Koblenz muss ein Teil des Stadions sperren
Das kommt überraschend: wie auf einem Sicherheitstreffen, wie es vor jeden Heimspiel mit Polizei, Feuerwehr, Bauaufsicht durchgeführt wird, bekannt geworden ist, sei das Stadion Oberwerth zum Teil nicht sicher genug. Konkret geht es dabei um die Südkurve – eine Sitzplatz-Stahlrohtribüne. "Schwingungen der Tribünen durch rhythmisches Hüpfen von Hunderten oder gar Tausenden von Fans haben könnte zu einem Einsturz der Tribüne führen", heißt es in einem Brief an die TuS.
"Soll ich fragen, wer hüpfen will?"
Aus diesem Grund wird der Verein aufgefordert, den Bereich zunächst komplett zu sperren. "Soll ich beim Spielkartenverkauf fragen lassen, ob jemand dick oder dünn ist und ob er hüpfen will?", fragt sich der Geschäftsführer der TuS Wolfgang Loos.
Kapazität sinkt auf etwa 12.000 Plätze
Die Regelung gilt aber erst Mal nur für das kommende Heimspiel der Koblenzer gegen den Tabellenführer Eintracht Braunschweig am zweiten April, wo die TuS mit vielen Gästefans rechnet. Durch die Sperrung der Südkurve sinkt die Kapazität des Stadions von derzeit rund 15.000 auf nur noch 12.000 Plätze. Wo Gästefans (Sitzplatz) und Dauerkarteninhaber nun Platz nehmen werden, ist noch nicht bekannt. "Durch den Wegfall der überdachten Sitzplätze müssen wir auf einen weiteren Service in dem ohnehin nicht gerade komfortablen Stadion verzichten", erklärt Loos.
Sicherheitsbedenken sind nicht neu
Eine längerfristige Lösung für das Problem gibt es derzeit auch noch nicht. "Zwischen Abreißen und aufwendig stabilisieren ist im Moment alles offen. Als Kosten für die Stabilisierung steht eine Summe von rund 50 000 Euro im Raum", so Loos. Seltsam bei der ganzen Angelegenheit ist allerdings, dass diese Sicherheitsbedenken erst vier Jahre nach Inbetriebnahme der Tribüne an das Tageslicht kommen. Bereits beim DFB-Pokalspiel gegen Fortuna Düsseldorf am Anfang der Saison, hat der TuS-Stadionsprecher die 95-Fans aufgefordert, auf der Tribüne nicht mehr zu hüpfen. Somit dürften die Sicherheitsbedenken nicht erst seit ein paar Tagen bekannt sein.
FOTO: Marcel Günther