Aalen geht trotz Rekordkulisse unter: "Unerklärlich"

Obwohl die Ostalb-Arena bei einem Drittliga-Spiel schon lange nicht mehr so gut gefüllt war: Beflügelnd wirkte die große Kulisse auf die Akteure des VfR Aalen nicht – im Gegenteil. Gegen den TSV 1860 München stand am Ende eine deutliche 1:4-Niederlage zu Buche. Ein Auftritt, der Fragen aufwarf. 

"Diese Leistung ist unerklärlich"

Genau 8.212 Zuschauer hatten sich am Samstagnachmittag in der Ostalb-Arena eingefunden und damit für eine Rekordkulisse bei einem Liga-Spiel seit dem Abstieg aus der 2. Bundesliga vor drei Jahren gesorgt. Doch was das Publikum abzüglich der rund 3.000 mitgereisten Löwen-Fans anschließend zu sehen bekam, war alles andere als Werbung für den VfR. Bereits nach 19 Minuten lagen die Hausherren in Rückstand, noch vor der Pause erhöhte der TSV 1860 auf 2:0. Und kurz nach dem Seitenwechsel war die Partie mit dem 0:3 aus Aalener Sicht dann bereits entschieden (54.). Zwar kam der VfR durch einen Treffer von Mart Ristl nach 77 Minuten noch einmal ran, doch kurz vor Schluss stellten die Löwen den alten drei-Tore-Vorsprung wieder her und machten die auch in der Höhe verdiente Heimpleite des VfR perfekt (88.). Und mit den vier Gegentoren war Aalen am Ende sogar noch gut bedient.

"Alles was wir gegen Würzburg gut gemacht haben, haben wir vermissen lassen", bemängelte Trainer Argirios Giannikis auf der Pressekonferenz nach Spielende. Stürmer Gerrit Wegkamp sprach gegenüber der "Schwäbischen Post" unterdessen von der "schlechtesten Saisonleistung" und mahnte: "Das darf uns nicht passieren." Auch Torhüter Daniel Bernhardt, der das 0:1 mit einem Patzer einleitete, zeigte sich nach Abpfiff niedergeschlagen. "Diese Leistung ist unerklärlich. Das fängt bei mir an. Und das vor einer solch tollen Kulisse. Das tut uns allen leid", entschuldigte er sich bei den Fans.

Mut, Gier und Zweikampfverhalten fehlten

Vor allem der spielerisch schwache Auftritt warf Fragen auf. "Uns fehlte der Mut, die Gier und das Zweikampfverhalten", nannte Patrick Funk die Gründe für die Niederlage. Fraglich ist auch, warum die Rekordkulisse nicht für zusätzliche Motivation sorgte. "Es gibt eigentlich nichts Schöneres als vor über 8.000 Zuschauern zu spielen. Aber wir haben uns von der Anfangsoffensive der Löwen beeindrucken lassen", versuchte sich der 28-Jährige an einer Erklärung.

Fakt ist: Mit dem Saisonstart und der Ausbeute von lediglich vier Punkten aus fünf Spielen kann der VfR nicht zufrieden sein. Nur Eintracht Braunschweig und die Sportfreunde Lotte kamen noch schlechter aus den Startlöchern. "Jeder muss sich jetzt an die eigene Nase fassen", forderte Wegkamp. "Dann heißt es, aufstehen und wieder angreifen." Diesen Worten muss der VfR am Montag in einer Woche bei der SG Sonnenhof Großaspach Taten folgen lassen.

   

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