2:1 gegen Zwickau! Jena dreht Ost-Derby nach der Pause

Zum Abschluss des 5. Spieltages setzte sich der FC Carl Zeiss Jena am Montagabend mit 2:1 gegen den FSV Zwickau durch und fügte den Westsachsen damit die erste Saisonniederlage zu. Nachdem Zwickau zunächst in Führung gegangen war, drehte Jena das Spiel nach der Pause – auch aufgrund eines überaus strittigen Elfmeters.

Fan-Proteste zu Beginn, Wachsmuth trifft vom Punkt

Flutlicht, ein gut gefülltes Stadion und zwei Mannschaften, die auf einen überaus gelungenen Saisonstart zurückblicken konnten – es war also angerichtet für ein spannendes Ost-Derby. Als Schiedsrichter Florian Badstübner die Partie dann freigab, richteten sich die Blicke zunächst in die Fankurven. Während die 1.100 mitgereisten FSV-Fans mit Trillerpfeifen gegen die ungeliebte Ansetzung am Montagabend protestierten, ließen die Jenaer Anhänger in der Südkurve ihren Block zunächst sogar komplett frei.

Auf dem Platz nahmen sich beide Mannschaften unterdessen eine lange Anlaufzeit, der erste Schuss auf das Tor konnte erst nach zehn Minuten verzeichnet werden, als Könnecke aus spitzem Winkel das Außennetz traf. Danach war die Abtastphase beendet, in Minute 13 gab es Elfmeter für den FSV, nachdem Bickel bei einer Miatke-Flanke von Cros zu Boden gerissen worden war. Kapitän Toni Wachsmuth nahm sich der Sache an und verwandelte den Strafstoß im rechten Eck zur Zwickauer Führung. FCC-Keeper Jo Coppens kam zwar noch mit den Fingerspitzen ran, konnte den Einschlag jedoch nicht verhindern. Während der FSV in der Blitztabelle zu diesem Zeitpunkt auf Rang drei vorrückte, beendeten die Jenaer Fans ihren Protest – und sahen anschließend die erste Chance ihrer Mannschaft: Eckardt zog eine Brügmann-Flanke jedoch deutlich über den Kasten (18.). Dennoch übernahmen die Thüringer in der Folge die Spielkontrolle, fanden zwar kaum Lücken, gaben nach 25 Minuten in Person von Starke aber einen gefährlichen Distanzschuss ab, der nur knapp vorbeiging.

Die Schlussphase der ersten Halbzeit hatte es dann in sich: Erst setzte Lange einen Freistoß nur um Zentimeter neben den Kasten (33.), dann klatschte ein Bickel-Freistoß an die Latte (36.). Das 2:0 für die Gäste lag jetzt in der Luft, doch nach 37 Minuten hatte Jena plötzlich die Riesenchance: Erst scheiterte Tietz frei vor Brinkies, dann fand auch Wolfram im FSV-Keeper seinen Meister. Zwei Minuten später brannte es wieder auf der anderen Seite, Miatke setzte einen Volley-Schuss an den Querbalken – erneutes Aluminium-Pech für die Gäste und die vierte Großchance innerhalb weniger Minuten. Im Anschluss war Brinkies nochmal gegen Starke gefordert (39.), anschließend ging es mit der knappen Führung des FSV in die Pause.

Jena dreht das Spiel – Fragwürdiger Elfmeter

Mit Beginn der zweiten Halbzeit stellte FCC-Coach Mark Zimmermann um und brachte mit Felix Brügmann für seinen Bruder Florian einen weiteren Stürmer. Auf dem Platz machte sich der Wechsel sofort bemerkbar, Jena agierte nun druckvoller. Chancen erspielten sich die Hausherren zunächst aber nicht, dafür hatte der FSV über Antonitsch (55.) und König (60.) zwei gute Gelegenheiten. Anschließend verlagerte sich das Geschehen wieder auf die andere Seite: Gegen Wolfram konnte Brinkies zunächst noch mit Mühe parieren, gegen den eingewechselten Brügmann, der eine Tietz-Vorlage perfekt verwertete, war der Zwickauer Schlussmann dann jedoch machtlos – 1:1, Zimmermanns Umstellung zur Pause hatte sich bezahlt gemacht.

Gegenüber Joe Enochs reagierte prompt und brachte mit Bonga für Könnecke ebenfalls einen zweiten Stürmer. Doch Jena blieb am Drücker, bei einem Kopfball von Tietz fehlte nach 69 Minuten nicht viel. Im direkten Gegenzug hatten die Gastgeber dann aber Glück: Nach einem Rückpass von Grösch wollte Coppens den Ball wegschlagen, traf das Leder jedoch nicht richtig, sodass dieser nur knapp am eigenen Kasten vorbei rollte.

Zwei Minuten später zeigte der Unparteiische zum zweiten Mal an diesem Abend auf den Punkt, dieses Mal gab es Strafstoß für Jena – wüste Proteste der Zwickauer waren die Folge. Was war passiert? Nach einem normalen Zweikampf mit Antonitsch ging Tietz zu Boden, ein Kontakt war jedoch nicht erkennbar. Glück für Jena, dass es in dieser Situation Elfmeter gab. Der vermeintlich Gefoulte trat anschließend selbst an und ließ Brinkies keine Chance – Spiel gedreht. Zwickau reagierte mit viel Wut im Bauch auf den zweifelhaften Elfmeterpfiff, die Folge war eine Rudelbildung nach 78 Minuten, bei der Bickel Gelb sah. Enochs wechselte anschließend offensiv, die nächste Chane gehörte jedoch den Gastgebern: Ein Brügmann-Schuss wurde geblockt (78.). In der Schlussphase warfen die Gäste alles nach vorne, Miatke (83.) und Frick (84.) scheiterten jedoch an Coppens. Weitere Nadelstiche konnte die Enochs-Elf anschließend nicht mehr setzen und kassierte auf überaus bittere Art und Weise die erste Saisonniederlage. Jena verbuchte derweil den dritten Sieg und schiebt sich auf Platz vier vor – Zwickau ist nun Siebter.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button