Fanszenen-Bündnis kündigt 20-minütigen Stimmungsboykott an

"DFB, DFL & Co. – Ihr werdet von uns hören!" hatten zahlreiche Fanszenen bei den Partien der ersten DFB-Pokalrunde im August einen Protest angekündigt. Dieser soll nun in der kommenden Woche in die Tat umgesetzt werden.

20 Minuten schweigen

In einer Mitteilung kündigen die "Fanszenen Deutschlands" für die Spiele am Dienstag und Mittwoch einen Stimmungsboykott in den ersten 20 Minuten an. Man wolle zeigen, "dass die große Masse an Fans nicht damit einverstanden ist, was einige wenige Funktionäre mit unserem geliebten Fußball veranstalten." Die zentrale Forderung: "Einen Fußball, der sich an der Basis orientiert, statt die Spirale in immer neue Höhen zu drehen. Der den Fokus auf die Fans legt, statt sich nur nach Investoren, Stakeholdern und dem großen Geld zu richten."

Wenn die Anliegen der Fans in Gesprächen kein Gehör finden, dann, so heißt es weiter, "vertreten wir sie wieder dort, wo man uns nicht ignorieren kann: In unseren Stadien und Kurven." Aus der 3. Liga werden sich am Dienstag und Mittwoch unter anderem die Fanszenen aus Rostock, Braunschweig, Osnabrück und Aalen an dem 20-minütigen Stimmungsboykott beteiligen. "Denen da oben", soll gezeigt werden, "dass die Fans in den Stadien nicht gewillt sind, immer neue Auswüchse der Kommerzialisierung und Entfremdung in Kauf zu nehmen!" Zuletzt war es im Dezember 2012 zu einem bundesweiten Stimmungsverzicht gekommen – damals wurde für die ersten zwölf Minuten geschwiegen.

Dialog im August aufgekündigt

Bereits Mitte August hatte das Fanszenen-Bündnis den Dialog mit den Verbänden aufgekündigt und den Schritt damit begründet, "dass der Fußballsport noch weiter seiner sozialen und kulturellen Wurzeln beraubt werden soll, um ihn auf dem Altar der Profitgier von den Verbänden auszunehmen."

Als Beispiele wurden die Einführung von Montagsspielen in der 3. Liga, der neue Strafenkatalog des DFB, mangelnde Transparenz bei der Aufarbeitung der WM-Affäre 2006 sowie die "vermeintliche Neuregelung der Regionalligen" genannt. Weiter hieß es: "Wir sind weiterhin bis in die Haarspitzen motiviert, uns für die Grundwerte des Fußballs und gegen eine weitere Entfremdung des Fußballs durch Korruption, Gutsherrenmachenschaften und Kommerzialisierung einzutreten."

   

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