Karlsruher SC: Wird das Derby schon ein Schlüsselspiel?

Nach der 0:6-Klatsche im DFB-Pokal gegen Hannover 96 geht es für den Karlsruher SC am 5. Spieltag zum Derby nach Kaiserslautern (Samstag, 14 Uhr). Das Pokalspiel soll in den Köpfen dabei keine Rolle mehr spielen.

Pokalspiel ist abgehakt – Schwartz' Reise in die Vergangenheit

"Wir hätten das Spiel drei Stunden lang analysieren können, so viele Fehler haben wir gemacht." So offen und schonungslos wagte Innenverteidiger Daniel Gordon noch einmal einen Blick in den Rückspiegel. Beim KSC war und ist man sich im Klaren darüber, dass die Leistung gegen Hannover überaus bescheiden war. Deshalb analysierte man die Fehler unter der Woche auch, um gleichzeitig den Blick wieder nach vorne zu richten. "Wir haben das Spiel so schnell wie möglich abgehakt, auch wenn ich ein, zwei Nächte grübeln musste. Die Niederlage tat weh. Jetzt steht aber das Derby vor der Tür und da wollen wir auf dem Betze drei Punkte holen", gibt sich Gordon optimistisch, dass die Karlsruher in Kaiserslautern wieder ein anderes Gesicht zeigen werden.

Auch Cheftrainer Alois Schwartz gab auf der Pressekonferenz zu verstehen, dass er die Pokalpleite verarbeitet hat und sich auf das Derby auf dem Betzenberg freut: "Ligaalltag, Derbyzeit, schönes Spiel auf dem Betzenberg und mindestens 31.000 Zuschauer. Wir freuen uns darauf." Für Schwartz ist die Partie gleichzeitig eine Reise in die Vergangenheit. Von 2007 bis 2012 war er als Trainer der zweiten Mannschaft der Lauterer sowie für vier Spiele als Interimstrainer der Profis tätig. Das soll für ihn jedoch keine Rolle spielen, auch wenn er sich auf die Rückkehr grundsätzlich freut: "Sicher sind das schöne Gefühle und schöne Erinnerungen, aber das ist vorbei und man guckt nach vorne. Es war eine gute Zeit und ich habe dort viele Freunde gewonnen. So erinnert man sich sicher gerne zurück." Wie wichtig die Partie jedoch für die Karlsruher ist, machte Schwartz in einem Satz sehr deutlich: "Wir möchten auf dem Betzenberg drei Punkte mitnehmen und das wird mir auch guttun.“

Karlsruhe trifft auf angeschlagenen Gegner

Somit spürt man in Karlsruhe, dass auf der Mannschaft schon der erste, kleine Druck liegt. Ein Sieg gegen Kaiserslautern kann dabei vieles ins Positive wandeln; eine Niederlage kann die Grundstimmung grundsätzlich jedoch auch runterziehen. Somit ist die Partie schon ein kleines Schlüsselspiel am Anfang der Saison.

Das sieht bei den Roten Teufeln ähnlich aus. Nach der Anfangseuphorie ist man spätestens nach dem 1:6 gegen Hoffenheim im Pokal wieder auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Eine Niederlage im Derby könnte dabei verheerende Auswirkungen in der Pfalz haben. Somit ist der Druck bei den Gastgebern nochmal etwas größer als beim KSC. Die Karlsruher wollen jedoch um jeden Preis gewinnen. Dabei ist es auch möglich, dass Alois Schwartz nochmal in die Trickkiste greift und die eine oder andere taktische Änderung vornehmen wird. "Wir haben schon mehrere Dinge probiert. Ich werde mir aber Gedanken machen, ob wir einen Systemwechsel machen werden", gibt sich Schwartz noch bedeckt, lässt gleichzeitig aber durchblicken, dass Änderungen nach der Pokalpleite wohl unumgänglich sind.

   

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