FCC-Fanszene boykottiert Landespokal-Finale in Erfurt
Durch einen 5:0-Erfolg bei der SG SV Borsch hat sich Carl Zeiss Jena am Montag für das Landespokal-Finale qualifiziert und trifft dort am 21. Mai im Steigerwaldstadion in Erfurt auf Wismut Gera. Auf die Unterstützung der aktiven Fans muss der FCC dann allerdings verzichten.
Thüringer Fußballverband in der Kritik
In ihrem am Dienstag veröffentlichten Communiqué kündigt die aktive Fanszene einen Boykott der Partie an. Der Grund: Die FCC-Fans sind nicht damit einverstanden, dass das Erfurter Steigerwaldstadion für die kommenden Jahren als fester Finalort festgelegt wurde. "Hiermit erfolgt ein versteckter und schon allein deswegen nicht zu tolerierender Rettungsversuch der fehlgeplanten Multifunktionsarena", kritisieren die Anhänger und machen deutlich: "Wir spielen dieses Spiel nicht mit."
Nicht etwa, weil das Stadion des Erzrivalen unterstützt werde, sondern weil der Thüringer Fußballverband (TFV) mit dieser "generell mehr als fragwürdigen Praxis" nicht erfolgreich sein dürfe. Der Schaden für den Thüringer Fußball wäre immens, auch das Vertrauen in Fairness und Weitsichtigkeit der Sportpolitik würde nachhaltig zerstört, so die FCC-Anhänger. "Das Landespokalfinale gehört weder vertraglich fixiert nach Erfurt, noch in jedes andere Stadion." Hinzu komme, dass beide Finalteilnehmer in Erfurt nur "in äußerst geringem Maße" an den Zuschauereinnahmen des Tages partizipieren würden. Stattdessen würde der Verband die Hände aufhalten und dem Arena-Betreiber und dessen Partnern die vertraglich zugesicherten Summen zukommen.
Um "nachhaltig das richtige Zeichen" zu setzen, haben sich die Fans – obwohl ihnen die Bedeutung des Spiels "überaus bewusst" ist, "schweren Herzens, aber aus Überzeugung" dazu entschlossen, der Partie fernzubleiben. "Wir rufen alle Fußballfans dazu auf, im Sinne unseres Sports zu handeln und an diesem Tag nicht zum Finale zu fahren."
Fans wollen "Tag im Sinne des FCC" organisieren
Zudem fordert die Fanszene den TFV dazu auf, "die Vergabepraxis und bestehende Verträge spätestens in der Sommerpause komplett neu zu bewerten und ohne Vorbehalte in den Dialog zu treten." Gemeinsam mit der Führung des FC Carl Zeiss wollen die Fans den Fußballverband davon überzeugen, "den Vertrag mit der Arena Erfurt GmbH aufzulösen". Zumal eine jährliche Austragung des Endspiels im Steigerwaldstadion in einer Dauerschleife "facettenreichen und unerklärlichen Sicherheitsschikanen" erwarten lassen: "Verschlossene Toiletten, Stacheldraht, Schleusen, Wasserwerfer/Räumfahrzeuge, schäumende Uniformierte. Nein, danke!", schreibt die "Horda Azzuro" in ihrer Stellungnahme.
Statt am Pfingstmontag zum Spiel nach Erfurt zu fahren, wollen die FCC-Fans einen "Tag im Sinne des FCC, seiner Familie und Familien sowie der Fan- und Fußballkultur organisieren." Die Mannschaft soll am Tag zuvor auf das Spiel eingestimmt werden.