Jena scheidet nach starken Fight gegen Union Berlin aus

Showdown am Ernst-Abbe-Sportfeld zu Jena: Der FC Carl Zeiss Jena empfing am Sonntagabend Zweitligist Union Berlin und bat zum heißen Pokaltanz, an dessen Ende sich die Köpenicker mit 4:2 durchsetzten und in die zweite Runde des DFB-Pokals einzogen. Dabei gestaltete sich vor allem die ersten Halbzeit äußerst unterhaltsam.

Fünf-Tore-Wahnsinn in der ersten Halbzeit

Neun lange Jahre hatte es dieses Aufeinandertreffen nicht mehr gegeben. Damals fuhren die heutigen Gäste einen knappen 1:0-Heimsieg in der 3. Liga ein. Im DFB-Pokal hatten sich die beiden Teams sogar noch nie zuvor duelliert, dafür aber im FDGB-Pokal im Jahr 1968. Dort gewannen die Hauptstädter damals im Finale mit 2:1. FCC-Trainer Mark Zimmermann tauschte gegenüber dem 1:1-Remis gegen den Karlsruher SC auf zwei Positionen aus: Für Tchenkoua begann Dominik Bock, zudem rutschte Neuzugang Phillip Tietz in die Startelf, Felix Brügmann fand sich vorerst auf der Bank wieder.

Die ersten zehn Minuten tat sich erst einmal herzlich wenig, beide Teams tasteten sich vorsichtig ab, ohne das große Risiko zu gehen. Dann aber schlug der Favorit eiskalt zu: Christopher Trimmel flankte aus dem Halbfeld auf Neuzugang Sebastian Andersson, der zu wenig Gegenwehr von Slamar erfuhr und den Ball per Kopfball im Tor der Gastgeber unterbrachte (14.). Jena war um die prompte Antwort bemüht, beim Abschluss von Manfred Starke aus der Distanz fehlte nicht viel (16.). Nahezu im Gegenzug lag der Ball schon wieder im Netz der Jenaer, Schiedsrichter Felix Brych entschied nach einem Patzer von Coppens jedoch auf Abseitsstellung. Dann donnerte ein Urschrei durch das Ernst-Abbe-Sportfeld: Neuzugang Tietz flankte auf den zweiten Pfosten, wo Wolfram seinen Kopfball im Netz hinter Rafal Gikiewicz unterbringen konnte, der Ausgleich (20.). Doch die Freude sollte nicht lange währen, die Eisernen schlugen nach Flanke von Gogia auf Kroos erneut zurück und köpften den alten Abstand wieder her, 1:2 (27.). Im Anschluss musste der Torschütze das Feld räumen, da er einen Schlag ins Gesicht abbekommen hatte, für ihn kam Marcel Hartel. Aber wer nach dem ersten Rückstand zurückkommen kann, schafft das sicherlich auch ein zweites Mal, dachten sich offenbar die Akteure des FC Carl Zeiss. In Billiard-Manier flipperte der Ball durch den Unioner Strafraum, Tietz schloss letztlich ab und fand mit seinem Schuss das Knie von Christopher Trimmel, der das Eigentor und den Einschlag nicht verhindern konnte, 2:2 (42.). Alle hatten sich eigentlich schon mit dem Remis zur Pause abgefunden, doch dann schlugen die Köpenicker noch einmal zu: Nach einem verkorksten Abschlag von Coppens legte Cros Gogia im eigenen Sechzehner, den fälligen Strafstoß verwandelte Hedlund in der Nachspielzeit souverän (45.+3).

Hedlund sorgt für Jenaer Knockout

Wenn man dem FCC nach dem tollen Pokalfight in der ersten Hälfte etwas vorwerfen konnte, dann war es das doch recht schwammige und lockere Zweikampfverhalten. Das sollte sich zu Beginn der zweiten Halbzeit nicht ändern, Hartel (49.) und allen voran Hedlund, der in der 55. Spielminute im fast leeren Tor der Gastgeber nur Florian Brügmann und nicht ins Netz traf, vergaben hochkarätige Möglichkeiten für den Zweitligisten. Jener Brügmann verbuchte auch den ersten Abschluss für die Gastgeber in Durchgang zwei, seinem Schuss fehlte aber die nötige Durchschlagskraft (67.). Rund vier Minuten später sorgten die Eisernen dann für die Vorentscheidung: Prömel mit einem Traumpass auf Hedlund, der den Ball unter Coppens hindurch zur 4:2-Führung der Gäste einschob. Jena war sichtlich angezählt und brachte bis auf eine sehr gute Gelegenheit durch den starken Debütanten Tietz nicht mehr viel auf das Tor der Berliner (87.), die wiederum weitere gute Möglichkeiten ausließen, das Ergebnis in die Höhe zu schrauben. So blieb es am Ende beim 4:2 für den Favoriten und einem unterhaltsamen DFB-Pokalfight besonders in der ersten Halbzeit. In der Liga empfängt der FC Carl Zeiss Jena am 27. August unter Flutlicht den FSV Zwickau.

   

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