Eintracht-Fans stellen Grablichter vor Geschäftsstelle auf
Knapp drei Stunden lang tagte am Sonntagabend der Aufsichtsrat von Tabellenschlusslicht Eintracht Braunschweig – ohne Ergebnis. Zeitgleich stellten Fans vor der Geschäftsstelle Grablichter auf und legten ein Kreuz nieder.
Fans in Sorge
Eigentlich sollte am Sonntagabend eine Entscheidung fallen, wie es bei den Löwen sportlich weitergeht und ob Henrik Pedersen Trainer bleibt. Doch eine Antwort blieb der Aufsichtsrat schuldig, man vertagte sich auf Mittwoch. Vor diesem Hintergrund ist auch die Botschaft einiger Anhänger zu verstehen, die vor der Geschäftsstelle an der Hamburger Straße symbolisch Grablichter aufstellten, ein Kreuz niederlegten und ein Plakat anklebten – darauf stand: "Wer im Leben nicht handelt, der am Ende unter den Toten wandelt."
Eine klare Ansage der Fans, die große Angst um ihren Verein haben. Noch vor eineinhalb Jahren scheiterten die Löwen in der Relegation gegen den VfL Wolfsburg am Aufstieg in die Bundesliga, nun steht der deutsche Meister von 1967 vor dem Abgrund. Vier Punkte trennen den BTSV bereits vom rettenden Ufer, zudem ist Braunschweig der zweitschlechteste Zweitliga-Absteiger der Drittliga-Geschichte. Nur Arminia Bielefeld hatte in der Saison 2011/12 nach elf Spieltagen noch weniger Punkte auf dem Konto (5), feierte am Ende aber dennoch den Klassenerhalt.
Ein "Faustschlag ins Gesicht"
Dass am Samstag selbst eine 2:0-Führung gegen die Sportfreunde Lotte nicht für einen Sieg reichte, bezeichnet Kapitän Stephan Fürstner im "Kicker" derweil als "Faustschlag ins Gesicht". Laut dem 31-Jährigen gebe es nun zwei Möglichkeiten: "Entweder wir geben auf oder wir ziehen die Karre gemeinsam aus dem Dreck." Für Fürstner ist klar: "Aufgeben ist für uns keine Möglichkeit."
Doch wer das Schlusslicht auf die anstehende Partie beim TSV 1860 München vorbereiten wird, ist derzeit offen. Ein Vertrauensbeweis für Henrik Pedersen ist die ergebnislose Aufsichtsratssitzung am Sonntagabend jedenfalls nicht. Man habe aber einen Plan B, betonte Präsident Sebastian Ebel nach dem 2:2 gegen Lotte. Offen sei jedoch, wann dieser umgesetzt wird.