Sohm im Interview: "Es ist wichtig, nie zufrieden zu sein"

Im Interview spricht HFC-Stürmer Pascal Sohm über die ersten vier Saisonspiele, seine "neue" Position und erklärt, wie man trotz Pokal-Pause im Spielfluss bleibt.

[box type="info" size="large"]"Bin da selbstkritisch genug"[/box]

liga3-online.de: Mit zwei Toren aus vier Spielen sind Sie der beste Schütze des HFC. Wie zufrieden sind Sie mit der Ausbeute?

Pascal Sohm: Es ist ein guter Start, aber ich hätte das eine oder andere Tor mehr machen können. Ich bin da selbstkritisch genug, immer mehr von mir zu fordern – auch was die Punktausbeute angeht.

Die Leistung des Teams stimmte oftmals, die Chancenverwertung jedoch nicht. Wie kann diese verbessert werden?

Ich glaube, dass es mit der Zeit kommt. Momentan weiß man noch nicht immer genau, wann zum Beispiel die Flanken kommen, dann passt das Timing nicht. Es fehlen noch etwas die Automatismen bei uns – zwangsläufig nach so kurzer Zeit. Im Training üben wir viele Abschlüsse, damit kommt auch die Sicherheit. Aber wenn dann im Spiel die ersten beiden Bälle nicht reingehen, fängt man wieder an zu überlegen. Deshalb sollten wir versuchen, uns nicht so viel Stress zu machen, wenn mal ein Ball nicht im Tor landet. Aber wenn man einen Lauf hat, sind plötzlich auch die schwierigsten Bälle drin.

Ist die Position des Stürmers undankbar?

Der Torwart hat auf jeden Fall die undankbarste Position, da fällt jeder Fehler auf. Stürmer werden am Ende immer an der Statistik gemessen. Gegen Kaiserslautern war ich viel unterwegs, habe auch defensiv weite Wege gemacht und am Ende war kein Tor dabei. Dann heißt es wieder, dass die Stürmer nicht treffen. Dabei ist es nicht entscheidend, wer die Tore erzielt. Sondern nur der Erfolg des Teams.

Aber Sie wissen diesen Aufwand einzuschätzen.

Trainer und Mitspieler wissen sehr wohl einzuordnen, dass man als Stürmer nicht nur Tore schießen muss, sondern das Verteidigen vorn beginnt. Solange die richtigen Personen das zu schätzen wissen, ist es für mich in Ordnung.

 

[box type="info" size="large"]"Dann geht vieles leichter"[/box]

Sie durften in Ihrer vorherigen Station Großaspach fast nie als Stürmer spielen. Wie groß ist die Freude, in Halle endlich vorne zu spielen?

Es tut sehr gut. Das war auch einer der Gründe, weshalb ich mich für den HFC entschieden habe. Früher habe ich teilweise sogar als Verteidiger gespielt. Aber als Stürmer fühle ich mich am wohlsten und hoffe, dass ich mit Toren einen Teil zum Erfolg beitragen kann.

Was hat sich nach den zwei Niederlagen zu Beginn geändert, weshalb es jetzt besser läuft?

Es waren wirklich nur Feinheiten. Das Spiel gegen Zwickau war eine eklige Nummer. Die Partie gegen Köln war gut, aber der Ball wollte nicht rein. Wir haben auch besprochen, dass wir nicht viel ändern, nur an ein paar Stellschrauben drehen müssen. Wir wollen weiterhin unsere Spielphilosophie durchdrücken. Gegen Jena hat es dann geklappt, wir sind endlich mal in Führung gegangen. Dann geht vieles leichter.

Wie wichtig ist der Erfolg, um an das neue Spielsystem zu glauben?

In erster Linie sieht man es an der Leistung und wie man auf den Gegner wirkt, ihn beeindruckt und selber zurecht kommt. Wenn man gut im Spiel ist, sich Chancen herausarbeitet, dann zeigt es, dass das System funktioniert. Es gibt ein gutes Gefühl, dass wir mit dem Grundordnung zurechtkommen und auch jeden Gegner schlagen können wie zuletzt mit Kaiserslautern den Top-Favoriten auf den Aufstieg.

Wie kann man trotz Pokal-Pause im Spielfluss bleiben?

Wir müssen versuchen, in jedem Training die Spannung hochzuhalten, auch wenn wir zwei Wochen Pause haben. Der Kader ist breit besetzt, deshalb darf keiner nachlassen. Es ist auch wichtig, sich stetig zu verbessern, die Abstimmung noch zu verfeinern, nie zufrieden zu sein.

Was ist mit dieser Mannschaft möglich?

Die Liga ist brutal ausgeglichen. Jeder Gegner hat andere Vorzüge. Deshalb gleicht die Spielklasse mitunter einer Wundertüte. Die meisten wissen noch nicht, wo die Reise hingehen wird.

   

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