Rehm enttäuscht: "Da muss sich jeder Einzelne hinterfragen"

Nach gutem Start stand der SV Wehen Wiesbaden gegen die SpVgg Unterhaching am Ende mit leeren Händen da und gab dabei eine frühe Führung fahrlässig aus der Hand. Trainer Rüdiger Rehm kritisierte die Einstellung seiner Mannschaft.

"Die Enttäuschung ist riesig"

Nur knapp eine Woche ist es her, da war die Euphorie in Wiesbaden am Siedepunkt angelangt: 10.000 Zuschauer, 3:2 in der Verlängerung, Zweitligist FC St. Pauli in der ersten Runde des DFB-Pokals nach Hause geschickt und in die nächste Runde eingezogen – es hätte nicht besser für den SV Wehen Wiesbaden laufen können. Nur acht Tage später ist der SVWW hart auf dem Boden des grauen Liga-Alltags aufgeschlagen: Lediglich ein Sieg gegen Aalen, danach zwei Niederlagen und ein Unentschieden, gefolgt von der jüngsten Pleite gegen die SpVgg Unterhaching vor gerade einmal 1.830 Zuschauern.

Wiesbaden steht auf in der Tabelle auf 17, die Leistung gegen Haching reichte Trainer Rüdiger Rehm nicht einmal in Ansätzen: "Die Enttäuschung ist riesig. Wir haben nicht das auf den Platz gebracht, was wir letzte Woche gezeigt haben. Da muss sich jeder Einzelne hinterfragen, warum das nicht möglich war", so der Trainer auf der Pressekonferenz, der mit seiner Mannschaft absolut unzufrieden war: "Vielleicht kann der eine oder andere nur, wenn das Stadion voll ist. Aber das kennen wir hier, dass es nicht immer voll ist. Die Einstellung muss einfach anders sein, das reicht nicht."

Kyereh: Erst Tor, dann Gelb-Rot

Dabei startete der SVWW eigentlich ordentlich: Per Rechtsschuss bracht Daniel-Kofi Kyereh die Hausherren früh in Führung (7.). Allein: Danach kam nichts mehr. "Es hätte ein schöner Nachmittag werden können. Wir haben super ins Spiel gefunden, müssen auch noch mehr Tore machen", fand Sascha Mockenhaupt gegenüber dem Vereins-TV: "Aber dann haben wir den Faden verloren." So sah es auch der Trainer: "Wir hatten einen sehr guten Einstand, haben dann aber den Gegner immer wieder zu Situationen eingeladen. Wir haben die Räume aufgemacht, waren zu langsam in den Bewegungen.“

Ein Einbruch, den sich der Coach nur schwer erklären konnte. Ein Faktor war fraglos die Gelb-Rote Karte für Kyereh in der 69. Minute: "Die Gelb-Rote Karte war der absolute Genickbruch", so Mockenhaupt: "Wenn wir mit elf Mann das Spiel beenden können, gewinnen wir auch. Haben wir aber nicht gemacht." Stattdessen lieferte die Mannschaft aus Sicht des Trainers "ein richtig schlechtes Fußballspiel" ab: "Wenn ich das Spiel letzte Woche sehe, mit wie viel Leidenschaft und Aggressivität diese Zweikämpfe geführt worden sind, und wie wir heute aufgetreten sind, dann ist mir das zu wenig." Die Gelegenheit zur Wiedergutmachung hat die Mannschaft am kommenden Samstag gegen die Würzburger Kickers.

   

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