"Knackpunkt Sonntagsschuss": VfR unterliegt der Karlsruher Erfahrung
Nach der knappen Niederlage in Halle musste sich der VfR Aalen auch dem Karlsruher SC geschlagen geben. Gegen die Badener hielt der VfR lange Zeit gut mit, haderte jedoch mit der eigenen Chancenverwertung – und einem Traumtor des Gegners. Für Aalens Trainer Argirios Giannikis "hat die erfahrenere Mannschaft das Spiel gewonnen".
Aalen fehlt die Effektivität
Schlecht spielten sie nicht, auch war der Gegner wieder einmal nicht wirklich überlegen – und doch steht der VfR Aalen nach der Partie gegen den Karlsruher SC erneut ohne Punkte da. Die Muster sind bekannt: Vorne nicht effektiv genug, hinten nachlässig. Trotzdem konnte VfR-Trainer Giannikis der Leistung seiner Mannschaft Positives abgewinnen. Auf der Pressekonferenz etwa verwies er gewohnt sachlich auf die "sehr gute Phase bis zum 1:2."
Zunächst lief die Partie eher nach den Vorstellungen des KSC. Nach einer intensiven, aber ereignisarmen Anfangsphase verwertete Anton Fink eine Hereingabe zur Gäste-Führung (33.). Der VfR zeigte sich jedoch nicht wirklich geschockt. So hatte Matthias Morys noch vor der Pause die Chance auf den Ausgleich: Seine Direktabnahme parierte KSC-Keeper Uphoff allerdings noch glänzend (45.). Kurz nach der Pause war er hingegen machtlos: Nachdem der Torhüter eine Freistoßflanke zu kurz abgewehrt hatte, schoss Aalens Marcel Bär mit rechts ein (49.). Nun waren die Gäste spielbestimmend, zeigten sich vor dem Tor jedoch fahrig – und bekamen die Quittung in der 59. Spielminute. Nach einem Eckball kam Karlsruhes Lorenz am linken Strafraumeck an den Ball und traf mit einem wahren Gewaltschuss. Für Aalens Trainer entscheidend: "Wenn du so ein Gegentor kriegst, ist das natürlich ein kleiner Genickschlag." In der Tat: Seine Elf fand nicht mehr wirklich in das Spiel, vielmehr sorgte Pourie mit dem 1:3 für die Entscheidung (71.).
"Es kommt vieles zusammen"
Unter dem Strich stand für die Mannschaft aus der Aalener Bucht wieder eine Niederlage, die vermeidbar gewesen wäre. "Im Moment", so Übungsleiter Giannikis am "Telekom"-Mikrofon, "haben wir ein bisschen Pech. Es kommt vieles zusammen." Und weiter: "Ich habe eigentlich ein neutrales Spiel gesehen, in dem beide Mannschaften ihre Chancen hatten. In dem der Gegner die Tore macht – und wir halt nicht."
Die Aussagen des Cheftrainers klingen bekannt. Woche für Woche spielt der VfR gut mit, in den seltensten Fällen springt am Ende jedoch ein Ergebnis wie das 4:1 gegen Preußen Münster vor zwei Wochen heraus. Entsprechend deprimierend ist der Blick auf die Tabelle: Acht Punkte bedeuten Rang 18. Aufgrund der gezeigten Leistungen ist die Wende zwar greifbar – und sollte dennoch möglichst bald erfolgen. Denn im Abstiegskampf der 3. Liga ist auf Nachsicht nun wirklich nicht zu hoffen.