Wachsmuth warnt: "So wird es unmöglich, Punkte zu holen"
Vier Ligaspiele blieb der FSV Zwickau zu Anfang der Saison ungeschlagen, in den letzten vier gab es allerdings drei Niederlagen bei nur einem Remis. Bei der 0:1-Niederlage gegen Osnabrück erzielte der FSV Zwickau sogar zum ersten Mal in dieser Spielzeit keinen eigenen Treffer. Kapitän Toni Wachsmuth ist alarmiert.
Freude über Wertschätzung – Ärger über Spiel
Erstmals spielte Joe Enochs gegen seinen Ex-Verein: Über 20 Jahre lang war der Übungsleiter bei den Niedersachsen tätig, wurde nach der Partie sogar mit Sprechchören aus der VfL-Kurve gefeiert. Doch das war das einzig Positive, das der Coach aus der Partie mitnehmen durfte: "Ich hab mich sehr gefreut, nach dem Spiel die Sprechchöre aus der Osnabrücker Fan-Kurve gehört zu haben – das ist eine schöne Geschichte. Das beweist, dass ich doch nicht so blind bin, wie ihr alle sagt", gab der FSV-Trainer auf der Pressekonferenz nach dem Spiel mit einem Augenzwinkern den anwesenden Journalisten gegenüber zu Protokoll.
Doch als es in die sportliche Analyse ging, war Schluss mit der guten Laune. Schließlich erweckte der FSV gegen den VfL zu kaum einem Zeitpunkt den Eindruck, etwas mitnehmen zu können: "Wir haben viele Zweikämpfe heute nicht so angenommen, wie es in der Vergangenheit war. Gegen so eine Mannschaft wird es schwer, wenn wir das nicht tun." Der FSV fand den Weg nach vorne einfach nicht: "Wir hatten leider nicht die Torchancen, wie wir sie in den letzten sieben Spielen hatten. Wir haben es mit Tarsis Bonga und Ronny König versucht, die hingen so ein bisschen in der Luft."
"Zu behäbig, zu ängstlich"
Noch deutlicher wurde Kapitän Toni Wachsmuth am "Telekom"-Mikrofon. Die anfänglich positive Leistungskurve der Zwickauer hat sich seit dem vierten Spieltag ins Gegenteil verkehrt: "Das war die schlechteste Leistung unserer Saison. Wir haben im Heimspiel keine Leistung auf den Platz bekommen. Viel zu behäbig, viel zu ängstlich auch", kritisierte der Innenverteidiger scharf: "Verdient verloren heute. Wir müssen zusehen, dass wir die Kurve kriegen. So wird es nicht schwer für uns, so wird es unmöglich, Punkte zu holen."
Auch der Defensivspezialist kritisierte die mangelnde Offensivausrichtung des Teams: "Das Problem gibt es schon ein paar Spiele länger. Dass wir so wenig Torraumszenen haben, gerade in einem Heimspiel – da machen wir irgendwas falsch. Da müssen wir dran arbeiten und analysieren, woran das liegt."
Ein Mentalitätsproblem?
Ein Erklärungsansatz: Der starke Saisonstart könnte ein falsches Gefühl von Sicherheit verbreitet haben: "Gut möglich, dass der eine oder andere gedacht hat, dass das einfach so weiterläuft. Klar haben wir ein paar ordentliche Spiele gemacht, aber halt auch nur vier oder fünf. Von 38 ist das nicht sonderlich toll. Von daher müssen wir wieder das auf den Platz bringen, was uns stark macht."
Das sah auch der Trainer so: "Wir werden gegen Uerdingen wieder aufstehen." Schon am Mittwoch hat die Enochs-Elf die Gelegenheit dazu. Doch auch der KFC sollte nicht unterschätzt werden – schließlich hat der Tabellenführer ebenfalls eine Niederlage wieder gut zu machen.