RWE-Präsident Frank Nowag begründet seinen Rücktritt
Nach nur 170 Tagen im Amt ist Frank Nowag am vergangenen Freitag als Präsident des FC Rot-Weiß Erfurt zurückgetreten. Nun hat der 47-Jährige seine Entscheidung begründet.
Nowag zieht Konsequenzen
"Der einzige Grund war die Tatsache, dass unser Hauptsponsor sein Engagement von einer Person abhängig gemacht hat", so Nowag in der "Bild". Was der Ex-Boss meint: Am 16. März hatte Hauptsponsor "Autohaus König" klar gemacht: "Das Verhalten von Herrn Nowag finden wir nicht gut. Es gehört sich einfach, dass man bei einer so weitreichenden Entscheidung, alle mit ins Boot holt, alle Entscheidungsträger vorab informiert. Diese 24 Stunden hätte man auch noch Zeit gehabt", schimpfte Geschäftsführer Dirk Steeger über Nowags Alleingang bei der Insolvenz und kündigte an, alle Zahlungen vorerst einzustellen. Nun zog Nowag die Konsequenzen: "Da mir der Klub immer wichtiger war als alles andere, bin ich zurückgetreten." Sicherlich, das räumt Nowag ein, sei er während seiner knapp fünfmonatigen Amtszeit nicht fehlerfrei gewesen, "aber ich habe mich vorher nicht wichtiger genommen als ich bin und werde das auch jetzt nicht tun."
Verein wieder handlungsfähig
Unterdessen hat das Amtsgericht Erfurt Rechtsanwalt Volker Reinhardt zum starken vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt, wodurch die Verwaltungs- und Verfügungsbefugnis über das Vermögen des Vereins auf Reinhardt übergegangen ist. Damit wird die Lücke geschlossen, die durch den Rücktritt des Präsidiums entstanden ist. Der FC Rot-Weiß Erfurt ist somit wieder handlungsfähig. Das Amtsgericht Erfurt hatte zuvor bestimmt, dass Handlungen der Vereinsführung nur mit Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters wirksam sind. Im Unterschied hierzu sind die Befugnisse nunmehr vollständig auf Reinhardt übergegangen.