Offiziell: KFC Uerdingen trägt Heimspiele in Duisburg aus

Nachdem der KFC Uerdingen am Montag die Zulassung für die kommende Drittliga-Saison erhalten hat, ist nun auch klar: Seine Heimspiele trägt der KFC in der 31.500 Zuschauer fassenden Schauinsland-Reisen-Arena des MSV Duisburg aus – und zwar in der kompletten Saison.

Grotenburg nicht drittligatauglich

Nötig wird der Umzug, weil die 90 Jahre alte Grotenburg des KFC Uerdingen nicht den Anforderungen der 3. Liga entspricht und zunächst umgebaut und saniert werden muss. So sind Teile der Stehplatztribüne im Westen das Stadions schon seit mehreren Jahren aus Sicherheitsgründen gesperrt. Gleiches gilt für die Osttribüne – dort sind Wellenbrecher falsch eingebaut worden. Bisher fehlte für eine umfassende Sanierung das Geld, doch nach dem Drittliga-Aufstieg des KFC will die Stadt Krefeld das Projekt nun angehen. Rund eine Million Euro sollen sofort fließen, insgesamt rechnet die Stadt Krefeld mit Kosten in Höhe von rund neun Millionen Euro. Die Mängelliste ist lang und reicht von Notstrom, Beschallungs-, Sprachalarm- und Videoanlagen über das Flutlicht bis zu Heizungs-, Lüftungs-, Trink- und Warmwasserbereitungsanlagen. Aber auch in die Sicherheitsbeleuchtung sowie in eine Blitzschutzanlagen muss investiert werden – und das sind nur die dringendsten Punkte.

Wie viel Zeit der Umbau in Anspruch nehmen wird, ist noch offen. "Die Stadt steht zu ihrer Verantwortung und wird alles tun, um die Grotenburg drittliga-tauglich zu machen", wird Oberbürgermeister Frank Meyer in der "Rheinischen Post" zitiert. Man habe, gibt Meyer offen zu, die Pflege der Grotenburg "über Jahrzehnte hinweg vernachlässigt", was angesichts der Spiele in der sechsten Liga aber auch "irgendwie nachvollziehbar" gewesen sei. Jetzt sei jedoch der Punkt erreicht, "wo auch die Stadt ihren Teil dazu beiträgt", betont Meyer.

Die Krefelder FDP hatte sich zuletzt für einen Neubau stark gemacht: "Ein Neubau muss eine Option sein, da die Sanierung der Grotenburg mit vielen Unwägbarkeiten und Kostenrisiken verbunden ist", sagt Fraktionschef Joachim C. Heitmann der Zeitung. Demnach sorge die Grotenburg aufgrund der Nähe zum Zoo und der schlechten Parkplatzsituation für eine "Konfliktlage". Allerdings würde ein Stadionneubau wohl mehrere Jahre dauern, dürfte angesichts der ehrgeizigen Zweitliga-Pläne jedoch perspektivisch die bessere Lösung bieten. Bereits 2013 hatte ein niederländischer Investor den Bau einer kostenlosen Arena ins Spiel gebracht, wenn er im Gegenzug eine Gewerbefläche von zehn Hektar erhält.

Stehplatzkurve wird nicht geöffnet

Doch das ist Zukunftsmusik. In der kommenden Saison weicht der KFC zunächst nach Duisburg aus – beide Spielstätte trennen nur etwa 20 Kilometer. "Wir freuen uns, dass wir nach dem gelungenen Auftakt im Aufstiegsspiel nun auch die beste Lösung für diese Saison gefunden haben", so KFC-Sprecher Jan Filipzik. "Umso mehr geht unser Dank in Richtung Duisburg und MSV, die uns hier absolut professionell und unkompliziert helfen und zur Seite stehen." Platz genug bietet das Stadion des Zweitligisten mit 31.500 Plätzen auf jeden Fall. In der abgelaufenen Regionalliga-Saison lag der Zuschauerschnitt des KFC bei 2.800 Fans, zum Aufstiegsspiel gegen Mannheim waren 18.000 Zuschauer gekommen – auch dieses Spiel wurde bereits in Duisburg ausgetragen.

Feststeht: Der Stehplatzbereich der Anhänger des MSV Duisburg wird bei den Heimspielen des KFC Uerdingen gesperrt bleiben. Über die Nutzung des Oberrangs soll es noch weitere Gespräche mit den Ordnungsbehörden und dem KFC geben. Mit dem Dauerkarten-Verkauf will der MSV noch in dieser Woche beginnen. Sicher scheint bereits: Da die Schauinsland-Reisen-Arena am 28. Juli aufgrund eines Turniers geblockt ist, wird der KFC wohl mit einem Auswärtsspiel in die neue Saison starten. DFL und DFB werden sich bei den Spieltagsansetzungen für die Heimspiele des MSV und des KFC abstimmen müssen, um Überschneidungen zu vermeiden. Die Mietzahlungen der Uerdinger will der MSV unterdessen für die Instandhaltung der Infrastruktur verwenden. Wie viel der KFC in den kommenden zwölf Monaten bezahlen wird, ist bislang nicht bekannt.

   

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