Wollitz nach 3:2-Sieg: "Ist doch keine Enttäuschung"
Mit 3:2 setzte sich der FC Energie Cottbus am Donnerstag im Relegationshinspiel zur 3. Liga bei Weiche Flensburg durch, verspielte dabei aber eine komfortable 3:0-Führung zur Pause. Für Cheftrainer Claus-Dieter Wollitz jedoch kein Beinbruch, der am Ende noch mit der Bank des SC Weiche aneinandergeriet.
"Natürlich ist das ärgerlich"
"Ich weiß nicht, ob wir beim ersten Spiel nach einem Sieg von einer Enttäuschung sprechen dürfen", relativierte Cottbus-Trainer Claus-Dieter Wollitz am Donnerstagabend gegenüber der regionalen Zeitung "Niederlausitz aktuell". Gerade eben hatten seine Mannen das Drittliga-Relegationshinspiel beim SC Weiche Flensburg mit 3:2 gewonnen, dabei jedoch auch eine komfortable 3:0-Führung zur Pause verspielt, sodass sich die Frage nach einer vermeintlichen Frustration trotz des Auswärtserfolgs auftat. "Natürlich ist das ärgerlich. Aber wir konnten nicht mehr so gut organisiert spielen wie in der ersten Halbzeit", so der 52-Jährige weiter.
Dabei lief zunächst alles wie am Schnürchen: Bereits nach 16 Minuten hatte Topstürmer Mamba die Gäste nach maßgenauer Flanke von Weidlich mit 1:0 in Führung gebracht. Zwischen der 29. und 38. Spielminute erhöhte Spielmacher Maximilian Zimmer mit zwei sehenswerten Treffern auf 3:0. Nach der Pause aber schaltete Energie runter und wurde in der 68. Spielminute folgerichtig bestraft, Christian Jürgensen vollstreckte nach einem unfreiwilligen Patzer von Innenverteidiger Marc Stein. "Wir haben Flensburg zu viel mit dem Ball durch die Mitte laufen lassen. Dass man im Zentrum mal einen Fehler machen kann, wie beim 1:3, das passiert", nahm Wollitz seinen Kapitän in Schutz. Anders beurteilte der Fußballlehrer das Abwehrverhalten seines Teams beim 2:3 durch Flensburgs Topstürmer René Guder in der Nachspielzeit: "Beim 2:3 haben wir einfach nicht gut verteidigt." Insgesamt zeigte sich Wollitz am Ende aber hochzufrieden: "Wir wollten einen Sieg oder zumindest ein Topergebnis, ein Unentschieden hätten wir auch unterschrieben."
Disput nach Abpfiff
Weniger gut zu sprechen zeigte sich der Chefcoach der Lausitzer auf Thomas Seeliger, Trainer der zweiten Mannschaft des SC Weiche Flensburg. Unmittelbar nach Abpfiff rannte Wollitz zur Bank der Holsteiner und lieferte sich ein deftiges Wortgefecht mit seinem ehemaligen Mannschaftskollegen, mit dem er 1995 gemeinsam beim VfL Wolfsburg spielte.
"Es ging darum, dass Thomas Seeliger meine Spieler als Heulsusen bezeichnet hat", wetterte der noch sichtlich aufgebrachte Wollitz am Mikrofon. "Dass du am Ende eines Spiels auch mal versuchst, das Spiel über die Zeit zu bringen, ist verständlich." Für Ex-Kollege Seeliger zeigte der Trainer kein Verständnis: "Wenn die Emotionen hochkochen, dürfen gerne alle meine Spieler etwas sagen, aber nicht Herr Seeliger. Ich habe mit ihm zusammengespielt und könnte hier jetzt auch einige Geschichten erzählen. Es ist aber besser für ihn, wenn ich das unterlasse." Am kommenden Sonntag empfängt der FC Energie Cottbus den SC Weiche Flensburg zum Rückspiel vor ausverkaufter Kulisse im Stadion der Freundschaft, Anstoß ist um 14 Uhr.