Trotz verpatzter Generalprobe: KSC bereit für die Relegation
Am letzten Spieltag ist es dann doch passiert. Der Karlsruher SC musste in seinem 19. Heimspiel die erste Niederlage einstecken. Gegen Carl Zeiss Jena stand am Ende eine verdiente 2:3-Pleite.
Beide Teams mit offenem Visier
Von wegen Sommerkick. Auch wenn es für beide Teams zumindest tabellarisch um nichts mehr ging, startete das Spiel furios. Bereits nach 17 Sekunden sorgte Marvin Pourié für die frühe Führung der Hausherren. Das sollte dem Spiel des KSC aber nicht guttun. In der Folge waren es nämlich die Gäste, die nach und nach besser in Spiel kamen und auf den Ausgleich drängten. Nach knapp einer halben Stunde sollte das auch belohnt werden und Timmy Thiele erzielte das verdiente 1:1 (27.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff sorgte Julian Günther Schmidt gar für die Gäste-Führung (41.). Dass es nur mit einem Ein-Tore-Rückstand aus Karlsruher Sicht in die Pause ging, hatten sie Torwart Dirk Orlishausen zu verdanken, der im letzten Ligaspiel der Saison für Benjamin Uphoff ran durfte und das eine oder andere Mal glänzend parierte. Der KSC wollte seinen Fans allerdings keine Niederlage zum Abschluss präsentieren und kam durch Marvin Wanitzek per Elfmeter zum Ausgleich (60.). Dominik Bock sorgte mit seinem Treffer in der 80. Minute dann aber doch für die erste Heimniederlage des KSC in der laufenden Saison.
"Rechts und links einen an die Backen"
Auch wenn es sportlich nicht mehr um viel ging, sprach KSC-Cheftrainer Alois Schwartz im Anschluss an die Partie die Schwachpunkte seiner Mannschaft deutlich an: "Da muss man den Finger auch in die Wunde legen. So kann man nicht verteidigen. Wir haben den Gegner eingeladen." Dass es jedoch wenig bringt, sich an dieser Niederlage abzuarbeiten, sondern es vielmehr gilt, den Fokus nun auf die anstehenden Relegationsspiele gegen Aue zu legen, merkte Schwartz ebenfalls an und sah auch etwas Positives: "Wir haben das letzte Heimspiel leider verloren. Wir wollten die gute Heimbilanz bestätigen. Vielleicht haben wir aber auch zum richtigen Zeitpunkt nochmal rechts und links einen an die Backen bekommen. Wir schütteln uns einmal und rufen dann wieder die Leistung ab, die wir gewohnt sind."
"Macht euch unsterblich"
Auch bei den Spielern war der Fokus nach der Partie schon auf das Relegationshinspiel am kommenden Freitag gerichtet. Torschütze Marvin Pourié tat die Niederlage zwar leid, jedoch wollte er sich auch nicht zu lange daran aufhängen: "Das tut mir für die Fans leid. Jetzt zählt aber die Relegation und da wollen wir alles geben." Wie wichtig die Fans für die Mannschaft sind, zeigte auch die Reaktion nach Spielende. Mit einem Plakat mit der Aufschrift "Macht euch unsterblich" machten sie noch einmal auf die Bedeutung der beiden Entscheidungsspiele gegen den Tabellensechzehnten der zweiten Liga aufmerksam. Pourié, der rechtzeitig zu den wichtigen Spielen in bestechender Form ist, zeigte sich beeindruckt von der Unterstützung der Fans: "Ich bin mehr als positiv überrascht von den Fans. Es ist grandios, wie sie uns pushen und motivieren. Es ist eine grandiose Fangemeinschaft. Und das zahlen wir in den beiden Relegationsspielen zurück."
Die Generalprobe dafür ist zwar daneben gegangen, trotzdem wird dieses Spiel auch nicht zu hoch gehangen. Am Freitag geht es mit einem ganz anderen Selbstbewusstsein und einer besonderen Motivation dann weiter. Fans, Umfeld und Mannschaft fiebern der Relegation spürbar entgegen. Daran wird auch die Niederlage im letzten Ligaspiel nicht viel ändern.