Münster schockt Kaiserslautern spät, HFC überrascht in Jena

Erste Niederlage für den 1. FC Kaiserslautern. Gegen Preußen Münster musste sich der Zweitliga-Absteiger am Dienstagabend trotz Führung mit 1:2 geschlagen geben – der Siegtreffer der Preußen fiel dabei in der Nachspielzeit. Während Halle überraschend deutlich mit 3:0 in Jena gewann, wartet Braunschweig weiter auf den ersten Sieg. Gegen den FSV Zwickau kamen die Niedersachsen nach Rückstand aber noch zu einem 1:1. Karlsruhe gewann unterdessen in Köln (1:0) und Aalen besiegte Würzburg (3:2).

Kaiserslautern 1:2 Münster: Last-Minute-Sieg der Preußen

Nach der Heimpleite gegen Jena waren die Preußen auf dem Betzenberg schnell um Wiedergutmachung bemüht. Bereits nach vier Minuten rauschte ein Abschluss von Braun nur knapp über das Gehäuse der Pfälzer. Diese wiederum brauchten gut zehn Minuten bis zur ersten Chance. Nach einem langen Ball konnte Zuck das Leder aber nicht mehr richtig drücken und zog aus sechs Metern über das Tor. Auch Kollege Biada machte es zehn Minuten später nicht besser. Nach einer Ecke von Sternberg stocherte der Neuzugang des FCK den Ball knapp am rechten Pfosten vorbei. Dem wollten die Münsteraner offenbar in nichts nachstehen und vergaben ihrerseits nach einer halben Stunde die dicke Chance zur Führung. Kittner verlängerte eine Ecke Richtung Tor, wo Sievers in höchster Not mit der Faust gegen Warschewski retten musste. Keine fünf Minuten später wurde es dann fahrlässig. Einen Freistoß von Klingenburg konnte Sievers nur prallen lassen, doch den Abpraller zog Hoffmann aus elf Metern kläglich vorbei, sodass es torlos in die Kabine ging.

In dieser mussten die Trainer wohl die entscheidenden Worte gefunden haben, denn die Teams wurden jetzt genauer. Nur fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff ging der FCK in Führung. Spalvis legte das Leder per Brust für Kraus auf, der aus 25 Metern per Aufsetzer verwandelte. SCP-Keeper Schnitzler wirkte dabei unglücklich. Im Gegenzug hätte Münster beinahe ausgleichen können, hätte nicht ausgerechnet Kraus einen gefährlichen Ball noch zur Ecke gelenkt. Dennoch tat das Tor der Heimelf richtig gut, sodass die Münsteraner immer mehr Mühe hatten sich zu befreien. 20 Minuten vor dem Ende hatten die Westfalen dann auch noch Pech. Dick spielte einen Ball von Rühle klar mit der Hand im eigenen Strafraum, doch der fällige Elfmeterpfiff blieb aus. Auf der Gegenseite parierte Schnitzler einen Dropkick von FCK-Neuzugang Hemlein mit einer Hand. Die Partie nahm wieder richtig Fahrt auf, sodass sich Münster mit dem Ausgleich durch Fabian Menig belohnte (74.). Einen Freistoß von Kobylanski aus 20 Metern brachte Rühle aufs Tor. Sievers konnte noch stark parieren, doch Menig staubte aus der Nahdistanz ab. Kurz vor dem Ende hätte der FCK das Spiel noch für sich entscheiden können, doch nach einem langen Ball von Dick parierten Schnitzler und der Pfosten einen Kopfball von Spalvis (83.). Im Gegensatz dazu drehten die Münsteraner die Partie anschließend komplett. In der Nachspielzeit sorgte Martin Kobylanski mit einem perfekten Freistoß in den linken Winkel für grenzenlosen Jubel bei den mitgereisten Fans und fassungslose Blicke beim FCK, der damit die erste Niederlage kassierte. Münster ist nun Zweiter, Lautern belegt Rang 9.

Jena 0:3 Halle: HFC mit dem perfekten Auswärtsspiel

Nach dem furiosen Saisonstart und zwei Siegen in Serie wurden die Jenaer im eigenen Stadion gegen Halle eiskalt erwischt. Nach einer Viertelstunde setzte sich Fetsch auf rechts stark durch und setzte Jopek in Szene. Dieser nahm kurz Fahrt auf und brachte den Ball wieder zurück zu Fetsch, der sofort abzog und das Leder im linken Torwinkel versenkte – 1:0 für den HFC. Jena wirkte etwas verunsichert, was sich auch nach einer halben Stunde zeigte. Einen verunglückten Rückpass von Slamar musste Coppens mit vollem Einsatz vor dem einschussbereiten Manu retten. Erst in der 41. Minute kam der FCC mal effektiv vor das Tor. Eisele konnte per Fußabwehr gegen einen Schuss von Starke parieren. Der gebrauchte Tag der Heimelf wurde kurz darauf perfekt. Mit einem Doppelschlag über Sohm und Manu in der 41. und 45. Minute machte der HFC das Spiel schon vor der Pause mit dem 3:0 klar.

Der HFC spielte die Partie nach dem Seitenwechsel ruhig und kontrolliert herunter. Jena erarbeite sich derweil nur Halbchancen, während Halle in Person von Jopek nach 52 Minuten hätte erhöhen könnten. Coppens währte die Direktabnahme des Ex-Würzburgers aber zur Ecke ab. Die beste Chance der Gastgeber hatte nach einer Stunde Rene Eckardt, doch auch gegen seinen Schuss aus 21 Metern hatte Eisele ein passende Gegenmittel und lenkte das Leder um den Pfosten. Jena probierte es zwar, das Ergebnis wieder erträglicher zu gestalten, doch an der 0:3-Niederlage sollte sich an diesem Abend nichts mehr ändern. Während der HFC den ersten Saisonsieg feierte und den letzten Tabellenplatz verlässt, kassierte Jena die erste Niederlage und rutscht auf Platz 4 ab.

Braunschweig 1:1 Zwickau: BTSV verhindert kapitalen Fehlstart

Nach dem enttäuschenden Saisonstart mit nur einem Punkt aus zwei Spielen kam Zweitliga-Absteiger Braunschweig auch gegen Zwickau nicht recht in Fahrt. Die ersten 25 Minuten der Partie ähnelten einem Nichtangriffspakt, sodass nur die Fans in der Sonne richtig warm wurden. Erst nach einer halben Stunde sorgte eine gefährliche Ecke von Bulut für Gefahr für das Tor von FSV-Keeper Brinkies. Drei Minuten später erlebte die Heimelf dennoch den nächsten Tiefschlag. Bickel tankte sich bis in den Strafraum und legte quer auf Miatke, der den Ball völlig frei mit der Innenseite vollenden durfte. Die Führung nahmen die Schwäne auch mit in die Pause.

Aus dieser kamen die Gastgeber auch noch mit Pech. In Arjen-Robben-Manier zog Bulut in die Box und schlenzte den Ball aufs lange linke Toreck, doch das Leder klatschte nur an den Torpfosten (54.). Der BTSV machte jetzt deutlich mehr Druck. Hoffmann scheiterte in der 67. Minute erneut an Brinkies, doch einen Minute später wurde der Stürmer im Strafraum zu Fall gebracht. Den strittigen Strafstoß verwandelte der Gefoulte selbst zum 1:1. Beide Teams hatten im Anschluss noch Halbchancen zum Sieg, doch mit dem Punkt konnten die Braunschweiger den gänzlichen Fehlstart gerade noch vermeiden. In der Tabelle bleiben die Löwen auf Platz 16, Zwickau ist Fünfter.

Köln 0:1 Karlsruhe: Muslija erlöst den KSC

Im Kölner Südstadion verbuchte die heimische Fortuna den besseren Start in die Partie. Schon nach sieben Zeigerumdrehungen musste Uphoff einen Distanzschuss von Schiek parieren. Sieben Minuten später wäre er wohl machtlos gewesen, doch ein Direktschuss von Kegel verfehlte das Tor um Zentimeter. Anschließend verflachte die Partie deutlich bis zur 45. Minute. Per Zufall fiel das Leder Hartmann vor die Füße, der sich nicht lange bitten ließ und aufs lange Eck schlenzte. Wieder war es Uphoff, der seine Farben mit einer tollen Parade das torlose Remis zur Pause rettete.

Nach dem Seitenwechsel wären die Gäste beinahe perfekt gestartet. Einen Schuss van Wanitzek aus spitzem Winkel konnte Rehnen noch parieren, doch Röser bekam das Leder vor dem Tor aufgelegt. Uaferro eilte herbei und konnte den Abschluss auf der Linie klären (48.). Der KSC war nun im Spiel angekommen und behielt auch gleich die Kontrolle über die Partie. Es dauert aber bis zur Schlussviertelstunde, ehe sich die Badener durch Florent Muslija belohnten. Mit einem sehenswerten Schlenzer ins lange Eck erlöste das Eigengewächs seine Farben (75.). Direkt im Gegenzug hätte Köln eigentlich noch ausgleichen müssen. Schiek legte den Ball im Fünfer quer zu Hartmann, der den Ball links vorbei stolperte. Somit blieb es beim knappen Auswärtssieg der Gäste, die damit erstmals in dieser Saison alle drei Punkte mitnahmen und sich auf den sechsten Tabellenplatz vorschoben. Köln belegt nach der zweiten Heimniederlage in Folge den 15. Platz.

Aalen 3:2 Würzburg: Rassiger Kick in der Ostalb-Arena

Die Heimelf erwischte gegen die bisher punktlosen Gäste aus Würzburg einen absoluten Traumstart. Bereits nach drei Minuten flankte Patrick Schorr das Leder von links auf Sascha Traut, der sehenswert von der Strafraumkante mit einem Außenristschuss die Führung erzielte. Keine fünf Minuten später legte der VfR nach. Schnellbacher steckte das Leder durch zu Morys, der alleine vor dem Tor noch Keeper Drewes umkurvte und einschob (8.). Die Kickers waren um eine schnelle Antwort bemüht, ließen jedoch nach 14 Minuten die Riesenchance zum Anschluss liegen. Göbels Kopfball verfehlte das Tor der Heimelf nur um Zentimeter. Würzburger machte in der Folge das Spiel, die Aalener verlegten sich auf brandgefährliche Konter. Trotzdem kamen die Kickers in der 31. Minute zurück. Nach einem Doppelpass mit Göbel flankte Kaufmann auf den Elfmeterpunkt, wo Mast den Ball in Ruhe annehmen und halbhoch links verwerten konnte. Das Tor sollte der erste Schritt zum Ausgleich sein, doch daraus wurde nichts. Nur sechs Minuten später war es wieder der überragende Traut, der am langen Pfosten per Flanke Marian Sarr bedienen konnte. Dieser bedankte sich artig und nickte das Leder zum 3:1-Pausenstand ein (37.).

Zu Beginn des zweiten Durchgangs kamen beide Seiten vorerst nicht mehr so zwingend zu Abschlüssen. Erst Luca Schnellbacher ließ die knapp 4.000 Zuschauer wieder erwachen. Im 1-gegen-1 zu er jedoch gegen Drewes den Kürzeren (61.). Auch die Gäste wachten wieder auf, in Person von Janik Bachmann. Dessen Distanzschuss musste Bernhardt mit einer tollen Flugeinlage parieren (65.). Bei schwülwarmen Temperaturen gab sich die Elf von Trainer Schiele weiter nicht auf und kam in den Schlussminuten auch noch zum Anschlusstreffer. Simon Skarlatidis verwandelte in der 82. Minute einen Freistoß direkt zum 2:3. Mehr sollte für die tapferen Franken aber nicht mehr herausspringen, sodass die Elf weiter punktlos am Tabellenende bleibt. Aalen feierte unterdessen den ersten Saisonsieg ist belegt nun Tabellenplatz 8.

 

 

   

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