Almedin Civa: Der älteste Profispieler verabschiedet sich
Es laufen die letzten zehn Minuten in der Partie des SV Babelsberg 03 gegen Arminia Bielefeld – Spielstand noch immer 0:0. Ein Sieg des SVB 03 würde den Klassenerhalt bedeuten. Eine unübersichtliche Szene im Bielefelder Strafraum, der Ball kommt zu Almedin Civa, und der schießt ihn ins fast leere Tor. Es wäre sicherlich die absolute Krönung von Civa zum Babelsberger Fußball-Gott geworden, wenn gerade er die 3. Liga gesichert hätte. Nur der Schiedsrichter hatte etwas dagegen und sah vorher ein Foulspiel.
289 Spiele für Babelsberg
Wenige Sekunden verabschiedet sich Alme von seinen Fans und von seinem Stadion. Schließlich war dies das letzte Heimspiel des Publikumslieblings. Mehr als acht Jahre hat Civa bei den Nulldreiern verbracht und in 289 Pflichtspielen Höhen, wie den Aufstieg in die 2. Bundesliga 2001 und Tiefen, wie den beinahe Bankrott des Vereins im letzten Jahr miterlebt. Doch mit 40 Jahren ist es für den ältesten Feldspieler der drei Profiligen Zeit zu gehen. Im Laufe seiner Fußballer-Karriere hat Civa mehr als 20 Trainer erlebt. Unter anderem Jürgen Gelsdorf, Ernst Middendorp oder Frank Rohde, mit dem er 1997 den Berliner Paul-Rusch-Fußballpokal für die Reinickendorfer Füchse gewann. Er spielte mit Tennis Borussia Berlin, KFC Uerdingen und den Babelsbergern in der 2. Bundesliga. Aber auch die Niederungen des Fußballbetriebs sind ihm nicht fremd. In der Oberliga spielte Alme unter anderem für den SV Yesilyurt, wo ihn Weltpokalsiegerbesiegertrainer Demuth „wiederentdeckte“ und 2008 zurück an den Babelsberger Park holte.
"Danke Alme"
Hier erlebte Civa seinen zweiten oder sogar dritten Frühling und feierte den Abschluss seiner Karriere zusammen mit den Fans. Gründe gab es genug. Zum einen wurde am vorletzten Spieltag der Klassenerhalt in der Nachspielzeit doch noch perfekt gemacht. Zum anderen passierte der genau einen Tag nach Almes vierzigsten Geburtstag. Ohne Druck kann Civa so in sein letztes Drittligaspiel als Spieler gehen. Was danach kommt ins noch ungewiss. Die A-Lizenz als Trainer besitzt er jedenfalls. Auch eine Scouting-Tätigkeit für Babelsberg 03 steht im Raum. Was zum Ende bleibt, ist „Danke“ zu sagen für eine tolle Zeit.