Schwarzer Hansa-Sonntag: Hinten fahrlässig, vorne harmlos

Viel hatte sich der F.C. Hansa Rostock für den Saisonauftakt bei Energie Cottbus vorgenommen, musste bei der überraschend deutlichen 0:3-Niederlage jedoch einen Dämpfer hinnehmen. Es war ein schwarzer Sonntag für die Kogge, die sich in der Abwehr gleich drei individuelle Aussetzer erlaubte. 

"Es gibt nichts schönzureden"

Auch wenn es das erste Spiel der neuen Saison war: Trainer Pavel Dotchev versuchte nach Abpfiff erst gar nicht, Ausreden für die Niederlage zu suchen: "Es gibt nichts schönzureden", machte er bei "Telekom Sport" klar und sprach von drei individuellen Fehlern. Der erste ereignete sich, als Dotchev in der Cottbuser Mittagshitze gerade erst auf dem Trainerstuhl Platz genommen hatte. Nachdem Torhüter Ioannis Gelios einen Schuss von Mamba noch abwehren konnte, ging Joshua Nadeau viel zu ungestüm in einen Zweikampf mit dem Energie-Stürmer und brachte ihn zu Fall. Die Konsequenz: Elfmeter nach nur 45 Sekunden und das 0:1. "Die Elfmeter-Entscheidung war korrekt", analysierte Dotchev und bemängelte Nadeaus Abwehrverhalten: "So darf man nicht in den Zweikampf gehen."

Patzer Nummer zwei ließ danach lediglich 18 Minuten auf sich warten: Bei einem langen Ball von Marc Stein stand Gelios viel zu weit vor dem Tor, sodass Viteritti aus 16 Metern zum 0:2 aus Hansa-Sicht einköpfen konnte. Akzente konnte Rostock in der Folge kaum setzen, lediglich ein Kopfball von Marco Königs nach 35 Minuten sorgte für Gefahr.

Reaktion blieb aus

Wer im zweiten Durchgang mit einer Reaktion der Kogge rechnete, sah sich getäuscht. Im Spiel nach vorne fiel dem FCH nichts ein, erst in der Schlussphase konnten Scherff (70.) und Breier (76.) nochmal für Gefahr sorgen. "Cottbus hat die Räume zugemacht, wir haben keine Lösungen gefunden", bilanzierte Dotchev.

Den dritten Defensiv-Aussetzer leistete sich die Kogge dann kurz vor Schluss. Einen Abschlag von Energie-Torhüter Spahic wollte Vladimir Rankovic zu Keeper Gelios zurückspielen, verschätzte sich dabei jedoch völlig und legte den Ball genau in den Lauf von Mamba. Dieser umkurvte Gelios und musste nur noch querlegen, sodass Felix Geisler ins leere Tor einschieben konnte (86.). "Brutal", fasste Dotchev die Szene zusammen. Hinten fährlässig und vorne harmlos: So lässt sich der schwarze Sonntag des F.C. Hansa Rostock zusammenfassen.

"Vielleicht war es die falsche Entscheidung"

Selbstkritisch zeigte sich der Hansa-Coach mit Blick auf die Aufstellung, schenkte er doch Joshua Nadeau und nicht Neuzugang Kai Bülow das Vertrauen in der Innenverteidigung. "Ich war davon ausgegangen, dass Joshua aufgrund seiner Schnelligkeit besser zu Mamba passen würde. Vielleicht war es die falsche Entscheidung".

Auch Stürmer Marco Königs nahm am "Telekom"-Mikrofon kein Blatt vor den Mut: "Wir sind miserabel ins Spiel gekommen und waren nicht wach." Das 0:3 sei symptomatisch für den schwachen Auftritt gewesen, so der Neuzugang aus Würzburg weiter. "Für die Fans tut es mir leid, sie haben uns heute fantastisch unterstützt", entschuldigte sich Königs bei den 3.000 mitgereisten Hansa-Fans und fasste zusammen: "Es kann nur besser werden." Schon am nächsten Freitag, wenn Eintracht Braunschweig im Ostseestadion gastiert, kann der FCH die bittere Auftaktniederlage vergessen machen.

 

   

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