Überzahlsituation "war der entscheidende Faktor": Köln befreit sich

Am Sonntag stieg in Braunschweig ein echter Krisengipfel: Dabei setzte sich Fortuna Köln gegen Gastgeber Eintracht durch und verließ die Abstiegsränge. Für Kölns Trainer Uwe Koschinat hatte der Sieg hinsichtlich des Treffers zum 1:0 allerdings einen "faden Beigeschmack."

"Zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht"

Druck hatten sie beide: So standen sowohl die Kölner Fortuna als auch Eintracht Braunschweig vor der der Partie auf einem Abstiegsplatz, hatten beide nur magere drei Punkte auf dem Konto. Letztlich war es jedoch nur die Fortuna, die eine wirkliche Reaktion auf die Talfahrt der vergangenen Wochen zeigte und damit auch ihren zuletzt besorgten Trainer aufatmen ließ. Der Schlüssel zum Sieg für Übungsleiter Koschinat: "Wir haben zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht."

Damit traf Koschinat den sprichwörtlichen Nagel wohl auf den Kopf. Denn nach einer ausgeglichenen Anfangsphase nutzte Michael Eberwein einen dieser richtigen Zeitpunkte für die Führung: Braunschweigs Innenverteidiger Tingager hatte sich in einem Kopfballduell eine stark blutende Platzwunde zugezogen und weilte zur Behandlung am Spielfeldrand, als der Mittelfeldspieler sehenswert per Drehschuss von der Strafraumgrenze einnetzte (27.). Danach "war es schon so," so Koschinat, "dass wir uns nicht mehr so gut befreien konnten." Die Braunschweiger waren in der Tat spielbestimmend, ohne jedoch große Torgefahr auszustrahlen. Für diese sorgten hingegen erneut die Domstädter: So war es in der 58. Spielminute Außenverteidiger Sebastian Schiek, der die Hintermannschaft der Braunschweiger mit einem beherzten Antritt überrumpelte und in Stürmer-Manier auf 2:0 stellte – die Niedersachsen hatten nun nichts mehr entgegen zu setzen. Das Pfeifkonzert der Eintracht-Fans nach Abpfiff dürfen die Akteure der Mannschaft aus der Kölner Südstadt somit durchaus als Beleg für ihre ansprechende Leistung werten.

Koschinat fühlt mit Eintrachts Pedersen

Gewohnt reflektiert analysierte Kölns Uwe Koschinat die Partie auf der Pressekonferenz nach Spielende. Bemerkenswert: Der 46-Jährige versuchte sich in die Situation seines Braunschweiger Trainerkollegen hineinzuversetzen, erkannte beim Sieg seiner Mannschaft "einen faden Beigeschmack": "In der Überzahlkonstellation haben wir dann zugeschlagen. Ich glaube, das war am Ende der entscheidende Faktor für unseren Sieg." Und weiter in Richtung des Kollegen: "Im umgekehrten Fall würde ich das auch als sehr, sehr bitter annehmen."

Trotz des vieldiskutierten ersten Treffers ist der Sieg der Kölner jedoch ein verdienter. Die Fortuna investierte erneut viel in die Partie und schaffte es endlich, klare Torchancen aus den entsprechenden Situationen zu kreieren. Äußerst zufrieden zeigte sich daher Torschütze Schiek: "Wir wollten unbedingt eine Reaktion zeigen auf die Spiele zuvor." Und das, so der 28-jährige Neuzugang, "haben wir heute eindrucksvoll getan."

   

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