Perfekter Start: Die Sportfreunde sind wieder ein Team
Der Trainereffekt in Lotte greift: Mit dem späten 2:1-Sieg gegen den FSV Zwickau sicherten die Sportfreunde ihrem Coach Nils Drube die perfekte Punkteausbeute und verließen den letzten Tabellenplatz. Am Autobahnkreuz wird aufgeatmet.
Lucky-Punch in der 90. Minute
"Wir mussten uns richtig hart ins Spiel rein arbeiten und es ist total positiv, wie die Mannschaft das geschafft hat. Das ist ja nicht selbstverständlich," bilanzierte Lotte-Trainer Nils Drube nach der Partie am "Telekom"-Mikrofon: Dreißig Minuten dauerte es, bis die Sportfreunde im Spiel waren. Doch dann zeigte die Mannschaft vom Autobahnkreuz alles, was eine Fußballmannschaft ausmachen sollte: Kampfgeist, Leidenschaft, Teamwork. Beide Mannschaften schenkten sich nichts, in der Schlussminute gelang den Lotteranern der glückliche Lucky Punch durch Alexander Langlitz: "Tore in der 90. Minute sind immer die schönsten", freute sich der Torschütze: "Ob das jetzt ein Freistoß, ein Schuss aus 30 Metern oder aus dem Kuddelmuddel heraus ist, das ist ganz egal."
Der Treffer gehörte in diesem Falle in die dritte Kategorie. Doch das Zustandekommen war zweitrangig: Entscheidend war das Ergebnis. Schließlich brauchen die weiterhin auf den Abstiegsplätzen stehenden Sportfreunde dringend Punkte: "Wir glauben daran, haben zwei Wochen lang extra für diesen Tag gearbeitet. Und ich denke es ist kein Zufall, dass man Spiele gewinnt, wenn man an sich arbeitet", so Langlitz, der einen neuen Mannschaftsgeist im Verein spürt: "Das wird nicht nur vom Trainer, sondern auch von jedem einzelnen Spieler geprägt. Wir sind nicht Trainerteam und Team, sondern wir sind ein Team." Das machte sich auch auf dem Platz bemerkbar: "90 Minuten Vollgasfußball. Die Fans wollten das, wir haben ihnen das gegeben. Das Beste ist, dass wir das von uns erwarten. Wir erwarten immer diesen Fußball, diese Leidenschaft die wir an den Tag gelegt haben."
Drube mit Vollzeit-Coaching
Ein guter Tag war es auch für Matthias Rahn, der den ersten Treffer der Sportfreunde erzielte und somit ein Versprechen einlöste: "Meine Großeltern waren im Stadion und ich habe ihnen das Tor versprochen", so Rahn gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Dem Führungstreffer folgte der Zwickauer Ausgleich – doch das warf die Mannschaft nicht zurück: "Das war ein Spiel, das auf Messers Schneide stand. Das kann zu beiden Seiten kippen, keine Frage", fand Drube, der fast 90 Minuten lang aufrecht an der Seitenlinie stand: "Die Mannschaft braucht ein ständiges Coaching von außen, auch weil sie das Trainerteam noch nicht so gut kennt. Und deswegen sind wir beide sehr aktiv am Spielfeldrand, und das scheint ja zu funktionieren."
Das machte sich bezahlt: In der Schlussphase setzte Lotte alles auf Sieg, hatte Mehrfach-Chancen und sogar ein bisschen Pech, dass der Treffer nicht früher fiel: "Wir haben das glückliche Ende für uns gehabt. Entscheidend war, dass die Mannschaft dran geglaubt hat, gearbeitet und das Tor auch ein bisschen erzwungen hat." Die Verbindung Drube-Lotte scheint zu passen. Die nächste Prüfung wartet in Köln: Am nächsten Spieltag spielen die SFL auswärts bei der Fortuna.