheiterte im eins-gegen-eins an einem starken Reflex von Oelschlägel (73.), kurz darauf traf Andre Laurito nach einem Freistoß nur die Latte (81.). Erfurt machte nun hinten auf und das wusste Bremen zu nutzen. Zunächst nutzte der 19-Jährige Jonah Osabutey einen Fehler von Laurito und sorgte damit für die Entscheidung (86.), dann vollendete Leon Jensen eine Vorarbeit von Kazior zum 3:0 (90.). Der Negativlauf der Erfurter geht damit weiter, während Bremen durch den Erfolg den 18. Platz so gut wie gesichert hat.